Hilfe, meine Katze hat Haarausfall

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Was bedeutet Haarausfall bei Katzen?

 

Haarausfall bei Katzen, auch Alopezie genannt, kann viele Ursachen haben. Dabei muss es sich nicht zwangsläufig um eine ernste Erkrankung halten, denn auch der gewöhnliche Wechsel der Jahreszeiten sorgt bei vielen Tieren zu Haarausfall. Während im Winter ein dichtes Unterhaar gebildet wird, fällt dieses im Frühling wieder aus, damit die Katze nicht unnötig schwitzt. Das ist ein natürlicher Prozess, der dem Halter keine Sorgen bereiten muss.

 

Sollte es sich jedoch um einen ganzjährigen Haarausfall handeln oder gar einen flächenbedingten Haarausfall, der nur an gewissen Körperstellen auftritt, hat dies meist ernstere Hintergründe und sollte von einem Tierarzt untersucht werden.

 

Mögliche Ursachen für Haarausfall bei der Katze

 

Ein Befall mit Parasiten
Wenn die Katze von Parasiten wie Milben oder Flöhen befallen ist, geht dies mit einem intensiven Juckreiz einher, durch den die Katze sich viele der eigenen Haare ausreißt oder ausbeißt. Dies kann einerseits durch die Aktivität des jeweiligen Parasiten auf dem Körper der Katze entstehen, andererseits durch allergische Reaktionen des vom Parasiten abgesonderten Speichels oder Kot. Hier ist ein Gang zum Tierarzt unabkömmlich. Herkömmliche Milbenmittel schaffen jedoch meist sehr schnell Abhilfe.

Pilzerkrankungen
Auch Hautpilz ist in vielen Fällen Verursacher eines schlimmen Haarausfalls. Dieser beschränkt sich jedoch meist auf spezielle Körperregionen und lässt sich an einem kreisförmig verlaufenden Bereich feststellen. Von Seiten der Tierärzte wird hier zwischen Dermatophytosen und Dermatomykosen unterschieden. Während Dermatophytosen das Fell und die Krallen der Katze befallen, handelt es sich bei einem ausschließlichen Befall der äußeren Haut eher um eine Dermatomykose. Besonders betroffen bei Hautpilz sind meist Kopf, Schwanz, Rücken und Beine des Tieres.

Pilzerkrankungen bei Katzen sind in vielen Fällen ansteckend und sollten daher umgehend beim Tierarzt untersucht und behandelt werden. Dieser kann auch den exakten Erregerstamm feststellen und so gezielt gegen den jeweiligen Pilz vorgehen.

Bakterielle Entzündungen
Auch bakterielle Entzündungen sind ein möglicher Verursacher von Haarausfall. Dabei sind die Entstehungswege zahlreich: vor allem junge Tiere und Katzen mit einem schlechten Immunsystem sind schnell von einer bakteriellen Entzündung der Haut betroffen. Während dem gewöhnlichen Pflegevorgang entstehen häufig kleine Kratzer, die bei gesunden Tieren keine Folgen haben, bei schwachen und kranken Tieren jedoch schnell zu einer bakteriellen Entzündung führen können. Auch diese lässt sich relativ schnell vom Tierarzt mit diversen Antibiotika behandeln. Auch unterstützende Cremes können hier zum Einsatz kommen.

Übermäßiges Lecken
Übermäßiges Lecken ist ein großes Problem, das sich in vielen Fällen nur schwer behandeln lässt. Natürlich muss zuerst eine körperliche Ursache, wie eine Pilzerkrankung oder eine bakterielle Entzündung, im Vorfeld ausgeschlossen werden. Sollte die Untersuchung ohne Befund bleiben und die Katze sich dennoch weiterhin übermäßig Lecken, kann dies auf Stress, Frustration, Nervosität oder auch einfach Langeweile hindeuten. Welcher Faktor genau der Auslöser ist, lässt sich natürlich mit einer detaillierten Analyse des kätzischen Umfeldes herausfinden. Gibt es Punkte, die bei der Katze Stress verursachen? Das kann von Autolärm, über die Anwesenheit eines Staubsaugers bis hin zu ungewohnten Gerüchten reichen. Für Nervosität gitl dasselbe. Auch Frustration sollte ausgeschlossen werden: gibt es irgendetwas in der Wohnung, das die Katze frustrieren könnte? Hier kommt die Möglichkeit einer freiheitsliebenden Katze, die ausschließlich in Wohnungshaltung gehalten wird, in Frage. Der größte Faktor ist aber die Langeweile, die leider bei vielen Katzen vorherrscht und für ein intensives Putz- und Leckverhalten sorgt. Während Katzen häufig als Einzelgänger betrachtet werden, sind sie das nicht wirklich und sehnen sich in vielen Fällen nach einem Partner zum spielen und kuscheln. Gerade bei jungen Tieren ist eine Haltung von mindestens zwei Katzen daher unabkömmlich. Auch die Möglichkeit zum Freigang und somit potentielle Sozialkontakt draußen schaffen schnell Abhilfe.

Allergien
Wie beim Menschen lösen auch bei Katzen Allergien einen schlimmen Juckreiz aus. Leider gibt es für Katzen nicht die herkömmlichen Allergie-Tests wie sie in der Humanmedizin angeboten werden. Daher muss mit einer Ausschlussdiät über einen längeren Zeitraum exakt herausgefunden werden, wogegen das Tier allergisch ist. Dazu wird für mindestens 12 Wochen ein Futter mit Fleisch verabreicht, dass die Katze nie zuvor gegessen hat. Häufig bietet sich hier Känguru, Büffel oder Strauß an. Wichtig ist außerdem darauf zu achten, dass zu 100% keine weiteren Stoffe im Futter sind, mit denen die Katze im Vorfeld in Berührung gekommen sein könnte, da dies das Ergebnis verfälschen würde. Auch muss in dieser Zeit auf Leckerchen restlos verzichtet werden, damit ein klares Bild entsteht. Sollte der Juckreiz in dieser Zeit verschwinden, handelt es sich vermutlich um eine Allergie. Um herauszufinden, gegen welchen Bestandteil die Katze exakt allergisch ist, werden nun Stück für Stück zum Allergiefutter Bestandteile anderer und üblicher Fleischsorten (z. B. Rind, Huhn, Fisch…) hinzugefügt. Sobald sich bei einer Sorte eine Reaktion zeigt, lässt sich die Allergie ermitteln und auf diesen Bestandteil sollte in Zukunft lieber verzichtet werden.

Mangelerscheinungen und Infektionen
Auch eine innere Erkrankung der Katze kann einen intensiven Juckreiz auslösen. Viele Katzen leiden zudem aufgrund minderwertiger Futtersorten an einer ausgeprägten Mangelerscheinung, die trockene Haut und somit einen intensiven Juckreiz auslöst. Dieser wiederrum führt zu Haarausfall. Doch auch die Haarwurzeln können durch den Mangel geschädigt werden und einfach ausfallen. Eine ordnungsgemäße und katzengerechte Ernährung ist daher unabkömmlich für ein gesundes Tier mit schönem Haarkleid.

 

Nebenwirkungen bei Medikamentengaben
Sollte das Tier bereits wegen einer anderen Erkrankung in Behandlung sein, kann mit den Medikamenten auch ein Haarausfall einhergehen. Hier sollte der Tierarzt konsultiert werden, um eventuelle Nebenwirkungen festzustellen und diese gegebenenfalls ebenfalls zu behandeln.

Autoimmunerkrankungen
Leider treten bei vielen Katzen, insbesondere im höheren Alter – aber auch angeboren, Autoimmunerkrankungen auf. Dies bedeutet, dass das eigene Immunsystem der Katze vom Körper als Feind wahrgenommen und bekämpft wird. Damit geht häufig Ausschlag, Entzündungen und Haarausfall einher. Bestimmen lässt sich die Autoimmunerkrankung durch eine Untersuchung beim Tierarzt, die jedoch unter Vollnarkose geschehen muss. Hier werden der Katze verschiedene Hautschichten entnommen und diese untersucht. Sollte die Katze zu alt oder zu krank für eine Vollnarkose sein, bleibt nur die Möglichkeit, alle anderen Optionen auszuschließen und so eine Autoimmunerkrankung feststellen zu können. Eine dauerhafte Behandlung mit Kortison und weiteren Medikamenten schafft hier Abhilfe. Heilen lässt sich die Autoimmunerkrankung leider nicht.

Tumorerkrankungen
In sehr seltenen, aber dennoch vorkommenden Fällen, kann der Juckreiz auch von verschiedenen Tumorerkrankungen herrühren. Diese entstehen meist durch hormonelle Veränderungen und treten vor allem bei alten Tieren auf. Es handelt sich dennoch um eine sehr seltene Erkrankung, die ausschließlich beim Tierarzt festgestellt werden kann.

Wir wünschen auf alle Fälle Ihrer Katze gute Besserung!

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