Wie bleibt mein Herz im Alter fit?

Wie bleibt mein Herz im Alter fit?
Das Herz versorgt unseren Körper rund um die Uhr mit Sauerstoff und wichtigen Nährstoffen. In gesundem Zustand hält es den Blutkreislauf kontinuierlich in Schwung. Jedoch ist das Herz-Kreislauf-System (Lungenkreislauf und Körperkreislauf) nicht nur für die Versorgung unserer Organe und Gewebe zuständig, sondern auch für den Abtransport von Abfallstoffen wie Kohlendioxid. Pro Minute pumpt das Herz bis zu sieben Liter durch einen ausgewachsenen menschlichen Körper. Wenn wir Sport treiben, treibt unser Hochleistungsmotor sogar bis zu 20 Liter Blut pro Minute durch den Organismus. Wie das Herz diese enorme Leistungsfähigkeit auch im Alter beibehält, lesen Sie hier.

Das Herz verliert stetig an Kraft: erste Anzeichen erkennen

Eine Herzschwäche zu erkennen, ist nicht einfach. Oftmals sind die ersten Symptome kaum bis gar nicht spürbar. Die Herzmuskeln hören auf, ausreichend Blut in den Kreislauf zu pumpen. Organe und Gewebe werden nicht mehr gut mit Sauerstoff versorgt. Auch der Abtransport von Abfallprodukten kommt ins Stocken. Betroffene merken anfangs nichts von der schwächeren Leistung des Herzens. Mit der Zeit zeigen sich Symptome, die zu anderen Krankheiten oder Ursachen passen, bis die Warnsignale des Körpers immer deutlicher werden.

Besonderes Augenmerk gilt den alltäglichen körperlichen Belastungen. Hieran zeigen sich häufig die ersten Anzeichen einer möglichen Herzschwäche. Allein beim Tragen von Einkaufstaschen kann Ihnen buchstäblich die Luft ausgehen. Sind Sie es gewohnt, den Spaziergang schnellen Schrittes zu begehen, kann auch hier plötzlich Kurzatmigkeit auftreten. Sogar kurze körperliche Belastungen können für Sie zu einer täglichen Herausforderung werden. Die wenigen Stufen zu Ihrer Haustüre, die Sie vorher mit einem Schwung nehmen konnten, verwandeln sich in Hindernisse.

Ein schwaches Herz verursacht auch sichtbare Veränderungen am Körper. Dies schlägt sich in Wassereinlagerungen nieder. Füße und Beine sind geschwollen. Die Folge: die Schuhe passen nicht mehr. Sie sind zu eng. Neben Füßen und Beinen sammelt sich Wasser auch in den Lungen. Die abgeschwächte Leistungsfunktion des Herzens hat gleichzeitig eine Verschlechterung der Nierenfunktion zur Folge, wodurch diese Wassereinlagerungen bedingt sind. Damit einher geht auch ein erhöhter Blutdruck.

Neben den physischen Reaktionen zeigen sich aufgrund der Unterversorgung des Herz-Kreislauf-Systems auch psychische Auswirkungen. Waren Sie vorher ein rastloser Geist, der gern das Freie gesucht hat, macht sich zunehmend Antriebslosigkeit und Müdigkeit breit. Als Betroffener fühlen Sie sich schwach und erschöpft.

Weil diese Anzeichen nicht zu unterschätzen sind, finden Sie hier eine Auflistung typischer Anzeichen bei einer unerwarteten Herzschwäche im Alter:

– Kurzatmigkeit schon nach wenigen Minuten der körperlichen Anstrengung
– Niedergeschlagenheit, die Depressionen hervorrufen kann
– Ihre Schuhe passen nicht mehr
– Sie brauchen doppelt so viele Kissen, weil Sie durch die erhöhte Liegeposition besser atmen können
– Schlafstörungen
– Ihnen ist ständig kalt
– Husten und Keuchen

Herz-Kreislauf-Leiden können in einem Infarkt enden. Deshalb sollten Sie die Risikofaktoren, die beeinflussbar sind, im Auge behalten.

Herz und Gefäße gesund halten

1. Gesunde Ernährung

Eine ungesunde Ernährung zählt zu den Hauptursachen, die das Herz schwächen können. Wer täglich Süßgetränke, verarbeitetes Fleisch, Fertiggerichte, Pommes frites, salzigen Käse, Oliven oder Chips auf dem Speiseplan hat, sollte sich nicht wundern, wenn Herz und Körper eines Tages versagen. Außerdem kann ein überwiegend salzhaltiger Konsum Bluthochdruck verursachen. Ein erwachsener Mensch sollte ca. 2,3 mg Salz pro Tag zu sich nehmen. Leiden Sie bereits unter Bluthochdruck, müssen Sie mit etwa 1,5 mg am Tag auskommen. Beispielsweise weisen Fertiggerichte und gefrorene Lebensmittel einen höheren Salzgehalt aus.

Eine gesunde Ernährung ist für die Gesundheit von Herz und Körper deshalb unabdingbar. Essen Sie reichlich Obst und Gemüse und üben Sie den Verzicht auf tierische Fette oder rotem Fleisch. Ungesättigte Fettsäuren sorgen für die Durchlässigkeit und Flexibilität der Zellmembranen. Setzen Sie daher mehr Nüsse, Fisch und Avocados auf den Speiseplan.

2. Viel Bewegung

Zu wenig Bewegung wirkt sich negativ auf die Durchblutung des Herzmuskels aus. Verweilt dieser länger in einem untrainierten Zustand, steigt das Risiko eines Herzinfarktes. Die Leistungsfähigkeit aller Organe, die eine regelmäßige Belastung durch Bewegung brauchen, laufen auf Sparflamme. Die kontinuierliche Bewegung dagegen beeinflusst den Blutdruck, die Blutzuckerwerte und die Blutfettwerte positiv.

3. Auf Zigaretten verzichten

Wer raucht, begibt sich in die Gefahr eines erhöhten Blutdrucks. Diese Konsequenz ist Rauchern nicht unbekannt, sie greifen dennoch zur Zigarette. Im Alter kann sich die Sucht jedoch fatal auswirken. Die gefährlichen Glimmstengel schädigen nämlich die Gefäßwände und erhöhen damit das Risiko einer Arterien-Verkalkung. Die Folge: Herzinfarkt.

4. Gewicht reduzieren bei Übergewicht

Bei Übergewicht muss das Herz mehr leisten, damit sämtliche Bereiche im Körper ausreichend mit sauerstoffreichem Blut versorgt werden können. Muss das Herz auf Dauer mehr arbeiten, kann das zu einer Herzmuskelschwäche führen. Leidet der Betroffene bereits an einer koronaren Herzkrankheit, stellt Übergewicht ein weiteres Risiko dar. Der Durchmesser der Herzkranzgefäße verringert sich aufgrund von Ablagerungen, die auch Plaque genannt werden. Als Konsequenz kann das Blut nicht mehr gut durch die Gefäße fließen, was letztlich zu einer Herzinsuffizienz führen kann. Bringen Sie mehr Kilos auf die Waage, dann müssen Sie abspecken, um Ihr Herz gesund zu halten.

5. Gute Cholesterin- und Blutzuckerwerte

Auf Dauer erhöhte LDL-Cholesterin-Werte können zu einer Arterien-Verkalkung führen. Gegebenenfalls nehmen Sie bereits Medikamente. Diese reichen aber nicht aus, um der gesundheitlichen Beeinträchtigung Herr zu werden. Wie bereits beschrieben, sollten Sie an dieser Stelle auch auf eine gesunde Ernährung achten.

Der Zuckerstoffwechsel kann gestört sein. In diesem Fall kann eine Zuckerkrankheit vorliegen (medizinisch auch diabetes mellitus genannt). Die Symptome zeigen sich deutlich: verstärkter Durst, häufiges Wasserlassen, Heißhunger und Juckreiz. Bei einer Störung des Zuckerstoffwechsels sind Sie öfter krank, weil Sie anfälliger für Infekte werden.

6. Regelmäßiger Gang zur Vorsorgeuntersuchung

Verpassen Sie möglichst keine Vorsorgeuntersuchungen. Mit dem regelmäßigen Gang zum Arzt sind Sie auf der sicheren Seite, denn erste Schäden an den Gefäßen treten nicht direkt in Form von spürbaren Beschwerden auf. Lange Zeit kann eine Herzschwäche unerkannt bleiben. Ein Gesundheits-Check schafft schnell Klarheit über Ihre Blutwerte und eventuell vorliegende Krankheiten. Sind Sie älter als 35 Jahre, bezahlen die gesetzlichen Krankenkassen alle zwei Jahre die Gesundheitsuntersuchung.

7. Entspannung

Setzen Sie sich nicht unter Stress. Gibt es Stressfaktoren, sollten diese möglichst auf ein Minimum reduziert werden, denn auch die Psyche spielt für die Erhaltung eines gesunden Herzens eine wichtige Rolle. Stresssituationen lassen sich allerdings nicht immer vermeiden. Hier können diverse Entspannungstechniken wie Autogenes Training, Atemtherapie, Meditation oder Yoga helfen.

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