Was hilft gegen Mundgeruch?

Mundgeruch
Mundgeruch

Mundgeruch trifft jeden dann und wann, wenn das Leiden aber chronisch wird, sollten Sie der Sache auf den Grund gehen. Die Ursachen für schlechten Atem sind vielfältig und reichen von falscher Ernährung über schlechte Zahnhygiene bis hin zu ernsthaften Erkrankungen, die unbedingt ärztlich behandelt werden müssen. In den meisten Fällen ist der Auslöser für das Problem aber im Mund selbst zu finden und kann leicht behoben werden. Mediziner sprechen bei schlechtem Atem von Halitosis und nehmen das Phänomen durchaus ernst. Auch wenn schlechter Atem immer noch als ein Tabuthema gilt, auf das man Nachbarn und Kollegen, ja oftmals sogar Freunde und Familienmitglieder, nicht gerne anspricht. Gegenüber Ihrem Arzt oder Ihrer Zahnärztin sollten Sie keine Hemmungen haben, sondern sich bei Ihrem Problem professionell helfen lassen, da Hausmittel oftmals keine dauerhafte Lösung sind. Darüber hinaus steht unter Umständen Ihre Gesundheit auf dem Spiel. Schlechter Atem ist manchmal das erste Anzeichen für eine beginnende Krankheit, die umso effektiver behandelt werden kann, desto früher mit der Therapie begonnen wird. Schlechter Atem ist also ein heißes Eisen, das Sie besser gleich anpacken.

Schlechter Atem nach dem Aufstehen
Schlechter Atem in Verbindung mit einem pelzigen Gefühl auf Zunge und Zähnen ist am frühen Morgen für viele Menschen ganz normal. Verschwindet der Mundgeruch nach dem Zähneputzen und kehrt er bis zum nächsten Morgen nicht zurück, brauchen Sie sich keine Sorgen machen. Ursächlich ist in dann ein zu geringer Speichelfluss. Normalerweise produziert der menschliche Körper bis zu eineinhalb Liter Speichel pro Tag. Die Speichelproduktion kann durch vielerlei Faktoren gestört werden. Ein Grund ist zum Beispiel langes und lautes Sprechen, der Aufenthalt in stark geheizten, trockenen Räumen oder auch die Einnahme von Medikamenten. Dieses Symptom ist lästig, aber meist harmlos. Leider können Sie nicht viel dagegen tun. Falls Sie nachts öfters kurz wach werden, sollten Sie ein Glas Wasser neben das Bett stellen und einen Schluck trinken, um den Mundraum feucht zu halten. Darüber hinaus können auch Kaugummis den Speichelfluss anregen. Außerdem verzichten Betroffene besser auf Zahncreme mit den Wirkstoff Sodium-Lauryl-Sulfat (SLS), der das Problem noch verstärkt. Statt dessen sollten Zahncremes mit den Wirkstoffen Xylitol, Calciumcarbonat und Betain, die den Speichelfluss anregen und die Mundschleimhaut feucht halten, bevorzugt werden. Wichtig ist außerdem, dass Sie darauf achten, tagsüber viel zu trinken. Zwei Liter Mineralwasser oder mehr wären hilfreich.

Schlechte Mundhygiene
Schlechte Mundhygiene ist der häufigste Grund für schlechten Atem. Meist werden die Zähne nicht richtig, nicht lange genug oder nicht oft genug geputzt. Wer regelmäßig, und das nicht nur am frühen Morgen, an schlechtem Atem leidet, sollte als Erstes einen Zahnarzt oder eine Zahnärztin aufsuchen. Wenn Karies oder ein einzelner entzündeter Zahn für die Geruchsbildung verantwortlich sind, muss dieses Problem behoben werden. Gibt es keine krankhaften Ursachen, so können auch starke Belege und Plaque für unangenehme Gerüche sorgen. In diesem Fall hilft eine kosmetische Zahnreinigung. Dabei wird von der Dentalhygienikerin zunächst der Zahnstein gründlich entfernt und anschließend alle Belege und Verfärbungen eliminiert. Außerdem werden auch die Zahntaschen, in denen sich oft Essensreste ansammeln, sowie die Zunge gründlich gereinigt. Das Ergebnis ist ein rundum frisches Mundgefühl, das bei richtiger Zahnpflege lange anhält.

Die richtige Zahnpflege ist ein weiteres Problem, mit dem viele Menschen zu kämpfen haben. In der Regel wird vermittelt, dass es reicht, die Zähne morgens und abends drei Minuten lang zu putzen. Häufig wird aber eher 30 Sekunden geputzt. Es lohnt sich, hier das eigene Verhalten zu hinterfragen und tatsächlich einmal nachzumessen. Wer eine elektrische Zahnbürste benutzt, wird meist von der Technik unterstützt. Viele Geräte messen die Putzzeit automatisch. Hier sollten Sie den Reinigungsprozess nicht unterbrechen, bis der Summton grünes Licht gibt. Wer eine konventionelle Handzahnbürste benutzt, kann sich eine von den kleinen Sanduhren kaufen, die extra für diese Zwecke angeboten werden.

Neben der Putzdauer ist aber auch die Putztechnik für den Reinigungserfolg entscheidend. Hier gilt die Regel von rot nach weiß, also vom Zahnfleisch Richtung Zähne, außerdem darf die Zunge nicht vergessen werden. Auf der rauen Oberfläche sammeln sich winzige Speisereste, die als Nährboden für Bakterien, Pilze und andere Mikroorganismen dienen. Bei der Zersetzung dieser Speiserückstände entstehen Gase, die sich als schlechter Atem bemerkbar machen. Eine saubere Zunge erhöht auch das Geschmacksvermögen, Hygiene lohnt sich hier also auch unter kulinarischen Gesichtspunkten.

Darüber hinaus reicht es oft einfach nicht, die Zähne nur zweimal täglich zu reinigen. Essensreste zwischen den Zähnen haben dort den gleichen Effekt, wie auf der Zunge. Normalerweise reinigt der Speichel den Mundraum und die Zähne kontinuierlich. Wie schon erwähnt, kann die Speichelproduktion aber gestört sein. Darüber hinaus bilden sich mit zunehmendem Alter Zahnfleischtaschen, in denen sich Bakterien ganz besonders gut vermehren. Auch dann ist zusätzliche Mundhygiene angezeigt. Nicht zuletzt gibt es auch Speisen, insbesondere klebrige Süßigkeiten, die dem Selbstreinigungsprozess des Körpers trotzen. Dann hilft nur putzen. Dafür gibt es in Apotheken und Drogerien Zahnpflegesets für unterwegs. Besonders praktisch sind auch Einmalzahnbürsten mit integrierter Zahncreme. Damit können Sie Ihre Zähne, auch ohne Wasser, überall reinigen, sogar in der Bahn oder im Flugzeug. Die Bürsten sind nicht teuer, wenn Sie sie online bestellen.

Was für die zweiten Zähne gilt, trifft auch auf die Dritten zu. Wenn Sie Zahnersatz tragen, sollten Sie diesen regelmäßig gründlich reinigen und dazu spezielle Pflegemittel aus dem Fachhandel verwenden. So bleiben Zähne und Zahnfleisch gesund, was sich auch günstig auf den Atem auswirkt.

Lebensmittel, Alkohol und Tabak
Selbst wenn die Zähne und das Zahnfleisch gesund sind und die Mundhygiene nichts zu wünschen übrig lässt, kommt es bei manchen Menschen dennoch zu schlechtem Atem. Schuld sind dann oftmals die Konsumgewohnheiten. Am Knoblauch scheiden sich deshalb auch die Geister. Die einen meiden ihn wie Vampire, die anderen können ohne die tolle Knolle schlicht nicht anständig kochen. Grundsätzlich ist Knoblauch auch sehr gesund. Die Heilpflanze enthält das ätherisches Öl Allicin, das antimikrobiell wirkt und sowohl schädliche Bakterien als auch Pilze abtötet. Außerdem wird ihm eine vorbeugende Wirkung bei Arteriosklerose zugeschrieben. Aber, und das ist ein wirklich dickes aber, Allicin enthält große Mengen Schwefel, der über den Atem und die Haut ausgeschieden wird und für die gefürchtete Knoblauchfahne und den unangenehmen Körpergeruch verantwortlich ist. Hohe Schwefelkonzentrationen sind auch der Grund, warum Zwiebeln einen ähnlichen Effekt wie Knoblauch haben. Wer aus kulinarischen oder gesundheitlichen Gründen nicht auf die Knollen verzichten mag, kann mit ein paar Tricks dafür sorgen, gesellschaftsfähig zu bleiben. Eine Knoblauchfahne lässt sich nicht einfach wegputzen, da der Geruch ja auch aus dem Magen kommt. Gründliches Zähneputzen sorgt aber dennoch für Linderung. Am effektivsten sind jedoch Methoden, die dazu beitragen, dass der typische Geruch gar nicht erst entsteht oder schneller wieder verschwindet. Ein Freund und Helfer im Kampf gegen Schwefel ist dabei der Stoff Chlorophyll, der die körpereigenen Enzyme beim Abbau von Schwefelverbindungen unterstützt. Besonders viel Chlorophyll ist in frischer Petersilie. Deshalb gilt das Kauen frischer Petersilie als das wirksamste Hausmittel gegen Knoblauchatem. Wenn Sie selber kochen, dann würzen Sie am besten nicht nur mit der schmackhaften Knolle, sondern auch mit frischer Petersilie und servieren am besten noch einen großen grünen Salt oder einen grünen Soothie, da Chlorophyll in jedem grünen Gemüse enthalten ist.

Neben Knoblauch und Zwiebeln sorgen auch andere schwefelhaltige Lebensmittel wie Eier sowie manche Käse- und Wurstsorten für schlechten Atem. Wer einem romantischen Abend plant, der verbannt solche Lebensmittel besser vom Speiseplan. Auch bei Alkohol ist Vorsicht geboten, wobei die Fahne sich hier bei mäßigem Konsum schnell wieder verflüchtigt. Sehr viel penetranter ist Tabak. Zigaretten enthalten neben Nikotin noch eine Reihe anderer Stoffe, die sich in der Mundschleimhaut einlagern und kontinuierlich abgegeben werden, was für extrem unangenehmen Atem sorgt. Hier hilft nur ständig putzen oder nicht mehr rauchen, was der Gesundheit auch sonst zuträglich ist.

Mundgeruch und schwere Krankheiten
Meist ist Mundgeruch nur peinlich, aber nicht gefährlich. Wer aber dauerhaft an schlechtem Atem leidet, ohne dass dafür eine Ursache ersichtlich ist, sollte einen Arzt aufsuchen. In einigen Fällen kann sich hinter diesem Symptom durchaus eine behandlungsbedürftige Krankheit verbergen. Falls Sie noch die Mandeln haben, kann schlechter Atem auf eine chronische Entzündung hindeuten, die bei Erwachsenen sonst schon einmal unerkannt bleibt. Besondere Aufmerksamkeit ist geboten, wenn der schlechte Atem gemeinsam mit anderen Symptomen wie Bauchschmerzen, Abgeschlagenheit, ständiger Müdigkeit, Atembeschwerden oder Kopf- und Gliederschmerzen einhergeht. In diesen Fällen ist der Mundgeruch oftmals eine Begleiterscheinung einer schweren Stoffwechselerkrankung. Eine beginnende Diabetes mellituts kündigt sich zum Beispiel oftmals durch eine Veränderung des Atems an. Auch Erkrankungen des Magens-Darm-Trakts sowie Nieren- oder Leberversagen gehen mit schlechtem Atem einher. Nehmen Sie das Problem deshalb nicht auf die leichte Schulter, sondern konsultieren Sie lieber zeitnah einen Arzt.

Alles nur Einbildung?
Eigen- und Fremdwahrnehmung fallen bei schlechtem Atem oft weit auseinander. So gibt es Zeitgenossen, die der gesamten Belegschaft eines Großraumbüros den Appetit verderben und selbst nichts merken. Aber auch der gegenteilige Fall kommt vor. Manche Menschen leiden unter der zwanghaften Vorstellung von schlechtem Atem, obwohl andere gar nichts riechen. Ein Zahnarztbesuch ist auch bei nur vermeintlich schlechtem Atem nie verkehrt. Wenn aber mit ihren Zähnen alles in Ordnung ist, sollten Sie einfach einmal zwei oder drei Personen Ihres Vertrauens befragen. Wenn keiner etwas riechen kann, dann ist der schlechte Atem nur eingebildet. Aber auch in diesem Fall sollten Sie lieber einen Arzt aufsuchen. Sehr wahrscheinlich sind Sie nur sehr sensibel und leiden an einer sogenannten Pseudo-Halitosis. In seltenen Fällen kann die Wahrnehmungsstörung aber auch durch einen Gehirntumor ausgelöst werden. Ein Besuch beim Arzt sorgt hier für Gewissheit.

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