Welche Hausmittel kann ich anwenden wenn eine Erkältung im Anflug ist?

Erkältung
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Welche Hausmittel kann ich anwenden, wenn eine Erkältung in Anflug ist?

Der Wechsel der Jahreszeiten von Herbst auf Winter und von Winter auf Frühling bringt ein erhöhtes Erkältungsrisiko mit sich. Dies liegt einerseits daran, dass sich viele Menschen innerlich noch etwas gegen die anbrechende kalte Jahreszeit des Winters sträuben. Sie tendieren dann dazu sich in nicht ausreichend warmer Kleidung von den gegen abends rapide abfallenden Temperaturen überraschen zu lassen. Andererseits können viele das Ende des Winters kaum erwarten und hängen schon bei den ersten verlockenden Frühlingsanzeichen die dicken Wintermäntel erwartungsfroh in den Schrank. Schon binnen kurzer Zeit lassen sich die Konsequenzen solch leichtsinniger Fehleinschätzungen spüren. Leichte Kopfschmerzen, Abgeschlagenheit, eine rinnende Nase, ständiges Räuspern und leichte Gliederschmerzen machen sich bemerkbar. Besondere Vorsicht ist allerdings geboten, wenn sich zu den allgemeinen Anzeichen einer Erkältung oder eines leichten grippalen Infektes Fieber gesellt. Dann ist nämlich unbedingte Schonung, im Idealfall Bettruhe angesagt, da eine verschleppte, nicht auskurierte Grippe schwerwiegende gesundheitliche Folgen vor allem für Herz und Lunge haben kann.

Doch was können wir unternehmen, wenn wir merken, dass eine Erkältung im Anmarsch ist. Mit Hilfe welcher Hausmittel lässt sich der Griff zu starken Medikamenten, der Gang zum Arzt oder in die Apotheke vermeiden?

Natürlich ist Vorbeugung immer die beste Medizin, damit es erst gar nicht zu einer Erkältung kommt.

Prävention: Stärkung der Abwehrkräfte

Ein starkes Immunsystem ist der beste Schutz unseres Körpers vor den Krankheitserregern der Umwelt. Gerade in der sogenannten Grippesaison, dem Winter, oder wenn eine Grippewelle durchs Land zieht, ist es gut, rechtzeitig für eine wirkungsvolle Barrierefunktion der Abwehrkräfte gesorgt zu haben. Unverzichtbar ist dabei ausreichende körperliche Ertüchtigung am besten an der frischen Luft. Dreimal wöchentlich eine halbe Stunde ist hierfür ausreichend. Die Regelmäßigkeit der sportlichen Betätigung ist viel wichtiger als die Intensität oder Dauer, denn ein Übermaß an Belastung wirkt durchaus kontraproduktiv. Gönnen Sie sich gerade im Winter auch regelmäßige Saunagänge. Die Entspannung und der rhythmische Wechsel zwischen warm und sehr kalt bietet den Abwehrzellen ausgezeichnetes Training. Wer es nicht über sich bringt, auch im Sommer Saunabesuche einzuplanen, sollte diese in der warmen Jahreszeit dann durch Wechselbäder ersetzen. Stress hat ganz allgemein einen negativen Einfluss auf unser Immunsystem. Entspannungsübungen, gemütliche Spaziergänge und bewusste Momente des Innehaltens sollten zu unserem täglichen Standardrepertoire gehören sollten. Da das Immunsystem gerade in der Tiefschlafphase auf Hochtouren arbeitet, sollten wir unbedingt penibel darauf achten, auch während der Arbeitswoche ausreichend Schlaf zu bekommen. Exzessiver Alkohol- und Nikotingenuss schwächen das Immunsystem beträchtlich und sind daher zu vermeiden.

Kamille- oder Salzwasserinhalationen

Wenn die Nase bereits rinnt oder aber hoffnungslos verstopft ist, zusätzlich vielleicht auch noch tiefsitzender Husten die Atmung erschwert, dann verhilft eine Inhalationssitzung mit Salzwasser und Kamille rasch zu Linderung. Dazu bringen Sie einen Liter Wasser zum Kochen und lösen darin drei Esslöffeln Meersalz auf. Zuletzt mischen Sie eine Handvoll Kamillenblüten dazu. Alles was Sie jetzt noch benötigen ist ein großes Handtuch und zehn Minuten Ruhe. Stellen Sie den Topf auf den Tisch, setzen Sie sich davor und halten Ihr Gesicht ungefähr zwanzig Zentimeter darüber. Ein großes Handtuch über Ihrem Kopf sorgt dafür, dass der lindernde Dampf nicht entweichen kann. Um Ihrem Gesicht Gelegenheit zu geben, sich an die Hitze zu gewöhnen, können sie anfänglich einen kleinen Spalt zwischen Topfrand und Handtuch offenlassen. Das Meersalz wirkt in erster Linie keimtötend und entlastet so das Immunsystem. Außerdem schreiben Heilpraktiker ihm schleimlösende Wirkung zu. Die Kamillenblüten, die sie getrocknet in der Apotheke beziehen können, wirken krampflösend und entzündungshemmend. Eine Inhalationssitzung sollte zehn Minuten nicht unterschreiten, damit sie ihre wohltuende Wirkung auf den Organismus entfalten kann. Dennoch wird eine einzelne Anwendung noch keine Wunder im Kampf gegen die Erkältungssymptome bewirken und sollte daher bis zum Abklingen regelmäßig durchgeführt werden. Die Chancen auf rasche Linderung steigen beträchtlich, wenn Sie sich danach unverzüglich ins Bett begeben.

Apfelessig-Trunk und Gurgellösung

Naturtrüber, unpasteurisierter Apfelessig in Bioqualität ist in der Naturheilkunde ein Alleskönner und sollte daher ohnehin in keinem Haushalt fehlen. Aufgrund seiner antimikrobiellen und keimtötenden Wirkung kommt er daher auch im Kampf gegen Erkältungen zum Einsatz. Sie benötigen hierfür Apfelessig bester Qualität, da nur dieser ungefiltert enzymatisch hochaktiv und lebendig bleibt und Ihnen mit seinem gesamten Wirkpotential zur Seite steht. Geben Sie davon ein bis zwei Teelöffel in ein Viertelliter reines Quellwasser oder in gefiltertes Leitungswasser. Ein halber Teelöffel Honig rundet dieses Morgengetränk auf nüchternen Magen angenehm ab und macht es bekömmlicher. Achten Sie darauf, dass Sie eine Viertelstunde verstreichen lassen, ehe sich Ihr Frühstück zu sich nehmen. Gerade in der Erkältungssaison sind Sie gut beraten, wenn Sie diesen erfrischenden Drink jeweils eine Viertelstunde vor den Mahlzeiten des Tages zu sich nehmen.

Bakterienkiller Honig

Seinen altbewährten entzündungshemmenden Eigenschaften und seiner hohen antibakteriellen Wirkung verdankt der Honig seine Bezeichnung als „gelbes Gold“. Er darf daher im Standardrepertoire Ihrer Hausmittel im Kampf gegen Erkältungskrankheiten keinesfalls fehlen. Besonders wirksam zeigt sich Honig bei Reizhusten, wenn er Thymiantee beigefügt wird. Allerdings gibt es auch verschiedene Honig-Sorten, denen unterschiedliche Wirkungen zugeschrieben werden. So soll Fenchelhonig besonders gut gegen Heiserkeit und Husten wirken und auch Rapshonig sich besonders gut bei Atemwegserkrankungen eignen. Salbeihonig ist bei Halsschmerzen empfehlenswert, Kleehonig wirkt krampflösend, schleimlösend und harntreibend. Auch Akazienhonig kurbelt das Verdauungssystem an und ist eine wirksame Waffe gegen Husten und allgemeine Erkältungssymptome. Honig hat im Winter Hochsaison. Gerade wenn das Immunsystem den Kampf gegen die überall herumschwirrenden Bakterien und Grippeviren ausficht, sollte viel getrunken werden. Gönnen Sie sich also gerade im Winter öfters eine Kanne Ihres Lieblingstees mit einem Teelöffel Honig. Achten Sie aber unbedingt darauf, den Honig erst unmittelbar vor dem Trinken in die Tasse einzurühren, da Temperaturen über vierzig Grad seine Heilwirkung zerstören.

Großmutters kräftigende Hühnersuppe

Oma hat schon immer gewusst, wenn der Hals zu kratzen beginnt und die Nase läuft, muss ein Suppenhuhn auf die Einkaufsliste. Eine heiße Hühnersuppe war für die beschleunigte Genesung bei einer Erkältung oberstes Gebot. Das hatte sie schon von ihrer Großmutter gelernt und die von ihrer und so weiter. Heute ist das traditionelle Volkswissen um die besonders wohltuende Wirkung von Hühnersuppe bei Erkältungskrankheiten allerdings längst wissenschaftlich untermauert. Eine bestimmte Art weißer Blutkörperchen, deren Anzahl bei Entzündungen im Körper rasant anwächst, blockieren die speziellen Wirkstoffe der Suppe in ihrer Bewegung. Der Entzündungsvorgang wird gehemmt, wie Studien von Wissenschaftlern an der Universität in Nebraska nachweisen. Außerdem ist in dem Brustfleisch des Huhns der Wirkstoff Carnosin enthalten, der einen unterstützenden Effekt auf das Immunsystem hat. Die so erfolgende Stärkung des Abwehrsystems gemeinsam mit der Blockierung des Entzündungsvorganges belegen, dass unsere Großmütter keinem Aberglauben aufgesessen sind. Werden der klassischen Rezeptur der aus einem Huhn, Zwiebel und Wurzelgemüse bereiteten Suppe ein paar Scheiben Ingwerwurzel, schwarze Bohnen und Chili zugefügt, verstärkt sich die Wirkung.

Die wärmende Kraft der Ingwerwurzel

Ingwer war bis vor kurzem in unseren Breitgraden nur als etwas ausgefallenes Gewürz bekannt. In China genießt er bereits seit Jahrtausenden den Ruf als echter Tausendsassa unter den Heilpflanzen. Konfuzius, der ein halbes Jahrtausend vor Christi Geburt lebte, war ein großer Anhänger des fruchtig-scharfen Geschmacks und der vielfältigen Wirkkraft des Ingwers. Er bestand darauf, dass in fast allen Gerichten, die man ihm kredenzte, Ingwer enthalten sein musste. Mit steigender Beliebtheit der asiatischen Küche hielt schließlich auch die Ingwerwurzel Einzug in Europas Küchen. Ingwer wirkt stark antibakteriell und stärkt das Immunsystem, weswegen eine regelmäßig getrunkene Tasse Ingwertee als hervorragende Vorbeugung gegen Erkältungskrankheiten gilt. Haben sich jedoch die typischen Symptome eines Infekts bereits unmissverständlich angekündigt, so beschleunigen die Inhaltsstoffe dieses Rhizoms den Abheilungsprozess. Ingwer wirkt außerdem schweißtreibend und senkt das Fieber. Auch durchblutungsfördernde Eigenschaften schreibt die Nuturheilkunde dem Ingwer zu. Nachdem sich die frische Ingwerwurzel heutzutage großer Beliebtheit erfreut, werden sie in jedem Supermarkt mit einigermaßen gut ausgestatteter Gemüseabteilung auf der Suche nach ihr fündig. Ingwertee ist ohne viel Aufwand rasch zubereitet. Bio-Ingwer bleibt in der Schale ist allerdings zu waschen. Entfernen Sie aber bitte von der herkömmlich produzierten Knolle die Schale. Fünf bis sechs Scheiben der Wurzel werden nun entweder klein geschnitten oder aber mit einer eigenen Ingwerreibe zerkleinert. Den so entstehenden Ingwerbrei übergießen Sie nun mit kochendem Wasser und lassen das Gemisch mindestens zwanzig Minuten ziehen. Besonders Wagemutige, die die Wirkung ihres Heilgetränkes potenzieren möchten, reiben eine Knoblauchzehe zum Ingwerbrei. Keine Angst, der intensive Geschmack rohen Knoblauchs wird durch den Ingwer neutralisiert. Genießen Sie ihren Ingwertee mit etwas Honig oder Kandiszucker und genießen sie entspannt, wie sich die wärmende Kraft der Ingwerwurzel langsam ausbreitet und ihre Wirkung tut.

… und noch eine scharfe Wurzel: Meerrettich

Auch der Meerrettich gilt als populäres Hausmittel für die frühe Bekämpfung erster Erkältungssymptome. Diese wahrschlich scharfe Wurzel zählt zu den „natürlichen Antibiotika“, wirken stark antibakteriell, durchblutungsfördernd und schleimlösend. Doch Vorsicht! Die Krenwurzel, wie der Meerrettich je nach Region auch bekannt ist, bedarf der richtigen Lagerung um ihre Funktion als echte Wunderwaffe gegen Erkältungskraknheiten nicht zu verlieren. Wenn die typische Krenschärfe dem Genießer nicht mehr das Wasser in die Augen treibt, ist dies ein sicheres Zeichen dafür, dass sich auch die Wirkung verflüchtigt hat. Meerrettich ist immer kühl zu lagern und zügig zu verbrauchen, da die im frischen Kren enthaltenen Senföle sich schnell verflüchtigen. Schon beim Reiben der Krenwurzel bewirkt das bewusste tiefe einatmen des typischen Senfölgeruchs eine lindernde Wirkung. Mischen Sie frisch geriebenen Meerrettich mit etwas Honig und dem Saft einer Zwiebel, so lassen Sie diesen Brei unbedingt einige Stunden rasten. Alle drei Stunden ist ein Teelöffel einzunehmen um Husten hochwirksam zu bekämpfen. Gleichzeitig leisten Sie Ihrem Immunsystem die beste Schützenhilfe in seinem Kampf gegen Krankheitserreger.

Mit Knoblauch lassen sich nicht nur Vampire abwehren

Ja, Sie haben richtig gelesen: Die Wirksamkeit von Knoblauch bei der Aktivierung der Immunabwehr ist wissenschaftlich längst bewiesen. Im Zuge einer klinischen Studie nahmen Probanden zwei rohe, zerdrückte Knoblauchzehen, in etwa fünf Gramm Knoblauchbrei, ein, ehe das Forscherteam sie zur Blutabnahme bat. Nach annähernd drei Stunden zeigte sich, dass es bei jenen Genabschnitten, die die Produktion weißer Blutkörperchen zur Stärkung des Immunsystems stimulieren, zu erhöhter Aktivität kam. Probanden, die regelmäßig rohen Knoblauch in dieser Menge zu sich nahmen, trafen die Symptome einer Erkältung vergleichsweise leicht und wesentlich kürzer. Wichtig ist, den Knoblauch in Scheiben oder zerdrückt, jedenfalls roh zu genießen. Ist dies nicht möglich oder unerwünscht, so sollte der derart vorbereitete Knoblauch vor seiner Erhitzung mindestens zehn Minuten ruhen. Mit diesem Trick erhält sich die gesundheitsfördernde Wirkung von Allicin, das gemeinsam mit anderen Wirkstoffen des Knoblauchs – Selen, Vitamin C, schwefelhaltige Verbindungen, Enzyme und Mineralstoffe – ergibt.

Eine etwas radikale Methode aus Rumänien: die Zitronen-Salz-Nasenspülung

Unter den unzähligen, regional begrenzten Ratschlägen aus der sogenannten Volksmedizin soll auch die etwas wagemutige Salz-Zitronen-Nasenspülung aus Rumänien nicht unerwähnt bleiben. Dort bedarf der Kampf gegen die verstopfte Nase durchaus einiger Überwindung. Der Saft einer halben ausgepressten Zitrone vermischt mit einem Teelöffel Salz wird in einem Schnapsglas randvoll mit lauwarmen Wasser aufgefüllt. Ein Strohhalm dient schließlich dem armen Patienten als Inhalator, wenn er dazu angehalten ist, eine Hälfte der aromatischen Flüssigkeit in das eine Nasenloch, die zweite Hälfte in das andere zu schniefen. Diese gehaltvolle Kombination einer salzigen Zitronenessenz bewirkt, dass die Schwellung der Nasenschleimhaut durch Wasserentzug zurückgeht, während das Vitamin C die Kapillaren abdichtet. Der Patient kann wieder besser durch die Nase atmen, die Entzündung geht zurück.

Wohltuend wärmender Zimttee

Auch Zimt ist in den unterschiedlichen fernöstlichen Volksmedizinlehren für seine vielfältigen gesundheitsförderlichen Eigenschaften bekannt. Zimt wirkt reinigend, verdauungsfördernd, ist reich an Eisen, Kalzium, Magnesium und Vitamin C. Der Heilpraktiker berichtet außerdem von entzündungshemmenden, antibakteriellen und schmerzstillenden Wirkungen. Ein aus Zimt zubereiteter Tee ist ein wirksames Mittel gegen Erkältungen. Er wirkt hustenstillend, wärmt wohltuend, stärkt das Abwehrsystem und schmeckt köstlich. Da der Wirkstoff Cumarin bei Überdosierung giftig ist, ist trotz all der positiven Eigenschaften allzu viel des Guten im Falle des Zimttees ungesund. Wie überall auf dem Gebiet der Heilpraxis ist auf die beste Qualität der Zutaten zu achten. Im Falle des Zimts ist dies unbedingt biologisch angebauter Ceylon-Qualitätszimt. Der preislich günstigere südchinesische oder indonesische Cassia-Zimt enthält eine zu hohe Cumarin-Konzentration und sollte daher in der Küche keine Verwendung finden. Der Zimttee ist ohne Aufwand schnell zubereitet. Übergießen Sie eine Ceylon-Zimtstange mit frisch gebrühtem Wasser und warten Sie zwei Minuten. Das dann entstandene Zimtwasser steht nun bereit für die Bereitung eines Kräuter- oder Grüntees Ihrer Wahl. Wer den orientalischen Touch dieses Tees und seine entzündungshemmende Wirkung verstärken möchte, kann auch einige Kardamomsamen oder Ingwerwurzelscheiben mitziehen lassen.

Bitte beachten: wenn Sie sich krank fühlen besuchen Sie bitte Ihren Arzt. Wir geben hier nur Tipps die Ihnen das Leben leichter machen.

Auf alle Fälle wünschen wir Ihnen gute Besserung 🙂

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