Wie man erfolgreich Wühlmäuse bekämpft

Maus
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Wühlmäuse im Garten können zur Plage werden. Die durchaus possierlichen, vegetarisch lebenden Tierchen fressen alles, was ihren Weg kreuzt. Eine besondere Vorliebe haben sie jedoch für Blumenzwiebeln, Möhren und die sensible Wurzelrinde von Rosenstöcken und Obstbäumen.

Wühlmaus oder Maulwurf?

 

Nicht alles, was im Garten einen Erdhaufen aufwirft, ist auch eine Wühlmaus. Denn auch Maulwürfe hinterlassen Hügel, doch da es sich bei ihnen um gesetzlich geschützte Tiere handelt, darf man sie zwar vertreiben, aber auf keinen Fall unschädlich machen. Zur Identifizierung des ungebetenen Gastes im Garten hilft es, sich den Hügel näher anzuschauen. Das Loch einer Wühlmaus liegt nicht zentral unter dem Haufen, sondern etwas seitlich. Der Erdhügel ist etwas niedriger als der eines Maulwurfs und enthält auch Anteile von Wurzeln oder Pflanzen. Entscheidend ist die Form des gegrabenen Ganges. Wühlmäuse hinterlassen mindestens acht Zentimeter breite, eindeutig ovale Gänge, während ein Maulwurfshügel eher rund ist. Manchmal sind die Bewohner schon weiter gezogen. Um zu testen, ob der Bau noch benutzt wird, sollte er von mehreren Seiten aus auf der Länge von etwa 30 cm freigelegt werden. Sind noch Wühlmäuse da, wird der Bau in kurzer Zeit wieder verschlossen sein.

Vorbeugung gegen Wühlmäuse

 

Wühlmäuse halten keinen Winterschlaf, deshalb können sie zu jeder Jahreszeit bekämpft werden. Die Plagegeister sind sehr fruchtbar und früh geschlechtsreif, weshalb binnen kurzer Zeit die Population auf ein enormes Ausmaß anwachsen kann. Im Winter haben Wühlmäuse jedoch Fortpflanzungspause, aus diesem Grund eignet sich diese Saison besonders gut zu effektiven Maßnahmen. Der beste Schutz gegen Wühlmäuse ist immer noch eine gute Vorbeugung. Wer neu einzieht, sollte sich bei den Nachbarn erkundigen, ob Wühlmäuse schon öfter gesichtet wurden. Falls ja, sollte unbedingt eine Maschendrahtbarriere rund um den Garten am Zaun entlang gegen die ungebetenen Besucher eingegraben werden. Da Wühlmäuse jedoch recht clever sind, wissen sie diese Barriere bald zu umgehen und somit muss auch oberirdisch ein Schutz angebracht werden, um Einwanderung vorzubeugen. Wenn Obstbäume und Ziergehölze neu gepflanzt werden, kann eine unterirdische Barriere aus geschlossenem Maschendraht in etwa 40 cm Tiefe rund um den Wurzelballen angebracht werden, alternativ sind auch spezielle Drahtkörbe zum Pflanzenschutz möglich.

Wühlmausfallen

 

Wenn Fallen richtig angewendet werden, sind sie die beste Waffe gegen die Wühlmausplage, doch sie müssen strategisch günstig im Garten platziert sein. An jeder Gartenecke sollte ein aktiver Gang mit mindestens einer Falle bestückt werden. Die Kontrolle muss täglich erfolgen. Die Fallen werden so lange wieder an derselben Stelle aufgestellt, bis sie über mehrere Tage hinweg leer bleiben. In einem durchschnittlichen Garten werden mindestens 20 Fallen benötigt, um die Wühlmäuse in Schach zu halten. Der Markt hält eine Vielzahl an Wühlmausfallen bereit. Aus Gründen des Tierschutzes sollte jedoch ein Modell gewählt werden, das die Tiere nicht tötet. Überdies kann sich zuweilen auch ein Maulwurf in die Falle verirren. Abzuraten ist von der Schussfalle. Durch einen Überdruck im Gangsystem, der bei Berührung ausgelöst wird, werden die Lungen der Wühlmäuse zerstört. Dieses nicht ganz billige, sehr effektive Fallensystem, tötet die Tiere aber auf sehr grausame Art und Weise. Günstig in der Anschaffung sind Röhrenfallen, die direkt in das Gangsystem eingesetzt werden. Da die Wühlmäuse lebend gefangen werden, muss täglich kontrolliert werden. Eine weitere Lebendfalle ist die Kastenfalle. Ein Exemplar wird an den Eingang, eines an den Ausgang des Tunnelsystems gesetzt. Diese Methode ist bei täglicher Kontrolle ebenfalls effektiv. Wer den Fangerfolg erhöhen will, legt einen Köder in die Fallen. Wühlmäuse scheinen sich besonders von Möhren und Selleriestücken magisch angezogen zu fühlen.

Gift und Gas gegen Wühlmäuse

 

Die Plagegeister können auch chemisch bekämpft werden. Giftweizen und andere, zum Beispiel mit Zinkphospid präparierte Köder sind aber höchstens im Herbst und Winter nützlich, wenn nicht genug Nahrungsangebot zur Verfügung steht. Der Nachteil an Giftköder ist, dass die Tiere qualvoll verenden. Wühlmausgas sollte von Fachleuten angewandt werden, da hierzu Spezialgerät notwendig ist. Außerdem besteht bei unerfahrenen Anwendern ein gesundheitliches Risiko. Über einen Kompressor werden Kohlenmonoxid oder Gase auf der Basis von Phosphorwasserstoff in das Gangsystem der Wühlmäuse eingeleitet und sorgen für einen schnellen Tod der unerwünschten Untermieter. Wem das zu brutal ist, der kann Wühlmausgas auf der Basis von Carbid einsetzen. Sobald das Carbid mit der Feuchtigkeit im Boden reagiert, wird ein Geruch freigesetzt, der die Wühlmäuse in die Flucht schlägt. Die Anwendung funktioniert jedoch leider nur auf sandigem Boden, der gewährleistet, dass das Gas aus den Bodenporen austreten kann.

Auch umweltfreundliche Rauchmittel, die ins Gangsystem eingeleitet werden, sind eine empfehlenswerte Alternative. Wenn das Rauchmittel auf der Basis von Rizinusöl hergestellt ist, möchte definitiv keine Wühlmaus mehr im Garten bleiben. In der professionellen Landwirtschaft wird Kohlenmonoxid, das bei der Verbrennung von Holzkohle entsteht, durch Rohre in das Tunnelsystem der Nager eingeleitet. Das Verfahren ist aber derart aufwendig, dass es für Hobbygärtner schlichtweg uninteressant ist.

Geräusche sollen in die Flucht schlagen

 

Wühlmäuse mögen keinen Lärm und reagieren sehr empfindlich auf Geräusche. Viele Hobbygärtner setzen daher Ultraschallsonden gegen die penetranten Nager ein. Die Erfolge sind durchwachsen. In einigen Fällen waren die Sonden absolut nutzlos, in anderen hat es gereicht, die Nager dauerhaft zu vertreiben. Woran das liegt, ist noch nicht ganz klar, doch scheint es vermutlich mit der Bodenbeschaffenheit zu tun zu haben. Immer wieder berichten Hobbygärtner, dass sie mit laut tickenden mechanischen Weckern oder Windspielen, die eine mit Glasmurmeln oder Schrauben gefüllte Kapsel hin und her bewegen, Wühlmäuse vertrieben haben.

Hausmittel

 

Hundehaare, Zwiebelsud, eingegrabene Flaschen und ein Aufguss aus Blättern des Lebensbaumes – die Liste der Hausmittel gegen Wühlmäuse ist lang, aber in den seltensten Fällen bringen diese etwas. Anders sieht es mit allem aus, das stinkt. Sauer gewordene Buttermilch, einmal bis zweimal pro Woche in das Gangsystem gegossen, mögen Wühlmäuse überhaupt nicht. Genauso wenig wie Gartengloxinien. Die prächtig blühende Knollenpflanze sondert unterirdisch einen derartigen Gestank ab, dass es selbst die stärkste Wühlmaus umhaut.

Natürliche Feinde

 

Wer auf dem Land wohnt, kann seinen Garten attraktiv für natürliche Fressfeinde der Wühlmäuse machen. Holzstangen im Garten laden Greifvögel ein und ein Holzhaufen wirkt anziehend auf das Mauswiesel. Wer regelmäßig Besuch von einem Fuchs bekommt, braucht Wühlmäuse nicht zu fürchten. Auf dem Land wie in der Stadt haben sich Katzen als Wühlmausjäger einen Namen gemacht.

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