Was macht einen Kugelgrill so besonders?

Was macht einen Kugelgrill so besonders?

Grillen im Freien erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Die Art Speisen zuzubereiten ist spannend, sorgt für eine rege Kommunikation unter den Beteiligten und bringt einen delikaten Genuss. Der Handel bietet unterschiedliche Varianten von Grillmodellen an und hält für jeden Interessierten die richtige Ausstattung bereit. Zu den attraktiven Geräten gehört der Kugelgrill. Er punktet mit zahlreichen Vorteilen gegenüber anderen Exemplaren und sorgt für die optimale Zubereitung von pflanzlichem und tierischem Grillgut.

Der Aufbau des Kugelgrills

Der Erfinder des Kugelgrills war George Stephen im Jahre 1952. Der Amerikaner hatte die zündende Idee für den Bau des Grillgerätes in Form einer Kugel.

Das Ziel von George Stephen war ein Grillgerät zu besitzen, mit dem er große Fleischteile und sogar ganze Braten perfekt garen konnte, ohne dass das Bratfett auf die Grillkohle gelangt. Heraus kam der Kugelgrill, der aus zwei annähernd gleichgroßen halbrunden Hälften aus besteht. Die obere Hälfte lässt sich aufklappen und abnehmen. Die untere Hälfte kommt einem Kessel gleich. In ihm befindet sich ein Kohlerost, der dafür sorgt, dass das Heizmaterial nicht auf dem Boden, sondern etwas darüber liegt. Dadurch entsteht ein Raum der dafür sorgt, dass ausreichend Sauerstoff von unten an die Kohle gelangt und sich die notwendige Hitze entwickeln kann. Über dem Kohlerost ist der Grillrost befestigt. Dieser ist in vielen Modellen in der Höhe perfekt verstellbar, sodass der Abstand zur Glut entsprechend dem Grillgut eingestellt werden kann. Besonders gut ausgestattete Geräte besitzen zwischen Kohle- und Grillrost noch eine praktische Abtropfschale. Diese Schale verhindert, dass der Saft und das Fett der Speisen in die Glut tropfen kann, sich dadurch die Kohle unkontrolliert entzündet, eine starke Rauchentwicklung entsteht und sich gesundheitsschädliche Stoffe verbreiten. Zusätzlich lässt sich die Schale mit Flüssigkeit wie beispielsweise Wasser, Fleischbrühe oder Bier befüllen. Dies sorgt einerseits für mehr Luftfeuchtigkeit und anderseits erhält das Grillgut einen besonders zarten Biss und ein feines Aroma.

Das ausgeklügelte Belüftungssystem im Gerät sorgt für eine konstante Temperatur. Der Deckel sowie der Feuerkessel sind mit Schlitzen versehen, die sich mittels eines Schiebereglers zur Einstellung der Temperatur öffnen und schließen lassen. Auf diese Weise verteilt die halbkugelige Form die Hitze optimal im Innenraum und garantiert das direkte und indirekte Grillen sowie räuchern. Gleichzeitig entsteht auch ein sogenannter Kamineffekt, was dem raschen Anfachen des Feuers zu Gute kommt.

Für die Standfestigkeit des Kugelgrills sorgen drei oder vier stabile Beine. Darauf steht er auf einem ebenen sowie einem unebenen Untergrund gleichermaßen sicher. Außerdem sind an den Beinen zwei Räder angebracht, diese eignen sich für eine gute und einfache Beweglichkeit.

Die Vorteile eines Kugelgrills in der Übersicht

– Ein Kugelgrill ist rasch in Funktion zu bringen.
– Er erreicht bei richtiger Handhabung sehr schnell die benötigte Hitze, und diese lässt sich einfach regulieren.
– Mit dem Kugelgrill ist das direkte und indirekte Smoken möglich. Auf diese Weise lassen sich beispielsweise Steaks, Fisch, Gemüse oder ganze Bratenstücke zart und saftig garen. Es lassen sich unterschiedliche Speisen mit den unterschiedlichsten Garzeiten gleichzeitig zubereiten und servieren. Grillfreunde des rauchigen Geschmacks können durch die Verwendung von fertigen Smoke Chips oder aromatischen Holzstücken dem Grillgut ein sanftes rauchiges Aroma verleihen.
– Der Kugelgrill besitzt eine praktische Luftzufuhr, mit der die Temperatur vom Garraum einfach und ideal zu regeln ist.
– Eine Abtropfschale kann verhindern, dass Flüssigkeit und Fett auf die heißen Kohlen gelangt und dies unangenehme Folgen hat.
– Durch das Befüllen der Auffangschalle mit etwas Wasser entsteht eine höhere Luftfeuchtigkeit in der Garkammer und die Speise erhält einen zarten und saftigen Biss.
– Nicht zuletzt ist der Kugelgrill kompakt und solide gebaut. Er ist praktisch in der Ausstattung und ein einzigartiges, dekoratives Stück.

Nachteile gibt es kaum

Zweifellos hat der Kugelgrill gegenüber anderen Geräten sehr viele Vorteile. Doch auch die kleinen Nachteile sollen genannt sein:

– Das Exemplar benötigt aufgrund seiner praktischen Ausstattung mehr Platz als viele andere Grillgeräte. Vor der Anschaffung sollten Sie sicher sein, wo Sie den Grill hinstellen wollen.
– Die Räder sind etwas ausladend, aber gewährleisten gleichzeitig eine unkomplizierte und leichte Beweglichkeit.
– Die Anschaffungskosten sind etwas höher als bei vielen anderen Grillmodellen.

Die richtige Temperatur beim Grillen über die Lüftung regulieren

Der Kugelgrill ist so ausgerichtet, dass die Temperatur über die unteren Lüftungsschlitze und somit über die unterschiedliche Zufuhr von Sauerstoff zu einzustellen ist. Wurde der Schieberegler komplett geöffnet, erhält die Glut ausreichend Luft, das Heizmaterial brennt perfekt und die Hitze steigt an. Um die Glut und somit die Hitze zu dämpfen oder um die Grillaktion vollkommenen zu beenden, ist der Regler ganz zu schließen. In Folge sinkt die Temperatur rasch und nach einigen Stunden ist die Glut erloschen und die Holzkohle erkaltet. Wichtig zu wissen ist, dass sich der perfekte Gar-Grad zwischen den Temperaturen befindet. In diesem Fall ist der Regler weder ganz geöffnet noch ganz geschlossen.

Die Lüftungsschlitze im Deckel haben die Funktion, dass der entstandene Rauch und zu viel Hitze entweichen können. Ist die obere Lüftung zur Hälfte geöffnet, bleibt ausreichend Rauch und Hitze im Grill und das Räuchern der Lebensmittel gelingt noch. Bei einer größeren Öffnung der Lüftung im Deckel entsteht ein Unterdruck in der unteren Kugelhälfte und es wird viel Sauerstoff eingesaugt. Dadurch glimmt die Glut mehr auf und die Hitze nimmt zu. Wird dagegen die obere Lüftung ganz geschlossen, kommt weniger Luft an die Glut, erlischt diese langsam und das Feuer geht aus.

Tipp: Um die perfekte, konstante Temperatur im Grillraum zu halten, hilft eine mit Wasser gefüllte Schale. Diese steht auf dem Rost über dem Heizmaterial. Das Wasser verdunstet und der Dunst beeinflusst die Temperatur positiv und hält das Grillgut schön saftig.

Räuchern auf dem Holzkohle-Kugelgrill

Beim Räuchern oder Smoken werden spezielle Holzchips oder auch Holzstücke aus beispielsweise Buche im Grill platziert. Diese entwickeln während des Grillvorgangs Rauch und geben das besondere Aroma an die Lebensmittel ab. Das Smoken gelingt direkt über der glühenden Holzkohle und ist für alle Speisen mit einer kurzen Garzeit unter 30 Minuten geeignet. Dazu zählen Steaks, Spare Ribs, Fisch, Hähnchen, Krustentiere oder Gemüse. Meistens wird beim Smoken „Low and Slow“ vorgegangen und die Speisen über eine längere Zeit bei niedriger Hitze langsam delikat gegart.

Beim Räuchern beispielsweise von Rindfleisch oder Lamm grillen Sie das Fleisch zuerst indirekt. Dazu lassen Sie die Kohle gut heiß werden und schieben diese anschließend auf die Seite des Gerätes. Das Fleisch legen Sie auf die gegenüberliegende Seite. Wollen Sie den Rauch vermeiden, verschließen Sie den Deckel und achten auf eine Temperatur bei höchstens 150° Celsius. Nun lassen Sie das Fleisch circa 30 Minuten garen. Zum Smoken platzieren Sie 2-3 kleine Holzstücke auf die Grillkohle und schließen sofort den Deckel. Wichtig ist, dass das Holz nur Rauch abgibt und nicht brennt. Manchmal hilft es, wenn es etwas eingenässt wurde. Anschließend gehen Sie wie normalerweise beim Grillen vor. Je weniger Temperatur das Gerät misst, desto länger dauert das Garen. Der Rauch zieht in die Speise und es erhält einen kräftigen Rauchgeschmack. Es kann wichtig sein, dass die Lüftung am Kessel weit geöffnet ist, damit ausreichend Luft an die Kohlen gelangt.

Den Kugelgrill reinigen

Reinigen Sie den Grill erst, wenn die Hitze erkaltet ist. Eine Bürste, lauwarmes Wasser, ein fettlösendes Spülmittel oder ein spezielles Grillreinigungsmittel helfen dabei. Eine sanfte Reinigung auf biologischer Basis soll mit der Verwendung von rohen Kartoffeln gelingen. Dazu schneiden Sie die Kartoffel in zwei Hälften und reiben mit der Schnittfläche die Reste am Grillgitter ab.

Manche Grillfans haben die Erfahrung gemacht, dass die vollständige Reinigung erst nach der Grillsaison sinnvoll ist. Sie sind davon überzeugt, dass Reste von Fleisch, Gemüse und Asche eine feine Patina auf dem Rost bilden und auch die Luftzufuhr einfacher regeln lässt. Doch egal, für welche Methode Sie sich entscheiden, am Ende der Grillzeit ist eine gute Reinigung notwendig. Sie wirken dem Befall von Bakterien und Schimmelpilzen entgegen. Außerdem ist der Kugelgrill gepflegt und steht für die nächste Grillsaison bereit.

Der Kauf des Kugelgrills

Beim Kauf eines Kugelgrills können Sie zwischen einem Elektrogrill, einem Holzkohlegrill und einem Gasgrill auswählen. Wichtig ist, dass das Modell stabil ist und eine effiziente Arbeitsleistung garantiert. Bei einem guten Kugelgrill ist die Haube zur Sicherheit vor Wind und Wetter mit einem Scharnier am unteren Teil dem Kessel befestigt. Wurde der Grill mit einer glänzenden Schicht überzogen, sollte diese gleichmäßig aufgetragen und unbeschädigt sein.

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