Kurze Übersicht zur optimalen Handhygiene

Jährlich wiederkehrende Grippeinfektionen, oder andere Erkrankungen, stellen die Menschen immer wieder vor die Frage, wie man sich vor einer Ansteckung effektiv schützen kann.

Ein Bewusstsein für mögliche Gefahren und die Anwendung empfohlener Verhaltensweisen sind wichtige Grundsteine für eine ausreichende Handhygiene.
Die regelmäßige Handreinigung ist dabei ebenso entscheidend wie die richtige Technik.

Eine auftretende Erkrankung ist meist die Folge mehrerer zusammentreffender Gefahren. Da die Hände unsere wichtigsten Werkzeuge sind, setzen wir sie außerdem oft ein und kommen dabei in Kontakt mit anderen Menschen und sogar uns selbst. Denn Krankheitserreger wie Bakterien und Viren befinden sich meist auf Oberflächen oder in kleinsten Flüssigkeitströpfchen mit denen wir unbewusst in Kontakt kommen.

Individuelle Handhygiene – Was bedeutet das?

Individuelle Handhygiene bedeutet in erster Linie, bewusst auf die Sauberkeit der eigenen Hände zu achten. Im weiteren Sinne steht Handhygiene für einen aufmerksamen Umgang mit sich und der Umwelt, um die Gefährdung der eigenen Gesundheit, wie auch die anderer Personen, zu minimieren.

Dabei ist sowohl ein routinemäßiger Ablauf der richtigen Praktiken und Gewohnheiten, als auch der korrekte Umgang mit Situationen des alltäglichen Lebens von großer Bedeutung.
Durch konsequente Anwendung eines hygienischen Lebensstils, auch außerhalb der jährlichen Erkrankungswellen, kann die individuelle Handhygiene das Risiko einer (vielleicht sogar folgenschweren) Infektion auf einem möglichst niedrigen Level gehalten werden.

Richtig Händewaschen – Was ist wichtig?

Richtige Handhygiene bedeutet zunächst, dass die Hände regelmäßig gründlich gewaschen werden. Passende Gelegenheiten bieten sich vor dem Essen, vor und nach Toilettengängen und dem Kontakt mit öffentlichen Gegenständen sowie anderen Personen.

Dasselbe gilt aber auch und vor allem nach dem Kontakt mit Tieren, wobei es ganz grundlegend keine richtige Rolle spielt, ob es sich um domestizierte Haustiere handelt, um fremde Streuner oder um Nutz- und Brauchtiere. Selbst, wenn keine Allergien vorliegen, ist es mehr als sinnvoll, nach dem Handkontakt mit Tieren zeitnah gründlich die Hände zu waschen. Bis dahin ist darauf zu achten, dass die Hände fern bleiben vom Gesicht und nicht in den Mund gesteckt werden.

Zum ordentlichen Waschen sollten die Hände mit viel Wasser und ausreichend Seife behandelt werden. Die Reinigung umfasst die Handflächen und den Handrücken, die Handgelenke und Zwischenräume der Finger und im Besonderen die Nagelbetten, da diese aufgrund ihrer Struktur perfekte Möglichkeiten für die Anlagerung von Keimen bieten. Eine gründliche Reinigung sollte dabei mindestens 20 Sekunden dauern. Anschließend werden die Hände gründlich mit einem sauberen Handtuch abgetrocknet.

Im Anschluss empfiehlt es sich, ein geeignetes Desinfektionsmittel in ausreichender Menge aufzutragen, wobei die Haut komplett benetzt sein muss. Für eine hygienische Desinfektion sollte die komplette Benetzung mindestens 30 Sekunden betragen. Für Menschen mit trockener Haut, Ekzemen oder kleinen Verletzungen an den Händen kann außerdem der Gebrauch einer Handcreme empfehlen. Das vermindert raue Stellen, macht die Haut geschmeidig und bedeutet somit weniger Angriffsfläche für Schmutz und Keime.

Kontaminationen vermeiden – Handhygiene im Alltag

Um mögliche Kontamination von sich und anderen Menschen im Alltag zu vermeiden, sollten einige effektive Ratschläge befolgt werden. So lässt sich verhindern, dass Erreger wie Bakterien und Viren überhaupt in den Körper gelangen, denn erst dann können sie in den meisten Fällen zu einer Erkrankung führen.

Das Gesicht sollte nicht mit ungewaschenen Händen berührt werden, denn oft findet so ein unbewusster Kontakt mit Bakterien, Viren und Keimen statt. Beim Niesen sollte nicht in die Hände, sondern vorzugsweise in die Armbeugen oder ein Taschentuch geniest werden. Von offensichtlich kranken Personen ist Abstand zu halten bzw. der Aufenthalt in ihrer Nähe ist auf ein Minimum zu reduzieren. Wer kranke Menschen pflegt, ist gut beraten, die hygienischen Besonderheiten einer solchen Situation nachzulesen und zuverlässig zu berücksichtigen.

Längere Gespräche oder Körperkontakt erhöhen stetig das Risiko der Aufnahme infektiöser Tröpfchen, die unbewusst ständig abgesondert werden und daraufhin in Mund, Nase oder Rachenbereich gelangen. Auch auf Kleidung abgesetzte Keime können bei guten Bedingungen mehrere Tage dort überleben und im Nachhinein Krankheiten auslösen. Dabei sollte vor allem Leibwäsche sehr regelmäßig gewechselt werden.

Für Alltagsgegenstände wie Tastaturen und Mobiltelefone empfiehlt es sich, diese regelmäßig zu desinfizieren. Taschentücher sollten vorzugsweise nur einmal benutzt und danach nicht achtlos herumliegen gelassen werden.

Mit der Zeit und der regelmäßigen Beachtung dieser Ratschläge lässt sich schnell ein Gefühl dafür entwickeln, welche Situationen das Risiko einer Infektion erhöhen. Auf diese Weise sensibilisiert, kann das Gesamtrisiko und die daraus folgende mögliche Erkrankung deutlich reduziert werden.

Ebenfalls ein wichtiges Thema ist Handhygiene für Kinder und Kleinkinder. Gern wird bei diesen argumentiert, dass sie ja noch jung sind und nicht krank sein können. Auch wird oft behauptet, der Kontakt mit Keimen und Krankheitserregern sei eine gute Sache für das Immunsystem. In der Folge wird gerade bei Kindern eine ordentliche Hygiene vernachlässigt oder viel zu spät etabliert.

Vielmehr ist es sinnvoll, die Kleinen schon früh an Aufgaben wie Hygiene und Sauberkeit heranzuführen. Es steht deshalb außer Frage, dass die Hände nicht nur nach dem Windelwechseln oder Kleidungswechsel gewaschen werden sollten. Wird rechtzeitig mit einer ordentlichen Handhygiene begonnen, können Kinder von klein auf alle wichtigen Dinge dazu erlernen und umsetzen.

Fazit Handhygiene – Wichtige Hinweise und Tipps

Richtige Handhygiene bedeutet, regelmäßiges Waschen und Desinfizieren zur Gewohnheit zu machen. Wir brauchen dabei keine Angst vor dem Kontakt mit anderen oder der Umwelt zu haben, sollten uns aber der potenziellen Gefahren, denen wir ausgesetzt sein können, bewusst sein. Auf diese Weise können wir uns selbst,und die Menschen in unserer Umgebung schützen.

Zusammenfassend sollten folgende Tipps beachtet werden:

Die Hände regelmäßig waschen und desinfizieren (desinfizierende Produkte für unterwegs sind in jeder Drogerie oder Apotheke erhältlich). Anschließend eine feuchtigkeitsspendende Handcreme benutzen (Produkt nur mit sauberen Händen entnehmen und auftragen).
Vorzugsweise Einmalhandtücher bei der Benutzung von öffentlich zugänglichen Toiletten nutzen und diese auch zum Öffnen der Tür beim Verlassen benutzen.
Nicht mit ungewaschenen Händen das Gesicht berühren.
Regelmäßig genutzte Gegenstände wie Mobiltelefone und Tastaturen immer wieder gründlich desinfizieren.
Nach Streicheleinheiten oder Fütterung sowie Entfernung von Hinterlassenschaften der Tiere die Hände gründlich reinigen.

Handhygiene allein ist ein guter Startpunkt, aber nicht der einzige Aspekt einer vollständigen Körperhygiene. Vor allem Mund und Zähne sollten täglich kontrolliert und gereinigt werden. Schließlich sind auch Haare und Schambereich ebenso wichtig wie die Füße und Achselhöhlen. Schließlich rundet ordentliche, passende und saubere Kleidung den täglichen Anspruch an die individuelle Körperhygiene ab.

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