Was man gegen Schimmel tun kann

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Schimmel in der Wohnung – Was hilft gegen Schimmelbefall?

Schwarze Flecken an den Wänden können auf Schimmel im Zimmer hinweisen. Wie entsteht Schimmelpilz im Haus und wo liegen die Ursachen? Wer Schimmel im Wohnraum bemerkt, will für gewöhnlich die Sporen schnell wieder loswerden – vor allem aufgrund gesundheitlicher Gefahren. Aber wie lässt sich Schimmel bekämpfen? Welche Mittel sind hilfreich und gibt es Möglichkeiten, um einem erneuten Befall vorzubeugen? Darüber informiert dieser Artikel.

Schimmelpilz – Was steckt dahinter und wo liegen die Gefahren?

Prinzipiell sind Schimmelpilze ein fester Teil des natürlichen Umfelds. Sie gehören weder der Pflanzenwelt noch der Tierwelt direkt an. Stattdessen zersetzen Schimmelpilzsporen organisches Material. Das führt dazu, dass die Sporen allgegenwärtig sind. Innerhalb der Wohnräume ernähren sich Schimmelpilze vor allem von Wasser, Staub, Haut und Haare sowie Fasern von Tapeten.

Der Mensch ist den Pilzen immerzu ausgesetzt – ohne dass sie eine Gefahr darstellen. Erst ab einer bestimmten Konzentration in der Luft und Umgebung entwickeln die Schimmelpilze eine schädliche Wirkung.

Schimmelpilzsporen in der Wohnung reizen vor allem die Atemwege. Sie fördern die Entstehung von Asthma, Allergien und Kopfschmerzen. Wer immerzu den Sporen in einem gewissen Ausmaß ausgesetzt ist, entwickelt leichter Erkrankungen der Atemwege, fühlt sich müde und leidet unter rheumatischen Problemen.

Die Ursachen von Schimmel in der Wohnung – So entstehen die Flecken an der Wand!

Normalerweise liegt die gesunde relative Luftfeuchte im Wohnraum zwischen 40 und 60 Prozent. Dies kann höher ausfallen, wenn gewisse Bedingungen vorherrschen: Baumängel oder eine falsche Nutzung der Wohnung führen in vielen Fällen zu Schimmelbefall. Bei den Baumängeln liegt es oft an einer unzureichenden Wärmedämmung. Daneben lüften und heizen viele Menschen die Wohnräume falsch. Das Fenster den ganzen Tag kippen, die Wäsche im Zimmer trocknen oder die Wohnung unregelmäßig beheizen, sind die klassischen Hauptursachen für Schimmelbildung durch falsches Nutzungsverhalten.

Schimmel vorbeugen – aber wie?

Schimmel entsteht durch Fehler beim Bau eines Hauses oder durch Fehler bei der Nutzung der Räume. Das beinhaltet vorrangig das Heizen und Lüften – insbesondere in kalten Jahreszeiten. Wer darauf achtet, richtig zu Lüften und zu Heizen, vermeidet mit hoher Wahrscheinlichkeit das Entstehen und Verbreiten von Schimmel an den Wänden oder Möbeln. Bevor dieser Artikel detailliert beleuchtet, wie das richtige Lüften und Heizen funktioniert, ist es wichtig zu wissen, wie sich Schimmel erkennen lässt. Woher wissen die Bewohner, dass sich Schimmel in der Wohnung breitmacht?

So lässt sich Schimmel an den Wänden erkennen!

Wer an Schimmelpilze an den Zimmerwänden denkt, hat meist das Bild von schwarzen, muffig und modrig riechenden, feuchten Flecken vor Augen. Dabei lässt sich Schimmel bereits vorher erkennen und bekämpfen. Denn die schwarzen, großflächigen Schimmelflecken zeigen lediglich, dass das Problem bereits seit geraumer Zeit vorliegt und dass die Pilze sich weit verbreitet haben. Wer aufmerksam ist, kann schon viel früher gegen Schimmel vorgehen.

Schimmelpilze lassen sich im Frühstadium häufig durch sogenannte Stockflecken identifizieren. Sie treten als gräuliche Verfärbung auf und entwickeln sich mit weiterem Wachstum und Vermehrung zunehmend zu einem grünlich-schwarzen Belag. Sie lassen sich zwar verhältnismäßig einfach abwischen, dies ist jedoch nicht anzuraten.

Das trockene Abwischen führt meist dazu, dass sich die Sporen in der Raumluft verteilen und der Pilz sich auf diese Art leicht großflächig vermehren kann. Zusätzlich gelangen auf diese Weise verstärkt Sporen in die Atemwege und rufen Beschwerden hervor.

Wer Schimmelpilz in der Wohnung frühzeitig erkennen will, achtet neben der Flecken- und Geruchsbildung auf das Vorkommen von Silberfischchen oder Kellerasseln. Diese Tiere treten immer dann gehäuft auf, wenn die Feuchtigkeit in dem Raum zu hoch ausfällt und dadurch optimale Lebensbedingungen für diese Tiere vorliegen.

So gelingt die Schimmelprophylaxe!

Das richtige Heiz- und Lüftungsverhalten ist essenzieller Bestandteil jeden Vorbeugens von Schimmel. Eine zu hohe Luftfeuchtigkeit im Raum fördert Schimmelbildung. Schimmel mag feuchtwarme Orte. Daher ist eine hohe Feuchtigkeit in der Raumluft zusammen mit einer beheizten Wohnung ideal, um Schimmel an den Wänden und Möbeln entstehen zu lassen.

Insbesondere das Lüften ist ein wiederkehrendes Problem bei vielen Leuten. Beispielsweise erzeugt eine vierköpfige Familie jeden Tag bis zu zwölf Liter Wasser – nur durch das Atmen, Kochen und Waschen.

Das macht ein entsprechendes Verhalten beim Heizen und Lüften notwendig, um keinen Schimmel zu fördern.

Das richtige Lüften und Heizen

Ständig gekippte Fenster benötigen grundsätzlich mehr Zeit (bis zu einer Stunde), um die Raumluft mit der Frischluft auszutauschen. Zudem kühlt das Mauerwerk entlang der Fenster rasch aus und es bildet sich Kondenswasser. Anstatt den ganzen Tag die Fenster gekippt zu lassen, ist es ratsam, mehrmals für fünf bis zehn Minuten die Fenster komplett zu öffnen. Dabei wird die Raumluft schneller und effizienter sowie besonders wirksam ausgetauscht. Die Feuchtigkeit verringert sich und der Sauerstoffgehalt erhöht sich. Dabei lässt sich zwischen Stoßlüften und Querlüften unterscheiden.

Stoßlüften bezeichnet das Lüften einzelner Räume, indem die Bewohner das jeweilige Fenster vollständig öffnen. Diese Art der Lüftung sorgt für einen kompletten Luftaustausch innerhalb von fünf bis zehn Minuten. Die Dauer hängt zudem vom den Temperaturunterschieden und der Windstärke ab. Je kräftiger der Wind bläst, umso schneller ist die Luft ausgetauscht. Nach den zehn Minuten ist es ratsam, die Fenster schnell wieder zu schließen. Dadurch lässt sich das Auskühlen der Wände vermeiden.

Die sogenannte Querlüftung zielt dagegen auf das Prinzip „Durchzug“ ab. Dabei sind sämtliche Fenster und Türen zu öffnen, sodass die Luft „in einem Rutsch“ durch die Wohnung ziehen kann. Der Vorteil bei dieser Art des Lüftens – speziell im Winter – besteht darin, dass die Luft innerhalb weniger Minuten bereits ausgetauscht ist und die Wände nicht so schnell auskühlen. In jedem Fall ist es wichtig, die Fenster wieder schnell zu verschließen, sobald der Luftaustausch erfolgt ist.

Das Lüften der Räume allein ist lediglich die halbe Miete, um dem Entstehen von Schimmel effektiv vorzubeugen. Das richtige Heizverhalten ist neben dem richtigen Lüften vor allem im Winter und bei kalten Temperaturen wesentlich, um Schimmel zu verhindern. Dabei kommt es darauf an, dass die Zimmer gleichmäßig beheizt werden. Es ist nicht empfehlenswert, die Heizung erst dann voll aufzudrehen, wenn man die Wohnung betritt. Vielmehr ist es ratsam, das Thermostat der Heizung auf die Temperatur einzustellen, bei der sich der Bewohner individuell wohlfühlt.

Wärmebrücken und Luftzirkulation

Beim Vorbeugen von Schimmelbefall in der Wohnung kann der Nutzer mit dem eigenen Verhalten viel bewirken. Dazu gehört auch, das Zirkulieren von Luft sicherzustellen. Was ist damit gemeint? Die Luftzirkulation ist besonders entlang von Außenwänden relevant.

Möbelstücke, hohe Schränke, Bilder und dicke Vorhänge sollten idealerweise einige Zentimeter Abstand zur Wand aufweisen. Optimal ist ein Abstand zwischen fünf bis zehn Zentimeter. Wer die Wahl hat, vermeidet es im besten Fall, Möbel und andere Gegenstände an Außenwänden zu platzieren. Diese Luftzirkulation ist besonders wichtig, um einen zu hohen Feuchtigkeitsgehalt hinter Möbeln zu verhindern.

Ein weiterer bedeutsamer Faktor stellen sogenannte Wärmebrücken dar. Prinzipiell ist es wichtig, bei Häusern für eine geeignete Wärmedämmung zu sorgen. Dennoch kann es passieren, dass die Wärme durch einzelne Bauteile schneller nach draußen gelangt als in anderen Bereichen des Hauses. Diese Stellen fördern Schimmel aufgrund der Luftfeuchte, die sich an den Bauteilen bildet. Beispiele für solche potentiellen Wärmebrücken stellen das Mauerwerk an Balkonen oder Rolladenkästen dar.

Diese Mittel helfen gegen Schimmel im Haus!

Beim Kampf gegen Schimmel haben sich vor allem drei Mittel bewährt. Grundsätzlich gilt, dass ein Fachmann bei größeren Flächen (mehr als 0,5 m²), ratsam ist. Gerade bei großen Flächen helfen Hausmittel nur noch bedingt. Insbesondere die schädliche Wirkung von Schimmelpilzen ist nicht zu unterschätzen, sodass ein professionelles Unternehmen effektiv und effizient helfen kann, damit sich die Situation schnell verbessert.

Neben dem Einsatz eines Profis bietet der Markt inzwischen vielfältige Mittel gegen Schimmel. Diese Produkte nutzen chemische Inhaltsstoffe wie Chlorverbindungen, die als sogenanntes Fungizid zu kaufen sind. Die Anti-Schimmel-Mittel wirken für gewöhnlich stark und gut, allerdings ist bei ihnen der Chloranteil nicht zu unterschätzen: Reizungen der Atemwege, Schleimhäute oder aggressive Inhaltsstoffe verleihen diesen Produkten ein gewisses Anwendungsrisiko. Daher sollten Nutzer beim Einsatz der erhältlichen Fungizide unbedingt auf die Anwendungshinweise der Hersteller achten.

Viele Menschen vertrauen lieber auf möglichst natürliche oder schonende Produkte, um den Schimmel zu bekämpfen. Denn es ist nicht immer aggressive Chemie vonnöten, um die Pilzsporen abzutöten. Medizinischer Alkohol beispielsweise bezeichnet Alkohol mit einem Alkoholgehalt zwischen 70 und 80 Prozent. Solch starker Alkohol tötet wirkungsvoll sämtliche Schimmelsporen ab. Für die Anwendung reicht es normalerweise, die schimmeligen Stellen in der Wohnung mit dem Alkohol abzutupfen. Es ist wichtig, dass der Schimmel nicht unbedacht abgewischt wird. Sonst besteht das Risiko, dass sich die Sporen weiter im Raum verteilen und das Problem somit bloß die Örtlichkeit wechselt.

Zusätzlich zum Gebrauch von hochprozentigem Alkohol bietet sich Essig als altes Hausmittel gegen Schimmel in der Wohnung an. Essig wirkt ebenfalls zuverlässig gegen Schimmelsporen – allerdings nur auf Metallen und Keramiken. Mineralputz neutralisiert die Wirkung des Essigs, sodass sich dieser selten für die Anwendung auf Tapeten oder ähnliches eignet. Wer den Schimmel an den Wänden effektiv behandeln will, sollte lieber auf Alkohol, Fungizide oder Profi-Unternehmen setzen.

Schimmel in der Wohnung muss nicht sein – gewusst wie!

Schimmelpilze stellen oft genug eine Gesundheitsgefahr dar. Sie fördern Kopfschmerzen, Müdigkeit und Erkrankungen der Atemwege. Zudem fällt der Schimmel in vielen Fällen erst auf, wenn das Zimmer muffig riecht oder sich ein schwarzer Fleckenbelag bemerkbar macht. Damit Schimmel gar nicht erst wächst oder sich vermehrt, ist das richtige Verhalten beim Lüften und Heizen wichtig. Daneben gilt es, eventuelle Baumängel auszuschließen und eine solide Wärmedämmung sicherzustellen. Ist der Schimmel an den Wänden bereits vorhanden helfen Profis, spezielle Anti-Schimmel-Mittel auf Chlorbasis, medizinischer Alkohol sowie in einigen Fällen Essig als Hausmittel, um den Pilz loszuwerden.

Fazit: Wenn Sie sich unsicher sind sollten Sie bei Schimmelbefall immer einen Profi zu Rate ziehen.

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