Für jeden Sparer der passende Sparplan – so wählen Sie richtig

Das regelmäßige Sparen inklusive Aufbau einer privaten Altersvorsorge nimmt für immer mehr Bundesbürger eine große Bedeutung ein. An den Finanzmärkten finden sich zahlreiche Produkte, die besonders gut geeignet zum regelmäßigen Sparen sind. Trotzdem habe nicht wenige Anleger und Sparer das Problem, dass sie nicht so recht wissen, welcher Sparplan für sie die beste Alternative ist. Daher gehen wir im folgenden Beitrag darauf ein, welche Produkte es zum regelmäßigen Sparen am Finanzmarkt gibt und vor allem, für welchen Anleger- und Sparertyp welcher Sparplan die beste Alternative darstellt.

Ein erster Überblick: diese Sparplan-Varianten gibt es

Im ersten Schritt sollten Sie sich einen Überblick darüber verschaffen, welche Produkte es am Finanzmarkt überhaupt gibt, die vor allem auf den regelmäßigen Vermögensaufbau ausgerichtet sind. Wenn wir einmal die Angebote von Vermögensverwaltern außen vor lassen, die meistens noch speziellere Zugänge zu Finanzprodukten haben, handelt es sich dabei insbesondere um die folgenden Sparformen:

  • Banksparplan
  • Bausparvertrag
  • Private Rentenversicherung
  • Kapitallebensversicherung
  • Klassischer Fondssparplan
  • ETF-Sparplan
  • Aktiensparplan

Diese Sparformen machen über 90 Prozent aller Sparverträge aus, die Kunden zum regelmäßigen Vermögensaufbau in Anspruch nehmen. Für Sie gilt es nun, den Sparplan zu finden, der am besten zu Ihrem Typ und zu Ihren Zielen passt.

Banksparplan: aufgrund der Niedrigzinsphase nicht mehr attraktiv

Zu den Verlierern der Niedrigzinsphase, die jetzt schon über fünf Jahre anhält, zählt eindeutig der Banksparplan. Das hauseigene Produkt zahlreicher Kreditinstitute ist zwar auf der einen Seite äußerst sicher, denn es gibt weder ein Kurs- noch ein Zinsrisiko. Auf der anderen Seite sind Banksparpläne, die aktuell neu abgeschlossen werden, nur noch mit einer sehr geringen Rendite versehen. Selten beläuft sich der Zins auf über ein Prozent. Zudem sind auch die Prämien, die in vielen Banksparplänen enthalten sind, drastisch gesunken. Es gibt im Prinzip kaum noch einen Anlass, zu dem der Banksparplan geeignet bzw. die beste Variante ist. Einzige Ausnahme: Der Sparer ist extrem sicherheitsorientiert und die Rendite spielt dabei eine absolut untergeordnete Rolle. Zudem ist das Produkt immerhin sehr leicht verständlich.

Geeignet für: Äußerst sicherheitsorientierte Sparer, die eine sehr leicht verständliche Sparform wünschen.

Bausparvertrag: Stärke nur als Bestandteil einer Immobilienfinanzierung

Der Bausparvertrag ist eigentlich kein Finanzprodukt, welches dem reinen Vermögensaufbau dient. Zwar gibt es keine Pflicht, später das Bauspardarlehen in Anspruch zu nehmen. Als reiner Sparvertrag ist der Bausparvertrag allerdings völlig unattraktiv, denn die Zinsen sind meistens noch niedriger, als die des ohnehin schon gering verzinslichen Banksparplans. Die große Stärke des Bausparvertrages besteht stattdessen darin, dass Bausparer später nach Zuteilung ein zinsgünstiges Bauspardarlehen in Anspruch nehmen können.

Dadurch werden in gewisser Weise die niedrigen Zinsen während der Ansparphase kompensiert, zumal Sie mit dem Bauspardarlehen eine hohe Zins- und Kalkulationssicherheit erhalten. Zum reinen Vermögensaufbau ist der Bausparvertrag allerdings nur zeitlich begrenzt geeignet, nämlich bis zu dem Zeitpunkt, an dem er zuteilungsreif wird und Sie das angesammelte Guthaben nebst Bauspardarlehen in der Immobilienfinanzierung verwenden können.

Geeignet für: Zukünftige Immobilieneigentümer, die Kapital ansparen und ein zinsgünstiges Bauspardarlehen nutzen möchten.

Private Rentenversicherung: deutlich unattraktiver in den letzten Jahren

Die private Rentenversicherung hat im Grunde das gleiche Schicksal ereilt, wie es bei den meisten Banksparplänen der Fall ist. Aufgrund der Niedrigzinssituation an den Kapitalmärkten sind auch die Renditen privater Rentenversicherungen zum Teil deutlich gesunken. Dies gilt in erster Linie für die konventionelle private Rentenversicherungen, bei der die Versicherungsgesellschaft die Beiträge der Versicherungsnehmer vorwiegend in Termingelder, Geldmarktfonds und Staatsanleihen investiert.

Nicht ganz so negativ ist die Entwicklung bei der fondsgebundenen Rentenversicherung, denn dort fließen die Beiträge in Renten- oder Aktienfonds. Die fondsgebundene Rentenversicherung kann sogar noch durch eine relativ gute Rendite überzeugen, die im Schnitt aktuell zwischen vier und fünf Prozent beträgt. Trotzdem gibt es bessere Alternativen, wenn tatsächlich die Rendite im Fokus steht. Allerdings ist es ein Vorteil der privaten Rentenversicherung, zumindest in der klassischen Variante, dass diese sehr sicher ist. Bei der fondsgebundenen Version hingegen haben Sie natürlich ein Kursrisiko, falls sich die Fondsanteile mit ihrem Wert negativ entwickeln.

Geeignet für: Sicherheitsbewusste Sparer (konventionelle private Rentenversicherung) und Sparer, die Versicherungsprodukte generell bevorzugen (fondsgebundene Variante)

Kapitallebensversicherung: zum reinen Vermögensaufbau ungeeignet

Einen sehr großen Nachfragerückgang musste in den letzten zehn Jahren insbesondere die Kapitallebensversicherung hinnehmen. Früher handelte es sich um eine oftmals gewählte Alternative zum privaten Vermögensaufbau oder zur Altersvorsorge. Nachdem allerdings die Garantiezinsen und auch die Überschussbeteiligungen in der Kapitallebensversicherung in der jüngeren Vergangenheit deutlich gesunken sind, entscheiden sich immer weniger Sparer mit Recht gegen dieses Produkt. Allerdings gibt es auch die Kapitallebensversicherung in zwei Varianten, nämlich als konventionelle und fondsgebundene Lebensversicherung.

Im direkten Vergleich mit der privaten Rentenversicherung verbrieft die Kapitallebensversicherung allerdings in beiden Fällen etwas geringere Renditen, was vor allem an der zu zahlenden Risikoprämie liegt. Der aus unserer Sicht einzige Grund, der noch für den Abschluss einer Lebensversicherung spricht, ist die Absicherung im Todesfall. Sollte der Versicherungsnehmer bzw. die versicherte Person sterben, sind die Angehörigen zumindest in der ersten Zeit finanziell abgesichert. Allerdings lässt sich die Kombination aus regelmäßigem Vermögensaufbau und Absicherung im Todesfall anderweitig mit einer besseren Rendite erzielen, wie zum Beispiel mit einem Fondssparplan auf der einen und der Risikolebensversicherung auf der anderen Seite.

Geeignet für: Todesfallabsicherung und Vermögensaufbau zwingend in einem Produkt gewünscht

Klassischer Fondssparplan und ETF-Sparplan: Renditestarke Produkte zum Vermögensaufbau

Wer als Sparer großen Wert auf eine möglichst gute Rendite legt, der ist insbesondere beim klassischen Fondssparplan und beim ETF-Sparplan bestens aufgehoben. Zwar gibt es auf der anderen Seite, beispielsweise im Vergleich zum Banksparplan oder auch zur konventionellen privaten Rentenversicherung, ein Kursrisiko. Dieses ist allerdings aufgrund der meistens sehr lange Laufzeiten bzw. gewünschten Anspardauer eher gering. Vorwiegend investieren klassische Fonds entweder in Aktien oder Renten, während bei den ETF-Fonds stets ein Index abgebildet wird. ETFs können im Vergleich zu aktiv gemanagten Fonds vor allem durch niedrigere Kosten und eine meistens noch breitere Diversifizierung überzeugen.

Geeignet für: Renditeorientierte Sparer, die einen möglichst guten Ertrag bei kalkulierbar Sicherheit wünschen.

Aktiensparpläne: die Spareralternative für renditeorientierte Individualisten

Der Vorteil beim Fonds- und ETF-Sparplan besteht für viele Sparer darin, dass sie sich nicht selbst um die Anlage und vor allem die Auswahl der einzelnen Titel kümmern müssen. Monat für Monat wird ein festgelegter Beitrag abgebucht und dafür kauft der entsprechende Anbieter Fondsanteile. Beim Aktiensparplan ist es hingegen so, dass Sie selbst die Auswahl der Aktien vornehmen müssen, die im Rahmen des Sparplans gekauft werden sollen.

Manchen Kunden macht es tatsächlich Spaß, sich selbst mit dem Thema Aktienanlage zu beschäftigen und die Selektion der Wertpapiere vorzunehmen. Allerdings sollten Sie beachten, dass zwar beim Aktiensparplan die durchschnittlichen Renditen etwas höher als beim Fondssparen sind, dafür aber auch das Risiko ebenfalls etwas höher ausfällt. Zudem ist es ein wichtiger Punkt, dass Aktiensparpläne – übrigens genauso wie die Kapitallebensversicherung – nicht riesterfähig sind. Wenn Sie also Ihre Riester-Zulagen in das regelmäßige Sparen einbinden möchten, dürfen Sie sich nicht für Aktiensparpläne entscheiden.

Geeignet für: Renditeorientierte Individualisten, die keine Riester-Förderung – zumindest nicht mit diesem Sparvertrag – beanspruchen möchten.

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