Fertighaus – wie lange dauert es, wie lange hält es und weitere Infos

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Wichtige Informationen rund um das Thema Fertighaus

Längst sind Fertigbauhäuser kein Standardprodukt von der Stange, sondern Ausdruck eines individuellen Lebenstraums. Daher entscheiden sich auch immer mehr Menschen dazu, auf ein Fertighaus zurückzugreifen, um von den zahlreichen Vorteilen zu partizipieren. Immerhin war es kein geringerer als Leonardo da Vinci, der die Konstruktion einst erfunden haben soll. Wurden sie anfangs noch als Wohncontainer oder Pappschachteln verunglimpft, haben sie heute auch den letzten Kritiker nahezu überzeugt. Selbst anspruchsvolle Käufer können sich mit einem Fertighaus aufgrund ihrer individuellen Gestaltungsmöglichkeiten verwirklichen. Sie sind heute werthaltig und auch ansehnlich.

Der Durchschnittspreis für die Baukosten eines Fertighauses liegt bei etwa 180.000 €. Zwar gibt es noch immer kostengünstigere Alternativen, die von Kunden aus dem Katalog für deutlich weniger als 100.000 € erworben werden können. Nach einer Statistik, die vom Bundesverband Deutscher Fertigbau veröffentlicht worden ist, zahlt jeder vierte Käufer für sein Fertigbauhaus bereits mehr als 300.000 €. Im Vergleich zum Massivhaus ist der Kaufpreis dennoch günstiger, ohne dass Eigentümer bei der wohl größten Investitionen ihres Lebens auf maximalen Komfort verzichten müssten.

Der Markt der Fertigbauhäuser boomt. Bereits jedes siebte neu erbaute Einfamilienhaus ist ein Fertigbauhaus. Das entspricht einem Marktanteil in Höhe von 16 %. Es ist zu erwarten, dass dieser Trend auch in Zukunft weiter fortdauern wird.

Bei den Kosten, die für das Haus aus dem Katalog einkalkuliert werden müssen, sind die zusätzlichen Ausgaben für das Grundstück sowie seine möglicherweise notwendige Erschließung zumeist nicht inklusive. Darüber hinaus sollten auch stets die Gebühren für einen Notar und die Kosten für Außenanlagen, Garten Grunderwerbsteuer sowie die Bauherrenhaftpflicht- und Bauleistungsversicherung eingeplant werden.

Der Traum vom Eigenheim erfüllt sich auch bei Fertigbauhäusern nicht in Stunden

Immer mehr Häuslebauer entscheiden sich auch aus Zeitgründen für ein Fertigbauhaus. Die Errichtung dauert im Normalfall tatsächlich nur wenige Tage, manchmal sogar lediglich ein paar Stunden. Zwischen der Bestellung und der endgültigen Abnahme vergehen allerdings in der Regel mehrere Wochen. Bevor sich der Bauherr aus der scheinbar endlosen Vielfalt von Fertighäusern sein Wunschmodell aussuchen kann, muss er zunächst beim zuständigen Bauamt eine Baugenehmigung beantragen. Bei einem Fertighaus bestehen im Vergleich zu einem Massivhaus daher keinerlei Besonderheiten. Die Pflicht zur Baugenehmigung gilt schlichtweg für alle Häuser, die in Deutschland errichtet werden sollen. Zwischen der Antragstellung und dem Bescheid vergehen häufig mehrere Wochen oder sogar einige Monate. Insofern gibt es keine Unterschiede zum konventionellen Massivhaus.

Dennoch sparen Eigentümer von Fertighäusern Zeit bei der Planungsphase. Diese ist bei einem Fertighaus nicht notwendig, da sämtliche Unterlagen bereits zur Ausführung vorhanden sein müssen. Die Zeit des Genehmigungsverfahrens sollte daher stets damit genutzt werden, um Musterhäuser zu besuchen. Ebenso ist es sinnvoll, sich vorab mit den Materialien für die Bodenbeläge oder auch für die Sanitäreinrichtungen vertraut zu machen. Die speziellen Wünsche können in der Regel bei der Umsetzung berücksichtigt werden, ohne dass die Planungsphase dadurch gestört werden würde.

Auch bei einem Haus aus dem Katalog kann üblicherweise entschieden werden, ob Kellerräume oder alternativ eine Bodenplatte als Baufundament gewählt werden. Kellerräume bieten für den Eigentümer zusätzlichen Stauraum, beispielsweise für ein kleines Büro oder einen Party- und Waschraum. Der zusätzliche Platz benötigt allerdings auch mehr Zeit bei der Umsetzung des Vorhabens. Damit der Keller vollständig ausgebaut werden kann, sind einige Vorarbeiten unerlässlich. Dazu zählen insbesondere die Baustelleneinrichtung, diverse Vermessungsarbeiten sowie einige Erdarbeiten.

Der Ausbau der Kellerräumlichkeiten kann erst dann begonnen werden, wenn die Vorarbeiten erfolgreich abgeschlossen werden konnten. Wer sich für weiteren Stauraum im Keller entscheidet, sollte etwa 4 – 5 Wochen zusätzliche Bauzeit einkalkulieren.

Im Gegensatz dazu wird die Bauzeit bei einer Bodenplatte erheblich verkürzt. Hier sollte die Arbeitszeit inklusive sämtlicher Vorarbeiten maximal 14 Tage betragen. Die eingesparte Zeit für den Aufbau des Fertighauses liegt bei dieser Variante immerhin bei 2 – 3 Wochen, wobei der zeitliche Mehraufwand im Hinblick auf die zusätzlichen Stauflächen geringfügig ist.

Das Bodenfundament steht und das Fertigbauhaus ist bestellt

Sobald entweder der Keller oder die Bodenplatte errichtet worden sind, unterzeichnet der Bauherr üblicherweise den ausstehenden Vertrag über die Herstellung des Fertighauses. Damit wird der Auftrag an das verarbeitende Unternehmen weitergeleitet, das die einzelnen Bauelemente nunmehr maßstabgetreu anfertigt. Aufgrund der vielfältigen Möglichkeiten, die ein Fertighaus bietet, lohnt es sich für die Hersteller heutzutage nicht mehr, die Einzelteile vorrätig zu produzieren. Das gilt auch deswegen, weil jedes einzelne Bauteil optimal zum anderen passen muss. Ein Verschnitt von wenigen Zentimetern könnte das ganze Bauvorhaben deutlich verzögern, weil die Einzelteile nicht mehr zusammengefügt werden können.

Dementsprechend sollte auch hier etwas Wartezeit einkalkuliert werden. Maßgeblichen Einfluss hat auch die Auftragsdichte des Fertighausunternehmens, sodass sich der neue Auftrag in dieser Reihe einfügen muss. Seriöse Anbieter informieren den Bauherren bereits im Vorfeld über die ungefähre Wartezeit, wobei auch nicht auszuschließen ist, dass bereits ein konkreter Aufbautermin benannt werden kann. Durchschnittlich sollte der Fertighausbauer etwa vier Wochen einplanen, nachdem er den Kontrakt zur Anfertigung des Hauses unterzeichnet hat.

Sobald die Einzelteile vom Unternehmer produziert worden sind, werden sie zu der entsprechenden Baustelle transportiert. Vor Ort werden die einzelnen Teile direkt aufgebaut, wobei dafür lediglich ein bis zwei Arbeitstage notwendig sind. Nach diesen Arbeiten kann der Bauherr das begehrte Richtfest feiern.

Es handelt sich allerdings nach wie vor um einen Rohbau, sodass der Einzug nach wie vor nicht möglich ist. Nachdem der Rohbau montiert worden ist, müssen noch die Innenausbauarbeiten durchgeführt werden. Dies sind insbesondere:

  • Sanitärinstallationen,
  • Elektroinstallationen,
  • Estricharbeiten,
  • Putzarbeiten,
  • Fliesenarbeiten,
  • Trockenbauarbeiten sowie
  • Malerarbeiten.

Wie viel Zeit dafür eingeplant werden sollte, hängt maßgeblich vom Auftragsumfang ab. Wurde beim Unternehmer ein schlüsselfertiges Haus bestellt, muss sich der Bauherr bis zur Fertigstellung dieser Arbeiten gedulden. Durchschnittlich werden für die Arbeiten etwa 8 – 12 Wochen benötigt. Insofern besteht wiederum kein Unterschied zu den Arbeiten an einem Massivhaus.

Alternativ könnte das Fertighaus auch als sogenanntes Ausbauhaus in Auftrag gegeben werden. Dadurch übernimmt der Bauherr selbst zumindest einen Teil des Innenausbaus. Dies ist insbesondere aus Kostengründen dann sinnvoll, wenn er über die notwendigen Qualifikationen verfügt. In diesen Fällen können durch die Arbeiten in eigene Regie erhebliche Kosten eingespart werden. Verfügt er hingegen nicht über die nötigen Qualifikationen, sollte er die Arbeiten fachkundig durchführen lassen. Wie viel Zeit für den Innenausbau in Eigenregie notwendig sein wird, hängt maßgeblich von den individuellen Voraussetzungen ab. Wer neben her noch Vollzeit beschäftigt ist, wird mehrere Wochen benötigen, um die anfallenden Arbeiten im Inneren des Hauses zu bewerkstelligen. Erfahrungsgemäß sollten hier mehrere Wochen oder sogar Monate realistisch angesetzt werden.

Im Vergleich zum Massivhaus sparen Bauherren bei der Realisierung ihres Wohntraums im Vergleich zum Massivhaus insbesondere bei der Bauplanung sowie bei der Montage des Rohbaus. Durchschnittlich sollten hier bei einem Massivhaus etwa zehn Wochen eingeplant werden, wohingegen die benötigte Zeit bei einem Fertigbauhaus 2 – 3 Tage beträgt.

Die Sicherheit eines Fertigbauhauses

Grundsätzlich bestehen zwischen einem Massivhaus und einem Fertigbauhaus keine sicherheitsrelevanten Unterschiede. Die Haltbarkeit eines Fertighauses liegt bei etwa 100 Jahren, ebenso wie bei einem Steinhaus. Dementsprechend werden beide Haustypen sowohl vom Staat als auch von den Banken absolut gleichwertig angesehen. Darüber hinaus gibt es bei der Garantie nach VOB ebenfalls keine Unterschiede. Sollte es in Deutschland zu einem schweren Erdbeben kommen, zeigen Vergleiche mit anderen Ländern, wie zum Beispiel Japan oder Amerika, dass Holzkonstruktionen in der Regel erdbebensicherer sind als Steinhäuser.

Die Konstruktion von Fertighäusern ist derart stabil, dass sie auch schweren Stürmen in der Regel standhält. Dies zeigt sich bereits darin, dass ein Fertighaus nicht ohne weiteres abmontiert und an anderer Stelle wieder aufgebaut werden kann. Es handelt sich nicht um sogenannte „Mobilehomes„, die bei Bedarf verschoben werden können. Das hat für den Hausbauer auch den Vorteil, dass sein Eigenheim, beispielsweise bei urlaubsbedingter Abwesenheit, von Dieben nicht entwendet werden kann.

Des Weiteren müssen Eigentümer eines Fertigbauhauses bei richtiger Isolierung auch nicht damit rechnen, dass sich die Wände während der warmen Sommermonate unerträglich aufheizen. Es handelt sich gerade nicht um eine Pappschachtel oder eine Bretterbude. In einem Fertighaus würde es lediglich dann zu einer enormen Hitzeentwicklung kommen, wenn die Belüftung nicht gewährleistet wäre und die Dämmung schlichtweg nicht vorhanden wäre. Beides sollte nach den planungstechnischen Vorgaben nicht der Fall sein.

Der Wertverfall eines Fertigbauhauses

Bei einem Fertigbauhaus müssen Eigentümer mit einem geringen Wertverfall rechnen, der im Hinblick auf die aktuelle Immobilienlage bei etwa 10 % liegt. Im Vergleich zu Massivhäusern müssen allerdings keine enormen Preisunterschiede befürchtet werden. Es kommt ohnehin unabhängig von der Bauart immer darauf an, in welchem Zustand sich das jeweilige Objekt befindet. Bei der Preisgestaltung ist nicht nur der Zustand relevant. Vielmehr sind auch die Gesamtfläche, die Grundstücksgröße, die Lage und die Gartenanlage wesentliche Kriterien für die Kaufpreisfindung. Sowohl Fertigbauhäuser als auch Massivhäuser werden bei gleichbleibender Entwicklung auf dem Immobilienmarkt allerdings in Zukunft an Wert gewinnen. Voraussetzung ist natürlich, dass sie sich in einem angemessenen Zustand befinden und regelmäßig saniert und renoviert werden.

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