Wie man Lebensmittel richtig vakuumiert

Lebensmittel-Vakuum
Lebensmittel-Vakuum

Warum sollten Lebensmittel vakuumiert werden?

Zahlreiche Menschen kaufen auf Vorrat. Mengenrabatte und Sonderangebote sorgen immer wieder für extreme Preisersparnisse. Doch was macht man mit den Nahrungsmitteln, die erst ein paar Tage später gegessen werden sollen? Werden Lebensmittel am Montag eingekauft und erst am Freitag verzehrt, so zahlt sich das Einfrieren oft nicht aus. Werden die Lebensmittel aber einfach nur im Kühlschrank aufbewahrt, so droht der vorzeitige Verfall. In weiterer Folge müssen die Lebensmittel dann entsorgt werden. Schlussendlich gibt es zahlreiche Produkte, die extrem schnell an Frische verlieren, sofern man sie nicht sofort verbraucht. Das beste Beispiel ist Salat – nach 30 Minuten gehen bereits wichtige Vitamine verloren. Doch welche Möglichkeiten stehen den Konsumenten zur Verfügung? Eine empfehlenswerte Option ist das Vakuumieren.

Welche Vakuumierungsmöglichkeiten gibt es?

Es gibt zwei Möglichkeiten, die jedoch unterschiedliche Vor- und auch Nachteile haben – das Vakuumieren im Beutel oder das Vakuumieren im Behälter. Entscheidet sich der Konsument für das Vakuumieren im Beutel, so bleiben die Nahrungsmittel sichtbar. Der Konsument weiß also sofort, um welches Lebensmittel es sich handelt. Zudem nehmen die Beutel auch weniger Platz weg und können zu günstigen Preisen erworben werden. Jedoch müssen Beeren und auch Flüssigkeiten vorbehandelt werden, da sich der Beutel um das Konservierungsgut schließt, sodass etwa die Beeren zerdrückt werden. Vor etwaigen „Beschädigen“ muss man jedoch keine Angst haben, wenn man sich für das Vakuumieren im Behälter entscheidet. Auch wenn die Luft entzogen wird, so bleibt das Konservierungsgut unberührt. Vakuumieren im Behälter eignet sich daher vor allem für Flüssigkeiten oder auch für sehr druckempfindliche Lebensmittel. Wichtig ist, dass der Konsument darauf achtet, dass die Behälter dicht schließen. Der Nachteil? Die Behälter kosten recht viel Geld und nehmen auch viel Platz weg. Behälter eignen sich also vorwiegend für Konsument, die auch genügend Platz zur Verfügung haben.

Rohe und gekochte Lebensmittel

Es spielt eigentlich keine Rolle, ob der Konsument gekochte oder rohe Lebensmittel vakuumiert. Wichtig ist – wie auch bei jeder anderen Konservierungsform oder auch im Zuge jeglicher Zubereitungen – die Sauberkeit. Messer, Hände und Schneidbretter müssen also immer gereinigt werden. Ein kleiner Tipp: Gemüse, Salat und Obst sollten keinesfalls im Rohzustand mit Fleischwaren in Berührung kommen. Für Fisch und Fleischwaren sollten also immer andere Messer und Schneidbretter verwendet werden; wer sein Fleisch schneidet, darf dasselbe Messer also nicht für den Apfel nutzen.

Kann man auch Obst vakuumieren?

Die ersten Vorbereitungen wurden getroffen – die Küche ist so sauber wie schon lange nicht mehr. Der erste Einkauf, der vakuumiert werden soll, steht bereits auf der Arbeitsplatte. Nun soll das frische Obst vakuumiert werden. Zunächst muss das Obst, sofern es eine Schale hat, gewaschen und geschält werden. Das Konservierungsgut wird danach getrocknet. Sollen Beeren vakuumiert werden, so ist es wichtig, dass diese – sofern kein Behälter zur Verfügung steht – schockgefroren werden. Nur so bleiben die Beeren unbeschadet. Hartes Obst – so etwa Birnen oder auch Äpfel – können ohne Vorbehandlung vakuumiert werden.

Kann man Gemüse vakuumieren?

Auch Gemüse muss vor dem Vakuumieren gründlich gewaschen, geschält und abgetrocknet werden. Jedoch muss im Zuge des Vakuumierungsvorganges berücksichtigt werden, dass es Gemüsesorten gibt, die sehr wohl Gase absondern. Dazu gehören etwa Kohl oder auch Bohnen. Vor dem Vakuumieren sollten derartige Gemüsesorten also blanchiert werden. Das heißt, dass das Gemüse aufgekocht und danach in Eiswasser getaucht wird. So behält das Gemüse auch die kräftigen Farben.

Auch Fleisch und Fisch können vakuumiert werden

Vor allem Fisch und Fleisch werden gerne vakuumiert. Jedoch ist es wichtig, dass das Konservierungsgut trocken ist. Die einzelnen Stücke sollten also mit einem Küchenkrepp abgetupft werden. Problematisch sind vor allem Fleischsorten, die einen hohen Anteil an Eigenflüssigkeit haben. Hier muss der Konsument besonders achtsam sein. Fisch und Fleisch kann man hervorragend im sogenannten Vakuumbeutel konservieren. Bei Fleisch gibt es noch einen zusätzlichen Vorteil – das Konservierungsgut kann vor dem Vakummieren auch mariniert werden. So zieht die Marinade noch besser in das Fleisch ein, sodass es zu einer deutlichen Geschmacksintensivierung kommt.

Natürlich können auch bereits gegarte Lebensmittel vakuumiert werden

Selbstverständlich können auch gegarte Lebensmittel eingeschweißt werden. Jedoch ist das nicht ganz so einfach, weil gegarte Lebensmittel viel Flüssigkeit enthalten. Das heißt, dass der Konsument vor einer kleinen Herausforderung steht. Die wohl beste Variante, wenn man gegarte Lebensmittel vakuumieren möchte? Die Lebensmittel werden in sogenannten Vakummierungs-Behältern vakuumiert. So kann die Flüssigkeit nicht austreten. Eine weitere Möglichkeit? Die gegarten Lebensmittel werden eingefroren und erst am nächsten Tag vakuumiert.

Weitere Tipps und Tricks

Zahlreiche Obst- und auch Gemüsearten bleiben länger frisch, sofern man sie vor dem Vakuumierungsvorgang schält. Dazu gehören etwa Bananen, Kartoffeln oder auch Äpfel. Die Haltbarkeit von Obst liegt zwischen 24 und 36 Monate – wird Obst tiefgefroren, so beträgt die Haltbarkeit maximal 12 Monate.

Wichtig ist, dass nur frische Waren vakuumiert werden – sind die Produkte bereits älter, so besteht die Möglichkeit, dass sich schon ein hoher Gehalt an Keimen gebildet hat. Der vorzeitige Verfall ist also vorprogrammiert.

Es gibt Gemüsesorten, die man nur blanchiert vakuumieren sollte, da ansonsten Gase freigegeben werden. Zu diesen Gemüsesorten zählen etwa grüne Bohnen, Brokkoli, Spargel, Zuckerschoten, Blumenkohl oder sonstige Kohlsorten.

Handelt es sich um Produkte mit einem sehr großen Flüssigkeitsanteil, so sollten sie in einem Behälter eingefroren und erst am nächsten Tag vakuumiert werden. Derselbe Prozess ist auch dann anzuwenden, wenn es sich um druckempfindliche Lebensmittel – etwa um Obst oder auch um kleine Brötchen – handelt.

Fleischsorten, die einen hohen Fleischsaftanteil haben, sollten trocken sein. Ist das Fleisch noch „nass“, so sollte es mit Küchenkrepp ordentlich trocken getupft werden. Dasselbe gilt auch für Fleischsorten, die man mariniert vakuumieren möchte. Hier müssen die Konsumenten genau sein, sodass es nicht zu einem fehlerhaften Vakuumierungsvorgang kommt.

Rohe Nahrungsmittel dürfen niemals mit bereits gegarten Produkten in einem Behälter vakuumiert werden.

Die Vorteile im Überblick

Der wohl größte Vorteil? Die Lebensmittel bleiben länger haltbar! Zudem gibt es keine Geschmacksverluste oder auch veränderte Farben, ein anderes Aussehen oder auch Nährstoffe, die im Zuge des Vakuumierungsvorganges verloren gehen. Wer seine Lebensmittel vakuumiert, der sorgt dafür, dass die Mineralien und Vitamine also dauerhaft erhalten bleiben. Des Weiteren nehmen vakummierte Lebensmittel deutlich weniger Platz weg, da sie in einem Beutel sind, wo zuvor die Luft abgesaugt wurde. All jene, die immer wieder Lebensmittel einfrieren, werden wissen, dass es schnell zum Platzproblem kommen kann, wenn man mehrere Gefrierbeutel unterbringen möchte. Zudem besteht immer die Gefahr des sogenannten Gefrierbrands. Dieser tritt dann auf, wenn die Luft nicht komplett aus dem Beutel entfernt werden konnte. Den Gefrierbrand kann man, sofern die Lebensmittel vakuumiert werden, zu 100 Prozent ausschließen.

Nicht nur Lebensmittel kann man vakuumieren

Natürlich können auch Brötchen oder Brote vakuumiert werden. Wer zudem keinen Kaffee trinkt, der kann auch ein paar Kaffeebohnen für Verwandte und Freunde vakummieren; selbst Gewürze, Käse und Wurstwaren können problemlos vakuumiert werden. Doch mit Vakuumiergeräten müssen nicht nur Lebensmittel eingeschweißt werden – auch Kleidungsstücke kann man problemlos vakuumieren und so vor den unliebsamen Motten schützen. Auch Werkzeuge, das Tafelsilber, Batterien, Erste-Hilfe-Sets, Medikamente oder Streichhölzer können problemlos vakuumiert und in weiterer Folge platzsparend gelagert werden. Wer sich also für ein Vakuumierungsgerät entscheidet, der muss nicht immer nur Lebensmittel einschweißen – selbst Kleidungsstücke, die im Zuge einer Reise in den Koffer gepackt werden, können im Vorfeld vakuumiert werden, sodass ein mögliches Platzproblem verhindert werden kann.

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