Was brauche ich wenn ich mit dem Golf spielen beginnen möchte?

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Golfausrüstung für Anfänger: Tipps & Tricks

Anfänger, die das Golfen von Grund auf erlernen möchten, stehen oft vor der Frage, welche Ausrüstungsgegenstände für diese Sportart unverzichtbar sind. Das Angebot an Schlägern, Bällen und Golfbekleidung in verschiedensten Varianten ist groß, sodass die Auswahl nicht leicht fällt. Hier erfahren Sie, worauf es bei der Zusammenstellung einer Golfausrüstung für Anfänger konkret ankommt.

 

Unverzichtbar für Freude am Golfen: die richtigen Schläger

Die Schläger sind natürlich das wichtigste Utensil beim Golfen. Insgesamt darf jeder Golfer maximal 14 Schläger mit auf den Platz nehmen. Doch Schläger ist nicht gleich Schläger. Stattdessen ist zwischen Hölzern, Eisen und Puttern zu unterscheiden. Während die Hölzer für den Abschlag und die folgenden Schläge Verwendung finden, sind die Eisen für das Spiel auf den Fairways konzipiert. Die Putter kommen erst kurz vor dem Ziel zum Einsatz, nämlich beim Einlochen.

Für Anfänger eignen sich Anfängersets, die die wichtigsten Schlägertypen beinhalten, besonders gut. Sofern Sie Gefallen am Golfen finden und Ihre Fähigkeiten immer weiter verbessern möchten, können Sie sich zu einem späteren Zeitpunkt ein Set für fortgeschrittene Spieler zulegen. Doch warum gibt es überhaupt so viele verschiedene Schläger? Grundsätzlich gilt: Der Bewegungsablauf beim Schlagen bleibt immer gleich. Um die Schlagdistanz zu verändern, greift der Spieler zu einem kürzeren oder längeren Schläger. Außerdem unterscheiden sich die Schlägertypen im sogenannten Loft, also in der Neigung der Schlägerfläche. Je kleiner der Loft ausfällt, umso flacher ist die entstehende Flugkurve und der Ball fliegt weiter. Auch die Länge des Schafts wirkt sich auf den Schlag aus, denn: Je länger der Schaft ist, umso größer ist auch die Schlagweite.

Wenn Sie sich kein ganzes Set sondern nur einige Schläger zulegen möchten, bevorzugen Sie am besten solche mit einem Schaft aus Graphit, denn diese sind für Anfänger am besten geeignet. Schläger mit einem Schaft aus Stahl sind steifer und vor allem schwerer als solche aus Graphit: Während ein Stahlschaft zwischen 100 und 150 Gramm wiegt, erreicht ein Schaft aus Graphit maximal 50 bis 100 Gramm. Anfänger und Spieler mit einem eher langsamen Schwung treffen daher mit einem Golfschläger aus Graphit die richtig Wahl.

 

Überblick über die wichtigsten Schlägertypen

Auch als Anfänger sollten Sie nicht durchgehend mit dem gleichen Schläger spielen. Stattdessen ist es ratsam, den Schläger optimal an den jeweiligen Einsatzzweck anzupassen. Sogenannte Driver kommen fast ausschließlich für weite Abschläge zum Einsatz. Für Anfänger sind sie in der Regel schwer zu spielen, sodass Sie auf diese Schlägerart erst einmal verzichten können. Der wichtigste Schläger ist der Putter, mit dessen Hilfe der Ball eingelocht wird. Profis unterscheiden zwischen dem Blade-Putter mit klassischer Kopfform, dem Mallet-Putter mit eher rundlichem Kopf und dem Broomstick-Putter, der sich durch einen besonders langen Schaft auszeichnet. Eine spezielle Variante ist der sogenannte Belly-Putter – ein Putter mit kurzem Schaft, dessen Ende am Bauch (engl. „Belly“) fixiert wird.

Als Anfänger sollten Sie sich Schritt für Schritt auch mit den verschiedenen Hölzern und Eisen vertraut machen. Hölzer sind Schläger, deren großer, bauchiger Kopf früher aus Holz gefertigt wurde. Heute besteht der Kopf hingegen meist aus Stahl oder Titan. Der bereits erwähnte Driver wird häufig auch als „Holz 1“ bezeichnet, wohingegen die anderen Hölzer vorzugsweise auf dem Fairway zum Einsatz kommen. Die Eisen genannten Golfschläger verfügen über Köpfe aus Stahl und Schäfte aus Stahl oder Graphit. Sie sind für Anfänger leichter zu handhaben als Hölzer und sollten daher unbedingt Teil Ihrer Ausrüstung sein. Hybrid-Schläger eignen sich stattdessen vorzugsweise für fortgeschrittene Spieler. Sie vereinen die positiven Merkmale von Hölzern und Eisen und ermöglichen eine hohe Präzision beim Schlagen.

 

Welche Bälle eignen sich für Anfänger am besten?

Golfbälle dürfen in einer Ausrüstung für Anfänger natürlich ebenfalls nicht fehlen. Vor allem dann, wenn Sie noch nicht so geübt sind, sollten Sie stets einen kleinen Vorrat mitnehmen, denn erfahrungsgemäß gehen viele Bälle in hohem Gras oder in Wasserhindernissen verloren. Die verschiedenen Arten von Golfbällen unterscheiden sich vorrangig in der Anzahl ihrer Schalen sowie in ihrem Kompressionsgrad. Sind die Bälle mit dem Kompressionsgrad 80 oder 90 gekennzeichnet, verfügen sie über eine eher weiche Schale. Der Kompressionsgrad 100 oder 110 deutet hingegen auf eine harte Schale hin. Im Folgenden erhalten Sie einen Überblick über die wichtigsten Golfballtypen und ihre Eigenschaften.

 

Piece-Golfbälle

Sogenannte Piece-Golfbälle sind für Anfänger besonders gut geeignet. Sie werden jedoch vorzugsweise auf der Driving Range verwendet, seltener auf dem Platz selbst. Piece-Golfbälle sind günstig und werden aus harten, langlebigen Materialien gefertigt. Dennoch verformt sich der Ball beim Abschlag relativ stark, was sich negativ auf die Weite auswirken kann. Für Anfänger ist dieser Balltyp jedoch völlig ausreichend.

 

2-Piece-Golfbälle

Auch 2-Piece-Golfbälle verfügen über eine harte Schale und einen festen Kern aus Kunstharz. Sie sind preiswert und eignen sich ebenso wie Piece-Golfbälle gut für Anfänger. Sie können weit geschlagen werden, allerdings hat der Spieler nur wenig Kontrolle über das Ballverhalten. Vor allem Freizeitgolfer mit Grundkenntnissen treffen daher mit 2-Piece-Golfbällen die richtige Wahl.

 

3-Piece-Golfbälle

3-Piece-Golfbälle entstammen dem mittleren bis hohen Preissegment. Sie kommen daher vorrangig für fortgeschrittene Spieler infrage, die regelmäßig auf den Golfplatz gehen. Durch die weiche Schale sind sie nicht so langlebig wie andere Golfbälle, dafür ermöglichen sie jedoch ein Höchstmaß an Kontrolle. Anfänger sind mit 3-Piece-Golfbällen meist überfordert. Als Faustregel gilt: Wenn der Golfplatz für Sie noch Neuland ist, bevorzugen Sie harte, langlebige Golfbälle mit einer hohen Schlagweite. Sobald Sie Ihre Fähigkeiten etwas ausgebaut haben, können Sie auch mit anderen Golfballvarianten experimentieren.

 

Lakeballs

Bei Lakeballs handelt es sich um gebrauchte Golfbälle, die aus Wasserhindernissen geborgen wurden. Je nachdem, wie lange die Bälle im Wasser lagen, ist mit mehr oder weniger großen Qualitätseinbußen zu rechnen. Experten gehen davon aus, dass Golfbälle, die eine Woche im Teich lagen, durchschnittlich fünf Meter kürzer fliegen. Obwohl Lakeballs nicht so gut sind wie brandneue Bälle, sind sie für Anfänger und als Übungsbälle durchaus geeignet. Sie bieten dem Spieler die Möglichkeit, ursprünglich sehr teure Bälle auszuprobieren, ohne viel Geld zu investieren. Ähnliches gilt für X-Out-Bälle. Hierbei handelt es sich um Fehlproduktionen mit minimalen, meist kosmetischen Fehlern. Auch Golfbälle aus Überproduktionen werden mit einem „X“ gekennzeichnet und zu günstigen Preisen angeboten.

 

Die richtige Bekleidung zum Golfen

Grundsätzlich können Sie mit ganz normaler Bekleidung auf den Golfplatz gehen, denn in der Regel gibt es keine Kleidervorschriften. Dennoch ist es sinnvoll, Schuhe, Handschuhe, Hosen und Hemden sorgfältig auszuwählen, damit Sie möglichst viel Freude am Golfen haben.

 

Schuhe

Wenn Sie noch unsicher sind, ob Golf die richtige Sportart für Sie ist, verzichten Sie auf den Kauf teurer Sportschuhe. Stattdessen sind normale Sportschuhe am Anfang völlig ausreichend. Alternativ können Sie auch feste Schuhe mit Profilsohlen anziehen. Besonders wichtig ist, dass die Schuhe bequem sind, denn wenn Sie alle 18 Löcher spielen, legen Sie zwischen sieben und zehn Kilometer zurück. Später können Sie sich dann spezielle Golfschuhe zulegen. Diese verfügen oftmals über Spikes, die Ihnen dabei helfen, beim Schwungholen das Gleichgewicht zu halten. Die Spikes bestehen entweder aus Metall oder Kunststoff und können bei Bedarf in den Schuh hinein- und wieder heraus gedreht werden. Beachten Sie jedoch, dass Metallspikes dem Rasen schaden können und daher auf vielen Golfplätzen verboten sind. Im Zweifel greifen Sie daher am besten zu Golfschuhen mit Kunststoffspikes.

 

Handschuhe

Auch als Anfänger sollten Sie nicht auf Golfhandschuhe verzichten. Sie kosten nicht viel und tragen dazu bei, Blasen an den Fingern zu vermeiden. Außerdem erhöhen sie die Griffigkeit und helfen Ihnen, den Schläger sicher zu halten. Wichtig: Rechtshänder benötigen einen Handschuh für die linke Hand, Linkshänder für die rechte. Es spricht jedoch nichts dagegen, an beiden Händen Handschuhe zu tragen.

 

Hosen/Shorts und Hemden

Auch bei der Auswahl Ihrer Golfhosen und -hemden können Sie sich ganz nach Ihrem persönlichen Geschmack richten. Achten Sie lediglich darauf, dass die Bekleidung bequem ist und Sie in Ihrer Bewegungsfreiheit nicht einschränkt. Außerdem sollten Hemden, Jacken und Co. zur Jahreszeit passen. Kaufen Sie jedoch nichts, was Sie nicht auch in Ihrer Freizeit tragen würden. So erfüllt die Kleidung selbst dann einen Zweck, wenn Sie irgendwann keine Lust mehr auf den Golfsport haben.

 

Die Golftasche

Wie bereits erwähnt, werden auf dem Golfplatz große Distanzen zurückgelegt. Damit Sie die schwere Ausrüstung nicht auf der Schulter tragen müssen, lohnt sich die Investition in einen guten Golftrolley. Hier können Sie sämtliche Ausrüstungsgegenstände bequem von A nach B transportieren. Golftrolleys, die über drei statt zwei Räder verfügen, haben sich in der Praxis besonders bewährt, denn sie kommen problemlos mit unebenen Untergründen zurecht und sind dabei rückenschonend. Nur durchtrainierte Anfänger können auf einen Trolley verzichten und stattdessen zu einer Golftasche greifen, die über der Schulter getragen wird.

 

Marker, Pitchgabel & Co.

Zusätzlich zu Schlägern, Golfbällen und der passenden Bekleidung benötigen Sie zum Golfen weiteres Zubehör, so etwa Marker, Pitcher und Tees. Heben Sie zwischen den einzelnen Löchern einen Ball auf, weil er beispielsweise den Schlag eines anderen Spielers behindert, markieren Sie die Stelle ganz einfach mit einem Marker. Viele Golfer greifen zu einer Münze – diese ist im Gras jedoch nicht so gut sichtbar wie ein spezieller Golfmarker.

Ebenfalls sehr praktisch ist eine Pitchgabel. Bei einem Pitch handelt es sich um einen sehr hohen Schlag, der dazu führt, dass der Golfball mit großer Wucht auf den Rasen aufschlägt. Dabei entsteht eine Vertiefung, die sogenannte Pitchmarke. Es ist ratsam, diese umgehend auszubessern, um auch für andere Spieler eine möglichst hohe Rasenqualität aufrechtzuerhalten. Die Pitchgabel verfügt über zwei Zinken, dank derer das Gras im Handumdrehen wieder aussieht wie neu.

Damit der Abschlag bestmöglich gelingt, benötigen Sie außerdem sogenannte Tees. Ein Tee ist ein Holzstift, der in den Boden gesteckt wird. Anschließend legen Sie den Golfball auf den Tee, um ihn etwas höher zu positionieren und den Abschlag zu erleichtern.

 

Fazit

Als Golfanfänger benötigen Sie keine umfangreiche Ausrüstung. Stattdessen können Sie Ihr Augenmerk auf die wichtigsten Schläger- und Ballformen legen und Aspekte wie Golfbekleidung und teure Golftaschen zunächst vernachlässigen. Sobald Sie Freude am Spiel entwickelt und Ihre Fähigkeiten weiter verbessert haben, spricht nichts dagegen, die Ausrüstung Stück für Stück zu ergänzen.

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