Smart Home – Was kann das mittlerweile?

Smart Home – Was kann das mittlerweile?
Der Begriff Smart Home begegnet uns heute fast alltäglich in den Medien und im öffentlichen Diskurs. Ist ja auch verständlich, denn diese Technologie greift tief in das Leben eines jeden einzelnen Menschen in der zivilisierten Welt ein. Vereinfacht erklärt ist Smart Home eine Technik, der den gesamten Haushalt mit seinen einzelnen Komponenten untereinander vernetzt und somit zentral steuerbar macht. Das fängt vom Dimmen des Lichtes per App an und geht bis zur sprachgesteuerten Musik-Anlage. Alles kein Problem mehr, dank Smart Home. Der nachfolgende Artikel soll ihnen einen Überblick geben über den aktuellen Status der Entwicklung, verbunden mit einem Ausblick in die nahe Zukunft

1. Roboter übernehmen Arbeiten im Haus
Schon bald werden die Menschen keine Haushaltshilfen mehr holen müssen, sondern können sich modernen Robotern bedienen, die diese Rolle übernehmen werden. In Frankreich und Japan wurde ein solcher Roboter mit Namen Pepper entwickelt, der es schon bald zur Serienreife bringen kann. Pepper kann bereits mit Menschen kommunizieren und leichte Aufgaben wie z.B. Kaffee oder Tee kochen übernehmen. Allerdings ist dieser „Blechdiener“ noch nicht so intelligent, um den bereits vorhandenen Staubsaugerroboter zu ersetzen und eigenständig zum Haushaltsgerät greifen zu können.

2. Sprachsteuerung macht die Bedienung der Systeme zum Kinderspiel
Bereits heute am Markt gibt es die Sprachsteuerungssysteme Cortana, Siri und Alexa, die als künstliche Intelligenzen das Smarthome mit der Stimme steuern lassen. Sprachsteuerung ist sehr einfach und bequem. Abi Research, ein renommiertes Beratungsunternehmen gibt die Prognose heraus, dass bereits im Jahr 2021 über 30 % der bis dahin im Markt vorhandenen Smart Home Geräte über Sprache bedient werden können. Während das in Küche und Bad bereits funktioniert, ist als nächstes das Badezimmer dran. Denkbare Anwendungen für das Bad sind z.B. das Füllen der Badewanne mit Wasser, das Licht dimmen sowie die Toilettensitzheizung aktivieren – nichts ist mehr unmöglich. Was den Einsatz von Smart Home besonders interessant macht ist die Lernfähigkeit der Systeme – Einmal eingerichtet lernen diese kleinen Helfer immer mehr dazu und orientieren sich zudem an dem Verhalten ihrer Nutzer und optimieren dadurch ihre Einsatzfähigkeit permanent. Sogar ein assoziatives Verhalten ist nicht mehr nur Phantasie, denn in absehbarer Zeit werden diese Systeme genau wissen, was ihre Nutzer wollen und greifen so eigenständig auf die installierte Haustechnik zu, um sie zu bedienen.

3. Musik hören überall dort, wo sie sich gerade aufhalten
Sie wollen den perfekten Klang überall und dazu noch ohne Lautsprecherkabel-Chaos? Kein Problem. Die moderne Heimstereo-Anlage wird per Streaming und W-LAN Netz angesteuert und gemanaged. Alle benötigten Komponenten der Anlage werden mit dem W-LAN verbunden und können so per App individuell gesteuert werden. Sie können quasi für jeden Raum die Lieblingsmusik hören, die gerade zu ihrer individuellen Stimmung passt. Zudem kann die Wiedergabe über die Lautsprecher optimal an die Raumakustik angepasst werden. Sie können also bei Betreten ihres Hauses mit der Lieblingsmusik ihrer Wahl empfangen werden – ein gutes Gefühl.

4. Die Heizung heizt nur dann, wenn sie es auch soll
Ein immer wichtig werdendes Gut im heutigen Leben ist die Energie. Gerade die Heizenergie ist teuer und sollte daher so effizient wie möglich eingesetzt werden. Vorbei sind die Zeiten der manuellen Heizthermostate, die zwar gute Dienste geleistet haben, aber auch nicht mehr. Heute ist es mit Smart Home Technologie möglich, getrennte Temperaturen für ihre An,-bzw. Abwesenheit, Schlaf und Weckzeiten so einzustellen, dass nur die Energie freigesetzt wird, die auch tatsächlich zur jeweiligen Situation erforderlich ist. So können Sie bereits bei der Anfahrt mit dem Auto der Heizung via App mitteilen, dass sie in 30 Minuten zu Hause sein werden und sich auf ein warmes Wohnzimmer freuen können – und die Heizung wird das so für sie erledigen. Sobald sie dann das Haus am nächsten Tag wieder verlassen, erkennt das System über die verbundene App und drosselt die Heizleistung wieder runter, bis sie abends wieder nach Hause kommen.

5. Lichtquellen per App steuern
Heutzutage ist der Einsatz von LED-Leuchtmitteln aufgrund der Energieeffizienz das Mittel der Wahl bei der Beleuchtung. Smart Home Komponenten ermöglichen nun die Automatisierung und Vernetzung dieser Lichtquellen. Mit hierfür speziell entwickelten Systemen können bis zu 16 Millionen Lichtfarben erzeugt werden, eine bisher unvorstellbare Anzahl von Möglichkeiten. Damit können in wenigen Sekunden spezielle Lichtstimmungen für jeden Anlass einprogrammiert werden. So kann zum Beispiel definiert werden, wie das Licht beim Lesen, beim Abendessen, beim Fernsehen oder bei einer Party leuchten soll. Und gesteuert wird das Ganze natürlich per Sprachbefehl.

6. Smart Home schützt vor unliebsamen Besuch
Ein in der Bedeutung ansteigender Teilbereich der Smart Home Technik ist der Aspekt der Sicherheit. Befragungen unter Hauseigentümern haben ergeben, dass ein zentraler Wunsch der Einbau von online vernetzten Überwachungskameras ist. Diese gibt es mittlerweile sowohl für den Innen,- als auch für den Außenbereich, für die Deckenmontage oder zur Befestigung an der Wand. Die Komponenten werden dabei gegen Staub, Schmutz und Wasser geschützt, um den störungsfreien Betrieb sicher zu stellen. Solche IP-Kameras sind leicht zu installieren und können danach bequem über das Smartphone gesteuert werden. Die Kameras sind mittlerweile sogar so intelligent, dass diese nur Fotos von fremden Personen aufnehmen, erreicht wird das durch einen Abgleich von hinterlegten Fotos von den Eigentümern und dem engeren Personenkreis, der das Haus regelmäßig betritt. So wird das Smartphone zur Sicherheitszentrale eines smarten Eigenheims, die von überall bedient werden kann, auch im Urlaub oder während dem Aufenthalt in der Arbeit oder beim Einkauf.

7. Sensoren messen nahezu alle wichtigen Zustände im Haus
Schon seit längerem bewährt haben sich Sensoren, die als Raumfühler im Objekt installiert werden. Die dort anfallenden Messdaten werden zur Optimierung des angenehmsten Raumklimas herangezogen. In der Zukunft werden spezielle Sensoren für ganz andere Anwendungen eingesetzt werden können. So wird zum Beispiel das Erfassen der Gesichtsfarbe einer Person durch im Spiegelschrank angebrachten Sensoren möglich sein um so den aktuellen Gemütszustand der Person festzustellen. Ebenfalls eine sinnvolle Anwendung von Sensoren wird der Einbau solcher im Fußboden eines Hauses oder einer Wohnung sein, um so feststellen zu können, ob eine Person stürzt und auf den Boden fällst. Das Auslösen eines Alarmanrufes beim Notarzt ist natürlich eine logische Folgeaktion, die automatisch ausgelöst werden könnte. Räume werden nur dann belichtet, wenn sich Personen darin aufhalten, sobald der Raum leer ist, wird das Licht automatisch auf Standby gesetzt.

Fazit: Smart Home hat den Siegeszug angetreten, ihr Zuhause so bequem und effizient wie möglich zu gestalten. Es gibt kaum noch denkbare Funktionen, die sich nicht mit dem Einsatz dieser Technik automatisieren lassen. Auch wenn so manche Funktion Fragen über die Sinnhaftigkeit aufkommen lassen, überwiegen die positiven Aspekte bei Weitem. Denn alleine im Bereich der Energie-Einsparungsmöglichkeiten leistet die Technik unbezahlbaren Nutzen. Was die Convinience, also die Bequemlichkeit angeht, ist nicht alles was technisch möglich ist, auch unbedingt sinnvoll im Einsatz. So bleibt es durchaus umstritten, ob meine Rollläden unbedingt per App rauf- und runter gelassen werden müssen oder gar per Lichtsensoren völlig autark arbeiten, oder ein bisschen körperliche Bewegung beim manuellen Öffnen der Rollläden gut tut. Eine große Herausforderung wird es sein, bei dem wachsenden Anstieg von installierten Smart Home Anwendungen die Datensicherheit nicht zu vernachlässigen. Denn je mehr der Mensch sich der Technik verschreibt, desto anfälliger ist sein privates Umfeld von Angriffen von Hackern, die sich Zugang zu den Räumlichkeiten schaffen können, wenn die Smart Home Komponenten nicht ausreichend geschützt sind. Hier ist die Industrie gefordert, Standards zu setzen, die jedweden Missbrauch verhindern.

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