Die lustigsten Ortsnamen Deutschlands – unsere Top 15

Jedem Kennenlernen folgt ziemlich bald die Frage nach dem Wohnort der neuen Bekanntschaft. Zuweilen ruft die Erwähnung der Heimat jedoch beim Gegenüber amüsiertes Grinsen, ungläubiges Staunen oder sogar lautes Gelächter hervor. Denn kuriose Ortsnamen gibt es in Deutschland, wie den sprichwörtlichen Sand am Meer. Darunter „nicht ganz jugendfreie“, wie Tittenkofen (Bayern), Sexau (Baden-Württemberg) oder Wixhausen (Hessen). Auch lustig sind Länder und Kontinente, etwa Norwegen (Niedersachsen), Grönland (Niedersachsen) oder Afrika (Brandenburg). Wirklich bizarr wird es, wenn Elend (Sachsen-Anhalt) bei Sorge liegt, oder Süßen (Baden-Württemberg) direkt neben Kuchen.

Unsere Top 15 der lustigsten Ortsnamen Deutschlands:

15. Kneipe

Im südlichen Teil Sachsen-Anhalts, keine 20 Kilometer von Halle/Saale entfernt, befindet der Landsberger Ortsteil Kneipe. Zu seinem einladenden Namen kam der Ort erst relativ spät, im 18. oder 19. Jahrhundert. Die Bezeichnung geht wohl auf eine historische Zollstation an der Straße zwischen Preußen und dem Herzogtum Sachsen zurück, der eine Gaststätte angeschlossen war. Heute liegt dort der Ort Kneipe.

14. Sommerloch

Sommerloch in Rheinland-Pfalz ist ein Dorf mit knapp 400 Einwohnern und liegt etwa zwölf Kilometer nordwestlich von Bad Kreuznach. Aufgrund des für sich sprechenden Namens senden Journalisten gern in der ereignislosen Sommerzeit ihre Beiträge direkt aus diesem Ort. Auch wenn in Sommerloch nicht gerade der Bär steppt, der Name der Gemeinde leitet sich von seiner ursprünglichen Bezeichnung, „Sumerlachen“ (feuchte Mulde), ab.

13. Knochenmühle

Knochenmühle ist ein Gemeindeteil der bayerischen Stadt Coburg in Oberfranken und liegt etwa vier Kilometer westlich vom Stadtkern entfernt. 1868 wurde der Ort mit dem Coburger Stadtteil Scheuerfeld vereinigt. Wie der Name vermuten lässt, geht der Ortsname auf eine Mühle zurück. Nicht jedoch Knochen wurden hier zermahlen, sondern zunächst Getreide, dann Gips. 1772 übernahm Johann Nicolaus Knoch die Mühle. So wurde aus „Knochs Mühle“ die Ortsbezeichnung Knochenmühle.

12. Antwort

Knapp fünf Kilometer westlich vom Chiemsee, auch in Bayern, liegt der Bad Endorfer Ortsteil Antwort. Der Name wirft viele Fragen auf, ist jedoch leicht zu erklären. Die örtliche Wassermühle wurde traditionell mithilfe eines Systems von Wehr und Gegenwehr angetrieben. Das Gegenwehr hieß im mitteldeutschen „antivurti“. Verschiedene Überlieferungsfehler und Dialektanpassungen machten daraus den heutigen Ortsnamen Antwort.

11. Regenmantel

Der brandenburgische Ort Regenmantel liegt etwa 30 Kilometer nordwestlich von Frankfurt/Oder entfernt und gehört zu der Gemeinde Falkenhagen. Einer populären Legende nach soll der kuriose Name auf einen vergessenen Mantel Friedrich des Großen zurückzuführen sein. Viel wahrscheinlicher aber ist, er sich aus dem althochdeutschen Wort „mandel“ für Kiefer oder Fichte und „ragineis“ (Ratgeber, Weiser) zusammensetzt.

10. Pißdorf

In Sachsen-Anhalt, fünf Kilometer nordöstlich von Köthen (Anhalt), liegt das idyllische Örtchen Pißdorf. Mehrere Lautverschiebungen machten aus dem 1370 noch recht umständlichen Namen „Biscopestorp“ erst „Biscopes-Dorf“, dann „Bistorf“ und schließlich das heutige Pißdorf.

9. Aua

Direkt an der A7, zwölf Kilometer nordwestlich von Bad Hersfeld, liegt Aua, ein Ortsteil der hessischen Gemeinde Neuenstein. Der Schmerz verheißende Name geht auf das althochdeutsche Wort „ouwa“ zurück, was nichts anderes bedeutet, als „Land am Wasser“, sprich Aue.

8. Hundeluft

Hundeluft ist ein Ortsteil von Coswig in Sachsen-Anhalt. Es liegt 20 Kilometer östlich von Zerbst/Anhalt. Der tierische Name hat tatsächlich mit dem „besten Freund des Menschen“ zu tun. Er geht zurück auf die Burg Hundeluft, dessen Burgherr im 13. Jahrhundert nahe der Burg eine Meute von Jagdhunden hielt. Dieses Gelände wurde „Hundelauf“ genannt. Im Laufe der Jahrhunderte wurde daraus Hundeluft.

7. Bad Sülze

Bad Sülze liegt im nördlichen Mecklenburg-Vorpommern, etwa in der Mitte zwischen Stralsund und Rostock. Die Bewohner mögen etwas für deftige Kost übrig haben, das hat aber nichts mit dem leckeren Namen des ältesten Sol- und Moorbades Norddeutschlands zu tun. Sülze leitet sich von dem altsächsischen „sulta“ (Salzwasser) ab.

6. Sargstedt

Sargstedt liegt etwa sieben Kilometer nordwestlich von Halberstadt in Sachsen-Anhalt. Der Ort hat jedoch nicht den gruseligen Ursprung, den sein Name vermuten lässt. Gegründet wurde Sargstedt 1084 als Serkstide. 2010 wurde die über 900 Jahre alte Harzgemeinde schließlich als einer von sieben Ortsteilen in die Stadt Halberstadt eingemeindet.

5. Kuhfraß

Das Thüringer Dorf Kuhfraß gehört zu der Gemeinde Uhlstädt-Kirchhasel und liegt etwa 30 Kilometer südwestlich von Jena. Sehr wahrscheinlich geht der Name tatsächlich auf fressende Kühe zurück. So beschreibt ein Dokument aus dem 15. Jahrhundert die spätere Ortschaft als Wiese in der „Kuefraße“.

4. Frau Nauses

30 Kilometer östlich von Darmstadt, einer hessischen Großstadt mit kaum weniger skurrilem Namen, liegt die Gemeinde Frau Nauses. Seit 1971 ist das Dorf ein Stadtteil von Groß-Umstadt. Das Wort „Frau“ betont keineswegs weibliche Seite des Ortes, sondern geht auf das nahe gelegene frühere Frauenkloster Höchst zurück.

3. Faulebutter

Faulebutter ist eine kleine Ansiedlung in der nordrhein-westfälischen Sauerland-Gemeinde Finnentrop. Heute besteht der Weiler im Wesentlichen aus zwei historischen Höfen und vermarktet seinen ungewöhnlichen Namen augenzwinkernd auch touristisch. Faulebutter geht sprachgeschichtlich auf die mittelniederdeutsche Bezeichnung für einen Ort mit verdorbener Ernte zurück.

2. Spinnenhirn

Die baden-württembergische Gemeinde Spinnenhirn liegt etwa 30 Kilometer östlich des Bodensees und ist ein Ortsteil von Schlier im Landkreis Ravensburg. Wie der Ort zu seinem außergewöhnlichen Namen kam, ist nicht bekannt. Wahrscheinlich aber hat die Bezeichnung weniger mit achtbeinigen Krabbeltieren, als mit der traditionell in der Ravensburger Gegend betriebenen Leinen- und Barchentspinnerei zu tun.

und unsere Nummer 1 ist: Deppendorf

Deppendorf in Nordrhein-Westfalen ist Teil des nordwestlichen Bielefelder Stadtteils Niederdornberg. Mit „Deppen“ im landläufigen Sinne, also „Trotteln“, hat der kuriose Ortsname nichts zu tun. Deppendorf leitet sich von der früheren Bezeichnung des Gebiets, als „Siedlung des Dietmar“, ab.

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