Wer war Steve Jobs?

Steve Jobs
Steve Jobs

Wer war Steve Jobs?

Steve Jobs wurde am 24. Februar 1955 in San Francisco im US-Bundesstaat Kalifornien geboren und starb am 5. Oktober 2011 in Palo Alto, Kalifornien. Der erfolgreiche amerikanische Unternehmer war Mitbegründer und langjähriger Vorstand der Apple Inc. und gilt heute als einer der wichtigsten Persönlichkeiten der Computerbranche. Steve Wozniak zählte ebenso wie Ron Wayne zu den Geschäftspartnern, mit denen Steve Jobs im Jahr 1976 das Unternehmen Apple gründete. Er war am Erfolg des Heimcomputers und der Entwicklung der Smartphones und der Tabletcomputer maßgeblich beteiligt.

Zu seinen beruflichen Meilensteinen zählt die Einführung der Macintosh Personal Computer mit grafischer Benutzeroberfläche. Außerdem entwickelte Steve Jobs Anfang der 2.000-er Jahre das Medienabspielgerät iPod und den iTunes Store. Steve Jobs war außerdem Leiter und maßgeblicher Aktionär der Pixar Animation Studios. Nach seiner Fusion wurde er der größte Aktionär der Walt Disney Company. Sein Name lebt auch nach seinem Tod weiter, denn er hält insgesamt 458 Erfindungen, die als Patent eingetragen wurden. Der legendäre Apple-CEO zählt inzwischen zu den größten Erfindern der Geschichte. Wie das US-Patentamt bestätigte, ist Steve Jobs der Erfinder mit den meisten eingetragenen Patenten in den USA. Von den insgesamt 458 Erfindungen entfallen die meisten auf Tech-Produkte. 141 Patente wurden sogar erst nach seinem Tod angenommen.

Kritische Stimmen vertraten zwar die Meinung, dass es sich dabei oft nicht um „echte“ Erfindungen, sondern hauptsächlich um Oberflächen-Designs handelte für die Steve Jobs verantwortlich war. Sein produktiver Einfluss auf seine Mitarbeiter wird aber selbst von den schärfsten Kritikern nicht bestritten. Ohne die Zielstrebigkeit und den Willen zum Erfolg von Steve Jobs gäbe es zahlreiche Apple-Produkte nicht. Das erste von ihm zum Patent angemeldete Produkt war im Jahr 1983 ein Personal Computer, der später unter der Bezeichnung Apple II weltbekannt wurde.

Wichtigster Innovator des Jahrzehnts

Als Steve Jobs am 5. Oktober 2011 an Krebs starb, betrug sein Gesamtvermögen gemäß dem Wirtschaftsmagazin Forbes Magazine circa 8,3 Milliarden US-Dollar. Der langjährige Apple-Chef wurde nur 56 Jahre alt. Als wichtigster Innovater des letzten Jahrzehnts prägte er das Weltbild einer ganzen Generation. Von zahlreichen Amerikanern wird Steve Jobs als moderner Thomas Edison bezeichnet. Der Vergleich mit dem Erfinder der Glühbirne, der Filmkamera und des Grammophons macht deutlich, in welchem Umfang die Produkte von Steve Jobs für zahlreiche Menschen zu den unverzichtbaren Bestandteilen des täglichen Lebens zählen. Der Chefredakteur des Millionärmagazins Forbes, Andy Serwer, bezeichnete Steve Jobs als den „innovativsten Unternehmer unserer Zeit“. Allerdings war Andy Serwer nicht der einzige, der von Steve Jobs auch einmal persönlich angeschnauzt wurde. Denn der kreative Erfinder und Geschäftsmann hatte auch eine streitbare Seite, vor allem, wenn ihm ein Artikel in der Presse nicht passte.

Kindheit im Silicon Valley

In seinen Jugendjahren hatte Steve Jobs häufig mit Misserfolgen zu kämpfen. Seine Karriere verlief weder gradlinig, noch stellte sich der erwartete Erfolg beim ersten Anlauf ein. Steve Jobs wuchs im Silicon Valley auf und jobbte nach der Schule bei Hewlett-Packard. Nachdem er das College abgebrochen hatte, verdiente er seinen Lebensunterhalt eine Zeit lang auf ungewöhnliche Weise. Er sammelte Dosenpfand und nahm seine Mahlzeiten kostenlos bei den Hare-Krishna-Jüngern ein. Außerdem arbeitete er im Unternehmen des Computerspiele-Macher Atari. Dort bastelte er gemeinsam mit seinem Freund Steve Wozniak an einem neuen Computer. Um das Projekt zu finanzieren, verkaufte er sogar seinen VW-Bus. In seiner Garage entstand der erste Computer-Prototyp. Dort gründeten die beiden Freunde im Jahr 1976 Apple, das sich schnell zum vielversprechenden Unternehmen entwickelte.

Geheimnisvolles Privatleben

Über die Herkunft von Steve Jobs wurde zunächst nur wenig bekannt. Der erfolgreiche Firmengründer und Geschäftsmann ist der Sohn eines syrischen Politikstudenten namens Abdulfattah Jandali. Die Mutter von Jobs ist Joanne Carole Schieble, eine Amerikanerin mit deutschen und schweizerischen Wurzeln. Geboren wurde Steve Jobs in San Francisco, wo ihn seine leibliche Mutter kurz nach der Geburt zur Adoption freigab. Als Grund gab Joanne Schieble soziale Schwierigkeiten an, denn weder sie selbst noch ihre und ihres Freundes Eltern wären in der Lage, für den Unterhalt eines Kindes aufzukommen. Steve Jobs wurde als Sozialwaise in eine Adoptivfamilie vermittelt. Seine Adoptiveltern Paul Reinhold Jobs und Clara Jobs aus Mountain View, Kalifornien zogen Steve Jobs als ihren Sohn groß. Über seine Adoption erfuhr er erst 20 Jahre später Näheres. Zu diesem Zeitpunkt fand er heraus, wer seine biologischen Eltern waren und dass er mit der bekannten amerikanischen Autorin Mona Simpson auch eine leibliche Schwester hatte.

Technikinteresse von Kindheit an

Sein Interesse an Technik und der Elektronikindustrie entdeckte Steve Jobs bereits in seiner Kindheit. Damals wohnte er mit seinen Adoptiveltern im Santa Clara Valley. Ganz in der Nähe seines Wohnorts, in Palo Alto befinden sich die Firmen Hewlett-Packard und Intel. Schon bei seiner Einschulung bemerkten die Adoptiveltern, dass Steve Jobs sehr schnell lernte. Er konnte früher lesen als seine Schulkameraden und langweilte sich während des Unterrichts. Auf Empfehlung seiner Lehrerin konnte er eine Klasse überspringen. Den High-School-Abschluss legte Steve Jobs im Sommer 1972 an einer High School im kalifornischen Cupertino ab. Anschließend meldete er sich einem College in Portland an, brach das Studium aber bereits nach einem Semester ab. Nachdem er Anfang 1974 einige Monate bei Atari gearbeitet hatte, reiste er nach Indien, um sich dort mit den Religionen Hinduismus und Buddhismus zu beschäftigen.

Dabei entdeckte er sein Interesse für die Primärtherapie (Urschreitherapie). Die Indien-Reise, die er gemeinsam mit seinem Freund Dan Kottke absolvierte, wurde von dem Atari-Ingenieur Allan Aloorn finanziert. Als Gegenleistung für die Finanzierung der Reise half Steve Jobs eine Zeit lang in der Münchner Atari-Niederlassung aus und unterstützte das Team dabei, die Erdungsprobleme der amerikanischen 60-Hertz-Netzteile in den unterschiedlichen Atari-Spielecomputern beim Anschluss im lokalen 50-Hertz-Stromnetz zu finden und zu beseitigen.

Der Beginn einer vielversprechenden Karriere

Im Herbst 1974 kehrte Steve Jobs in die USA zurück und nahm seine Arbeit bei Atari wieder auf. Außerdem beteiligte er sich an den Meetings eines Computer Clubs. Es gelang ihm, den Auftrag zur Entwicklung eines Spiels für Atari zu gewinnen. Sein enger Freund Steve Wozniak konnte das Spiel innerhalb von vier Tagen entwickeln. Steve Jobs behauptete anschließend, für diesen Auftrag lediglich 700 US-Dollar erhalten und Wozniak mit 350 US-Dollar bezahlt zu haben. Allerdings betrug das Gesamthonorar für den Spiel-Auftrag 5.000 US-Dollar.

Neben seinen beruflichen Zielen erachtete Steve Jobs eine gesunde Ernährung als sehr wichtig. Seit den 1970-er Jahren ernährte er sich ausschließlich gemäß den strengen Ernährungsrichtlinien der Frutarier. Durch seine Vorliebe für Obst entschied er sich, seinem Unternehmen den Namen „Apple“ zu geben. Bald darauf machte John T. Draper die Entdeckung, dass mit einer modifizierten Spielzeugpfeife ein 2600-Hertz-Ton erzeugt werden konnte. Dieser Ton wurde bei den AT&T Vermittlungsstellen zur Steuerung der Gesprächsgebührenabrechnung eingesetzt. Daraufhin entwickelte Steve Wozniak die Blue Box, mit der dieser Ton erzeugt werden konnte. Die ersten Kästen verkaufte Steve Wozniak im Jahr 1974 gemeinsam mit Steve Jobs. Die Käufer konnten nun kostenlose Ferngespräche führen.

Die Gründung von Apple

Nachdem Steve Jobs gemeinsam mit Wozniak und Ronald Wayne in Jobs‘ Garage die Apple Computer Company gegründet hatten, verkauften sie ihr erstes Apple-Produkt, den Apple I für 666,66 US-Dollar. Der Prototyp wurde von einem selbst gebauten Holzgehäuse ummantelt. Mit der Markteinführung des Apple II im Jahr 1977 wurde das Unternehmen zu einem wichtigen Hersteller im Bereich der Heimcomputer. Das Unternehmen Apple wurde im Dezember 1980 in eine Kapitalgesellschaft umgewandelt. Kurz darauf wurde der Apple III präsentiert, der im Vergleich mit den Vorgängermodellen jedoch keinen ähnlichen Erfolg erzielte. Im Jahr 1983 stieg der ehemalige Pepsi-Manager John Sculley als Geschäftsführer bei Apple ein. Im gleichen Jahr wurde der Apple Lisa auf dem Markt vorgestellt. Steve Jobs engagierte sich zu dieser Zeit stark für eine Verwendung der Personal Computer an Schulen. Aus diesem Anlass wurde er zum ersten Mal in der New York Times erwähnt. Die Redakteure berichteten von den Schwierigkeiten des jungen Geschäftsführers Steve Jobs, der die „Computer in alle Schulen in Amerika bringen“ wollte.

Der erste erfolgreiche Computer

Seinen ersten kommerziell erfolgreichen Computer, den Macintosh, stellte Steve Jobs im Jahr 1984 vor. Das Modell war der erste Computer, der über eine grafische Benutzeroberfläche verfügte und eine Computermaus als Standardeingabemedium verwendete. Die Entwicklung dieses PCs ging auf Jef Raskin und sein Team im Xerox-Forschungszentrum zurück. Allerdings wurden die Forschungsergebnisse nicht kommerziell verwendet. Durch den großen Erfolg des Macintosh konzentrierte sich Apple ganz auf die Macintosh-Produktlinie. Steve Job verließ das von ihm gegründete Unternehmen im Jahr 1985 nach einem internen Machtkampf mit dem Manager Sculley.

Die Gründung des eigenen Computerunternehmens NeXTstation

Seinen eigenen Angaben zufolge begann im Jahr 1986 die kreativste Phase von Steve Jobs. Er gründete sein Computerunternehmen NeXT Computer und fand sich bald darauf im Gerichtssaal wieder. Apple-Manager Scully hatte Steve Jobs aus Sorge, dass bei den NeXT-Rechnern Apple-Technik eingesetzt würde, verklagt. Die Anklage, die auf Bruch treuhänderischer Verantwortlichkeit und Anstiftung zum Kopieren von Apples Handelsgeheimnissen lautete, wurde am 17. Januar 1986 fallengelassen. Das Verfahren endete mit einem Vergleich. Steve Jobs verpflichtete sich, während eines bestimmten Zeitraums Apple über die NeXT-Entwicklungen zu informieren. Die NeXT-Workstation erreichte trotz ihres hohen technischen Standards nicht den Erfolg der Apple-Computer. Bereits sieben Jahre später verkaufte Steve Jobs das Hardwaregeschäft, um sich mehr mit der Software-Entwicklung beschäftigen zu können.

Pixar – das berühmte Computertrickfilm-Studio

Gemeinsam mit seinem Geschäftspartner Edwin Catmull investierte Steve Jobs 1986 fünf Millionen US-Dollar sowie eine weitere Summe von fünf Millionen US-Dollar, um das in Emeryville, Kalifornien ansässige Computertrickfilm-Studio Pixar aufzukaufen. Der große Erfolg mit der „Toy Story“ im Jahre 1995 führte zum Börsengang und Steve Jobs wurde nun zum Milliardär. Der computeranimierte Kinofilm erhielt neben vielen Auszeichnungen auch den Special Achievement Award, der als Oscar für besondere Leistungen gilt. Zu den großen Leinwanderfolgen von Pixar zählten auch der Film „Findet Nemo“ sowie die Produktion „Die Unglaublichen“. Beide Kinofilme wurden später mit dem Oscar in der Kategorie „Bester animierter Spielfilm“ ausgezeichnet. Pixar wurde am 24. Januar 2006 vom Walt Disney Konzern für einen Kaufpreis von 7,4 Milliarden US-Dollar übernommen. Eine Bedingung für das Milliarden-Geschäft war die Übernahme von Steve Jobs in das Management der Disney-Company. Durch seinen Pixar-Anteil von circa 50,1 Prozent wurde Steve Jobs mit einem Anteil von 6 Prozent der größte Einzelaktionär bei Disney und hielt im März 2010 Disney-Aktien im Wert von 138 Millionen US-Dollar.

Rückschläge und Veränderungen

Die Karriere von Steve Jobs verlief nie kontinuierlich, sondern war von Rückschlägen und Veränderungen geprägt. Nach der Übernahme von NeXT durch Apple im Jahr 1996 übte er in dem Unternehmen eine Beratertätigkeit aus. Während er im August 1997 Mitglied des Vorstandes wurde, erhielt er im September 1997 vorübergehend den Posten des Geschäftsführers. Um Kosten einzusparen und die Rentabilität des Unternehmens zu verbessern, beendete Steve Jobs zahlreiche Produkte, Forschungsprojekte und langjährige Wohltätigkeitsprogramme. Die Technik von NeXT wurde nach dem Firmenzusammenschluss bei der Entwicklung von Apple-Produkten verwendet.

Der erfolgreiche Manager

Mit der Einführung der iMac im Jahr 1998 kehrte der angeschlagene Konzern aus den roten Zahlen in die Gewinnzone zurück. In den darauffolgenden Jahren entwickelte sich das Unternehmen unter der Leitung von Steve Jobs positiv. Zu den erfolgreichen Produkten zählte das im Jahr 2001 vorgestellte tragbare Musikabspielgerät iPod, die Jukebox-Software iTunes, der iTunes Store und im Jahr 2007 das iPhone. Am 27. Januar 2010 stellte Steve Jobs mit dem iPad ein weiteres erfolgreiches Produkt vor. Während seiner Tätigkeit bei Apple bezog Steve Jobs ein symbolisches Jahresgehalt von nur einem US-Dollar. Dadurch wurde er als schlechtest bezahlter Geschäftsführer in das Guinness-Buch aufgenommen. Die Zusatzbezeichnung „vorübergehend“ aus dem Titel des Geschäftsführers wurde erst entfernt, als Apple wieder den Status eines gewinnträchtigen Unternehmen erreichte.

Neben seinem Gehalt bekam Steve Jobs allerdings zahlreiche lukrative Geschenke von der Geschäftsleitung. Im Jahr 1999 erhielt er einen Privatjet im Wert von 35 Millionen US-Dollar, den er an Apple weitervermietete, wenn er das Flugzeug nicht selbst benötigte. Anteile für fast 30 Millionen US-Dollar am Apple-Konzern bekam Steve Jobs in den Jahren 2000–2002 als Geschenk und hielt im März 2010 insgesamt 5,426 Millionen Apple-Aktien. Das Tagesgeschäft übergab er im Januar 2011 aus Gesundheitsgründen an Tim Cook, blieb jedoch weiterhin Vorstandsvorsitzender. Am 24. August 2011 berief er Tim Cook offiziell zum Nachfolger und trat endgültig als CEO zurück. Bevor er am 5. Oktober 2011 starb, bekleidete Steve Jobs in seinem Unternehmen den Posten des Vorsitzenden des Verwaltungsrats.

Die Biografie

Bereits im August 2011 wurde eine Biografie über Steve Jobs des Autor Walter Isaacson von Steve Jobs autorisiert und durch den Verlag Simon & Schuster später veröffentlicht. Als im Jahr 2005 eine von ihm nicht genehmigte Biografie im Verlag John Wiley & Sons erschien, verbot Steve Jobs den Verkauf aller Produkte des Verlags in den Apple Stores. Der Verlag berichtete in seinem Finanzbericht im Jahr 2010 über eine zwischen ihm und Steve Jobs erzielte Einigung. Die Bücher des Verlages waren nun für das iPad zugänglich.

Steve Jobs starb am 5. Oktober 2011 im Kreise seiner Familie in seinem Zuhause an den Folgen einer Krebserkrankung. Er wurde am 7. Oktober 2011 auf dem Friedhof (Alta Mesa Memorial Park) der kalifornischen Stadt Santa Clara beigesetzt. Apple-Chef Tim Cook lud alle Mitarbeiter seines Unternehmens daraufhin am 19. Oktober 2011 zu einer internen Gedenkveranstaltung ein. Ein Video über das Leben und die Visionen von Steve Jobs wurde ein Jahr nach dessen Tod auf der Startseite der Apple-Internetpräsenz veröffentlicht.

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