Edelmetalle auch in 2020 lohnenswert? – wie lege ich in Gold und Silber an?

Das Investment in Edelmetalle dürfte nach Ansicht vieler Experten auch in diesem Jahr weiterhin lohnenswert sein. Da die Kapitalmarktzinsen anhaltend auf einem niedrigen Niveau verharren, werden Anleger zunehmend Sachwerte als rentable Alternative nutzen. Neben Immobilien zählen Edelmetalle bekanntlich zu den am häufigsten genutzten Sachwertanlagen. Für Kunden stellt sich daher oftmals nur noch die Frage: wie lege ich in Gold und Silber an?

Direkte oder indirekte Anlage in Gold und Silber?

Grundsätzlich stehen Anlegern zwei unterschiedliche Investitionsvarianten zur Verfügung, wenn es um die Anlage in Gold und Silber geht. Zum einen haben Sie die Möglichkeit, auf direktem Wege in Edelmetalle zu investieren. Damit ist gemeint, dass Sie zum Beispiel Goldbarren oder Silbermünzen erwerben und sich selbst um die Verwahrung kümmern. Zum anderen gibt es am Kapitalmarkt mehrere indirekte Anlagemöglichkeiten, die ebenfalls für ein Investment in Edelmetalle geeignet sind. Sowohl mit dem direkten Investment, welches ebenfalls als physische Anlage bezeichnet wird, als auch der indirekten Anlage in Edelmetalle möchten wir uns im Folgenden näher beschäftigen. Bei den indirekten Investitionsmöglichkeiten gehen wir in erster Linie auf die folgenden Anlagealternativen ein:

  • Edelmetall-Fonds
  • Zertifikate
  • Edelmetall-Aktien
  • Crowdinvesting

Physische Anlage in Edelmetalle: wie funktioniert das Investment?

Mit einer physischen Anlage in Edelmetalle ist der Kauf von Goldbarren, Goldmünzen, Silberbarren oder Silbermünzen gemeint. Darüber hinaus gibt es noch weitere Edelmetalle, die mitunter ebenfalls als Barren angeboten werden, beispielsweise Platin und Palladium. Unabhängig davon, ob Sie sich für den Kauf von Barren oder Münzen entscheiden, funktioniert das Investment stets auf die gleiche bzw. ähnliche Art und Weise. Im ersten Schritt müssen Sie einen Verkäufer finden, der zum Beispiel Goldbarren oder Silbermünzen im Angebot hat. In erster Linie stehen Ihnen dazu die folgenden drei Adressen zur Auswahl:

  1. Banken
  2. Goldhändler vor Ort
  3. Edelmetall-Shops (Internet)

Die meisten Banken haben sich mittlerweile allerdings aus dem Edelmetallgeschäft zurückgezogen, sodass in erster Linie Goldhändler vor Ort und die mittlerweile zahlreichen Edelmetall-Shops im Internet als Alternativen infrage kommen. Der Kauf beim Goldhändler vor Ort ist relativ einfach und schnell, denn dort können Sie die für Sie interessanten Goldbarren, Goldmünzen, Silberbarren oder Silbermünzen erwerben und mit Euro bezahlen. Es handelt sich demzufolge um ein direktes Tauschgeschäft. Etwas anders ist der Ablauf naturgemäß, wenn Sie sich für einen Edelmetall-Shop im Internet entscheiden. In diesem Fall funktioniert das Investment in aller Regel im Rahmen der folgenden Schritte:

  1. Seriösen Edelmetall-Shop finden
  2. Auf der Webseite anmelden
  3. Münzen oder Barren auswählen
  4. Bestellvorgang abschließen
  5. Gegenwert zahlen
  6. Münzen bzw. Barren werden per Post an Sie versendet

Aufgrund der Tatsache, dass Sie beim Kauf in Edelmetall-Shops nahezu immer Vorkasse leisten möchten, ist es umso wichtiger, dass Sie einen seriösen Anbieter finden. Am besten orientieren Sie sich an Unternehmen, die schon viele Jahre am Markt sind und deren Webseite mit bestimmten Siegeln versehen wurde.

Edelmetall-Fonds: indirekte Geldanlage in Gold und Silber

Die erste Alternative zum physischen Investment in Gold und Silber sind Edelmetall-Fonds. Allerdings sollten Sie beachten, dass es diese Fonds in zwei grundsätzlich verschiedenen Varianten gibt, nämlich zum einen als offene und zum anderen als geschlossene Fonds. Bei offenen Edelmetall-Fonds handelt sich für gewöhnlich um Aktienfonds, in denen vorwiegend sogenannte Gold- oder Silberaktien enthalten sind. Geschlossene Edelmetall-Fonds hingegen finanzieren durch das Kapital der Anleger meistens einzelne Projekte, beispielsweise den Betrieb einer Goldmine. Das Investment in offene oder geschlossene Edelmetall-Fonds ist gänzlich unterschiedlich, sodass es für Sie als Anleger wichtig ist, zwischen diesen zwei Fondsvarianten zu differenzieren.

Während Sie beispielsweise bei offenen Fonds schon ab 50 Euro investieren und die Anteile jederzeit veräußern können, beträgt die Mindestanlagesumme bei geschlossenen Edelmetall-Fonds meistens zwischen 10.000 und 50.000 Euro. Zudem binden Sie Ihr Kapital für gewöhnlich über einen Zeitraum von mindestens vier bis fünf Jahren und können die Anteile vorher nur am nicht besonders liquiden Zweitmarkt veräußern.

Zertifikate mit Basis Gold oder Silber: Schuldverschreibungen unterschiedlichster Art

Eine weitere indirekte Investitionsmöglichkeit in Edelmetalle sind Zertifikate. Dabei handelt es sich um Schuldverschreibungen, die es in ganz unterschiedlichen Versionen am Markt gibt. Alle Zertifikate aus dieser Kategorie haben gemeinsam, dass sie sich auf die Preisentwicklung von Gold oder Silber beziehen. Aufgrund der vielfältigen Angebotes sollten Sie unbedingt die Unterschiede zwischen den einzelnen Zertifikatsarten kennen. Aktuell werden zum Beispiel die folgenden Varianten am Markt angeboten:

  • Garantiezertifikate
  • Hebelzertifikate
  • Discountzertifikate
  • Indexzertifikate

Da die unterschiedlichen Zertifikate verschiedene Ausprägungen und Bedingungen haben, ist es für Sie als Anleger von großer Bedeutung, sich mit den Einzelheiten vertraut zu machen. Garantiezertifikate sind zum Beispiel sehr sicher, allerdings auf der anderen Seite in ihrer möglichen Rendite eingeschränkt. Demgegenüber sind Hebelzertifikate und besonders Knock-out Zertifikate äußerst spekulativ, auf der anderen Seite können Sie jedoch sehr hohe Renditen erzielen.

Crowdinvesting: in einzelne Edelmetall-Projekte investieren

Falls Sie nicht genügend Kapital haben oder aufwenden möchten, um in geschlossene Edelmetall-Fonds zu investieren, kann das Crowdinvesting eine gute Alternative darstellen. In diesem Fall haben Sie ebenfalls die Möglichkeit, in einzelne Edelmetallprojekte zu investieren. Allerdings ist die Anlagesumme deutlich geringer als bei geschlossenen Fonds. Sie beläuft sich – je nach Plattform – meistens lediglich auf 100 bis 500 Euro. Bisher ist die Anzahl der angebotenen Projekte in der Kategorie Edelmetalle auf den jeweiligen Crowdinvesting Plattform allerdings noch nicht besonders groß. Trotzdem handelt es sich um eine sinnvolle Option, wenn Sie mit wenig Kapital und einer guten Diversifizierung indirekt in Gold und Silber investieren möchten.

Gold- oder Silberaktien: klassisches Investment an der Börse

Falls Sie auf der einen Seite Aktien favorisieren und auf der einen Seite trotzdem gerne von einer positiven Entwicklung beim Silber- oder Goldpreis profitieren möchten, dann eignen sich auch sogenannte Edelmetall-Aktien als Investment. Dabei handelt es sich um gewöhnliche Aktien, die an der Börse gehandelt werden. Die jeweilige Aktiengesellschaft hat im Zuge ihrer Geschäftstätigkeit mit Edelmetallen zu tun, sodass der Kurs der Aktien oftmals dann steigt, wenn sich auch die Edelmetallpreise positiv entwickeln. Unternehmen, die mit Edelmetallen zu tun haben und entsprechende Aktien an der Börse haben, sind zum Beispiel:

  • Gold- oder Silberminenbetreiber
  • Schmuckindustrie
  • Herstellung von Gütern, für die Edelmetalle benötigt werden
  • Größere Edelmetallhändler

In diesem Fall ist das Investment in Edelmetalle allerdings relativ indirekt. Auf den jeweiligen Aktienkurs wirken sich nämlich noch deutlich mehr Faktoren aus, als lediglich die steigenden oder fallenden Edelmetallpreise.

Fazit zum Investment in Edelmetalle: vermutlich auch in 2020 weiterhin attraktiv

Unabhängig davon, ob Sie sich ein direktes oder indirektes Investment in Edelmetalle entscheiden: Die meisten Experten rechnen damit, dass es sich bei Gold und Silber auch in 2020 um eine stabile und vermutlich attraktive Anlageform handelt. Dabei profitieren Sie insbesondere von den Eigenschaften, die eine Sachwertanlage wie Edelmetalle beinhaltet. Dazu zählen zum Beispiel Inflationsschutz,Wertstabilität und nicht zuletzt gelten Edelmetalle insbesondere in Krisenzeiten als sogenannte Krisenwährung.

Teile diesen Beitrag mit deinen Freunden