Umweltwissenschaften studieren – Was hat es damit auf sich?

Umweltwissenschaften studieren – Was hat es damit auf sich?

In der umweltwissenschaftlichen Forschung geht es um die Frage, welchen Einfluss der Mensch auf seine Umwelt ausübt und wie die daraus resultierenden Umweltprobleme gelöst werden können. Wenn du dich wissenschaftlich mit Themen wie der globalen Erwärmung oder dem Klimawandel beschäftigen möchtest, kann das Studium der Umweltwissenschaften vielleicht genau das Richtige sein für dich.

Die Umweltwissenschaft ist interdisziplinär aufgebaut und beschäftigt sich mit Verfahren und Prozessen in belebten und unbelebten menschlichen Umgebungen. Sie basieren insbesondere auf Kenntnissen und Methoden der Mathematik, Chemie, Physik und Biologie, ergänzt durch sozialwissenschaftliche Erkenntnisse und methodische Auseinandersetzungen mit den Ergebnissen der wissenschaftlichen Forschung.

Ziel der Umweltwissenschaften ist es, die in der Umwelt ablaufenden Prozesse zu analysieren und zu verstehen, um Lösungen für Probleme zu formulieren, die durch menschliche Eingriffe in das natürliche Umweltsystem entstehen. Neben den wissenschaftlichen Grundlagen werden allerdings auch die sozialen und wirtschaftlichen Aspekte des Umgangs mit Ressourcen berücksichtigt.

Wenn du Umweltwissenschaften studieren möchtest, solltest du ein tiefes Verständnis der Mathematik, Biologie, Chemie und Physik mitbringen. Auch Englischkenntnisse sind sehr wichtig, denn Fachliteratur gibt es meist nur auf Englisch.

Umweltwissenschaften studieren – Das Studium im Überblick

Im Studium der Umweltwissenschaften beschäftigst du dich mit den Grundkenntnissen der Umweltbiologie und der vertieften Behandlung wissenschaftlicher Fragestellungen, die globale Ökosysteme betreffen. Studierende werden jedoch nicht nur die Theorien und Methoden des Forschungsumfelds eingeführt. Sie beschäftigen im Rahmen des Studiums auch mit den politischen, rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die für den Schutz unserer Umwelt wichtig sind.

Im Bachelor der Umweltwissenschaften können Studierende Grundkurse in Umweltbiologie, Umweltchemie und Physik erhalten. Sie lernen verschiedene Ökosysteme kennen, erwerben Grundkenntnisse im Bereich der Pflanzen- und Tierphysiologie und erlangen nach und nach ein tieferes Verständnis für ökologische Zusammenhänge. Gleichzeitig nehmen sie an nationalen und internationalen umweltrechtlichen Kursen teil und erwerben so juristisches Know-how, aber auch eine gute Menge kommunikativer Skills.

In der Regel kannst du neben den Pflichtmodulen auch eigene Schwerpunkte setzen. So werden beispielsweise Themen wie Umweltbildung oder Umwelt und Gesundheit hinterfragt. Im Masterstudiengang Umweltwissenschaften ergänzen und erweitern Studierende das im Bachelorstudium erworbene Wissen. Generell setzen Universitäten in ihren Masterstudiengängen unterschiedliche Schwerpunkte, wie zum Beispiel Umweltbiologie oder Umweltrecht. Ob und welche Themen dich dabei interessieren, solltest du rechtzeitig in Erfahrung bringen.

Dem Bereich der umweltwissenschaftlichen Forschung sind mehrere Forschungsfelder zugeordnet, die wiederum mehrere Forschungsrichtungen mit unterschiedlichen Schwerpunkten umfassen. Ein Forschungsfeld ist daher ein Teil- oder Sachgebiet, unter dem ähnliche Lehrveranstaltungen zusammengefasst werden. Wenn du ein Studium der Umweltwissenschaften anstreben möchtest, kann es sich lohnen, diese Abschlüsse nach Studienrichtungen zu betrachten, um eine bessere Auswahl treffen zu können, die ideal zu dir passt.

Umweltwissenschaften studieren – Das Studium im Detail

Wenn du dich für ein Studium der Umweltwissenschaften entscheiden möchtest, wirst du schnell feststellen, dass jede Hochschule einen etwas anderen Fokus auf nachhaltige Studiengänge hat. Es gibt tatsächlich verschiedene Studiengänge, insbesondere Masterabschlüsse können sehr individuell ausgerichtet sein.

Einer davon ist beispielsweise der Studiengang „Marine Environmental Science“ an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg mit dem Schwerpunkt Meeres- und Küstenforschung. Dennoch gibt es einige grundlegende Elemente, die die Umweltwissenschaften generell auszeichnen. Dies sind hauptsächlich Naturwissenschaften, die in verschiedenen Schwerpunkten gelehrt werden. Einige Beispiele sind die Chemie mit der Anorganische Chemie oder Umweltchemie, aber auch die Physik mit Umweltphysik und Biophysik, sowie die Biologie mit der Mikrobiologie. Aber auch die Umwelt- und Geowissenschaften dürfen ebenso wenig vergessen werden wie die Mathematik.

Neben den Naturwissenschaften spielen auch wirtschafts- und sozialwissenschaftliche Module in umweltwissenschaftlichen Studiengängen eine wichtige Rolle. Es kommt darauf an, ob es sich bei der Hochschule um ein Pflichtstudium handelt oder ob du neben den Pflichtfächern auch die Fächer wählen kannst, die du studieren möchtest. Möglich ist zum Beispiel auch Recht mit Umweltrecht, aber auch Volkswirtschaftslehre und Betriebswirtschaftslehre. Ebenfalls interessant sind aber auch Fragen der Philosophie und Psychologie, also der Tier- und Pflanzenpsychologie und sogar der Wirtschaftspsychologie.

Umweltwissenschaften studieren – Und was dann?

Mit einem Studium der Umweltwissenschaften haben Absolventen vielfältige Karrieremöglichkeiten. Es lässt sich allgemein vielfach sagen, dass du für eine Führungsposition einen Masterabschluss benötigen wirst.

Ein Betätigungsfeld umfasst die Themen Evaluation und Beratung. Mit einem Studium der Umweltwissenschaften können Absolventen Ihre Karriere zum Beispiel in einem Architekturbüro oder Bauunternehmen starten und dieses als Gutachter oder Berater unterstützen.

Doch Lehre und Forschung sind ebenfalls möglich, ganz gleich ob an Universitäten oder anderen Forschungs- und Bildungseinrichtungen. Absolventen können das im Studium erworbene Fachwissen an andere Interessenten weitergeben oder an spannenden Projekten zu Umwelt- und Klimathemen forschen.

Ebenfalls möglich ist eine Tätigkeit im Bereich Science News. Als Umweltwissenschaftler kannst du zum Beispiel aktiver Journalist werden, Artikel für Fachmagazine schreiben oder deine Karriere in der Nachrichtenabteilung einer Organisation beginnen.

Schließlich ermöglicht das Studium auch eine politische Arbeit. Vielleicht möchtest du dich auch an politischer Arbeit für die Umwelt beteiligen. Wenn du in einer Nichtregierungsorganisation (NGO) arbeiten willst, hast du viele verschiedene Jobmöglichkeiten in Stiftungen und Verbänden.

Umweltwissenschaften studieren – Teilgebiete und verwandte Bereiche

Umweltwissenschaften werden in den Studiengängen der Fachhochschulen und Universitäten vermittelt. Zu diesen Disziplinen gehören je nach Schwerpunkt Umweltchemie, Umweltphysik, Biologie (Ökologie, Botanik und Zoologie), Umweltinformatik, Umweltmanagement, Kommunikation, Umweltrecht, Strafrecht, Verwaltungsrecht, Europarecht und Baurecht.

Schwerpunkt und Zugehörigkeit der Studiengänge sind von Hochschule zu Hochschule unterschiedlich. Weitere naturwissenschaftliche Studiengänge in den Umweltwissenschaften sind Erdökologie und Landschaftsökologie. Angewandte Umwelttechnik, Umwelttechnik und Umweltsystemforschung sind in umweltwissenschaftlichen Studiengängen kaum vertreten, gehören aber auch zur Umweltwissenschaft.

Letzteres Feld basiert auf der Verbindung von Ingenieurwissenschaften, Sozialwissenschaften und angewandter Sozialforschung (Empirikalismus) in den 1970er Jahren mit der seit den 1980er Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnenen Informatik. Die Umweltsystemforschung umfasst die Entdeckungen und Trends der Umweltbewegung, die in viele wissenschaftliche und praxisorientierte Teildisziplinen eingeflossen sind.

Neben diesen aktiven und passiven Fachgebieten gibt es wie alle Disziplinen viele unterstützende Wissenschaften, die eine tragende Rolle spielen, die aber nicht von den Umweltwissenschaften selbst erforscht werden. Dazu gehören Statistik (Mathematik), Sozialwissenschaften, Psychologie und Informatik. Der Informatik kommt eine besondere Bedeutung zu, denn ohne ihre Hilfe lassen sich komplexe Systeme nicht dokumentieren.

Umweltwissenschaften studieren – Genau die richtige Idee für mich?

Um zu einem umweltwissenschaftlichen Studiengang zugelassen zu werden, musst du die allgemeine Hochschulreife nachweisen können. An den meisten Universitäten unterliegt das Studium auch noch weiteren Zulassungsbeschränkungen. Im Wintersemester 2014/2015 lag der Durchschnitt bei 1,7. Um diesen Studiengang zu absolvieren. Wichtig sind vor allem Kenntnisse in Biologie, Mathematik, Physik und Chemie.

Auch Englischkenntnisse sind für das Erlernen der Umweltwissenschaften unabdingbar. Außerdem solltest du dich für Politik und Sozialwissenschaften interessieren. Um komplexe biologische, politische und rechtliche Zusammenhänge einordnen und verstehen zu können, ist auch analytisches Denken wichtig. Persönlich solltest du in der Lage sein, im Team zu agieren und sorgfältig und organisiert zu arbeiten.

Um Umweltwissenschaften studieren zu können, musst du also mindestens eine Hochschulzugangsberechtigung erwerben. Außerdem ist der Studiengang zulassungsbeschränkt. Die Höhe des Numerus Clausus hängt von der Anzahl der Bewerber ab. Informiere dich vorab, ob du nur zum Winter- oder Sommersemester ein Studium an deiner bevorzugten Universität aufnehmen kannst.

Umweltwissenschaften studieren – Fazit

Viele Absolventen mit einem Bachelor-Abschluss wählen in direktem Anschluss ein passendes Masterstudium. Der Master Umweltwissenschaften setzt sich aus den drei naturwissenschaftlichen Fächern Biologie, Chemie und Physik zusammen und bietet dir somit ein fächerübergreifendes und vielfältiges Studium. Es werden dir interdisziplinäre Kenntnisse in den Themengebieten Biosphäre, Geosphäre, Atmosphäre und Hydrosphäre vermittelt.

Darüber hinaus befasst du dich mit dem Zusammenhang zwischen diesen Sphären und dem Menschen. Vor allem die heutigen Umweltprobleme stehen dabei im Mittelpunkt des Masters der Umweltwissenschaften. Um diese lösen zu können, lernst du interdisziplinär zu arbeiten und dein erlerntes Fachwissen mit anderen naturwissenschaftlichen Disziplinen zu teilen. Natur- und Umweltschutz sowie Nachhaltigkeit sind Schlagwörter, die dich im Studienverlauf immer wieder begleiten werden.

Häufig kannst du dich im zweijährigen Master Umweltwissenschaften auf bestimmte Bereiche fokussieren und dir dein individuelles Studium zusammenstellen. Dazu gehören Spezialisierungsmöglichkeiten wie beispielsweise Umweltchemie und -physik, Ökologie und Biodiversität, Geoökologie oder Sozioökonomie und Umweltmanagement. Diese können aber je nach Hochschule unterschiedlich ausfallen.

Teile diesen Beitrag mit deinen Freunden