Elvis – eine Legende: Die große Karriere des King of Rock ’n’ Roll

Elvis – eine Legende

Die große Karriere des King of Rock ’n’ Roll

Elvis Presley gilt als einer der wichtigsten Vertreter der Rock- und Popkultur. Als einer der einflussreichsten Musiker des 20. Jahrhunderts gelang es ihm, den Status des „King of Rock ’n’ Roll“ zu erlangen. Die unvermindert hohe Popularität seiner Person, die seinen Tod bereits mehr als 40 Jahre überdauerte, stellt seine Bedeutung deutlich unter Beweis. Doch was führte ihn zu einem kometenhaften Aufstieg, der später doch von Schicksalsschlägen und Tiefpunkten der Karriere behaftet war?

Kindheit in Tupelo

Geboren wurde Elvis Aaron Presley am 8. Januar 1935 in Tupelo. Im ärmlichen Umfeld der Kleinstadt in Mississippi sog er schon früh die ersten musikalischen Einflüsse auf. Diese stammten einerseits aus der Folk und Country-Musik, welche zur damaligen Zeit in den weißen Bevölkerungsschichten populär war. Die in den USA vorherrschende Rassentrennung wirkte sich in den 1940er-Jahren deutlich auf die Rezeption der Musik aus. Blues und Gospel waren allein der schwarzen Bevölkerung zu eigen. Durch regelmäßige Besuche von Gottesdiensten konnte der junge Presley schon früh diese Einflüsse aufnehmen, die wegweisend für seine spätere künstlerische Entwicklung werden sollten.

Sein Gesangstalent formte er durch das Singen im Kirchenchor, dessen Leiter offenbar früh sein Talent erkannten. So entschied er sich im Alter von nur zehn Jahren dafür, an einem Gesangswettbewerb für Kinder teilzunehmen, der im Radio ausgestrahlt wurde. Zwar wurde Elvis dort nur Fünfter, doch er kam ein erstes Mal mit einer öffentlichen Bühne in Kontakt.
Der Einfluss schwarzer Musiker verstärkte sich, als die Presleys schließlich nach Memphis zogen. Die Stadt zeichnete sich bereits zur damaligen Zeit durch eine besondere musikalische Vielfalt aus.

Der Aufstieg mit Sun Records

Im Jahr 1953 begann schließlich Elvis‘ musikalischer Aufstieg. Als er für ein Geburtstagsgeschenk an seine Mutter eine Ballade im örtlichen Tonstudio aufnahm, wurde die Angestellte auf ihn aufmerksam. Zunächst wanderte sein Name in der Kategorie der Balladensänger in die Kartei. Einige Wochen später bekam er die Gelegenheit, sein Können dem Inhaber des Tonstudios Sam Phillips zu präsentieren. In einem Trio, dem neben Elvis der Gitarrist Bobby Moore und dem Bassisten Bill Black wurde der Rock ’n’ Roll-Song That’s All Right aufgenommen. Während sich viele Radiostationen zunächst weigerten, den an schwarze Musik erinnernden Titel zu spielen, setzte eine einzelne Ausstrahlung eine Welle von Zuhörerreaktionen in Gang.

Nach dem durchschlagenden Erfolg der ersten Single arbeitete Elvis fieberhaft daran, ein erstes Album zu veröffentlichen. Dieses erschien schließlich im Jahr 1956 unter dem schlichten Titel „Elvis Presley“ und gilt bis heute als eine der besten Veröffentlichungen des gesamten 20. Jahrhunderts. Durch zusätzliche Live-Auftritte vor einem frenetisch jubelnden und kreischenden Publikum, dem vor allem junge Frauen und Mädchen angehörten, steigerte sich Elvis‘ Popularität noch weiter. Es folgte noch im Jahr 1956 der Wechsel in die größeren RCA Studios, welche den Sound perfektionieren sollten. An Elvis‘ Seite stand nun auch sein Manager Colonel Tom Parker. Während dieser einerseits durch geschickt eingefädelte Deals den musikalischen Aufstieg förderte, etwa durch Fernsehauftritte, behielt er strenge Kontrolle über seinen Schützling.

Militärdienst in Deutschland

Im Jahr 1958 glauben viele, Elvis‘ Karriere würde an einem unvorhergesehenen Ereignis scheitern. Denn der junge Star wurde auf dem vorläufigen Höhepunkt seines Ruhms in die Army einberufen. Um seine Wahrnehmung als amerikanischer Bürger nicht zu gefährden, entschied er sich dafür, keinen Widerspruch einzulegen. Nach der Grundausbildung in die USA wurde er schließlich in die amerikanischen Besatzungstruppen in Bad Nauheim nahe Frankfurt eingegliedert.

Während der amerikanische Star auch in Deutschland groß umjubelt wurde, befürchtete dieser, während seiner Abwesenheit in Vergessenheit zu geraten. Denn während seinen eineinhalb Jahren in Deutschland wurde nur eine einzige Single veröffentlicht. Doch durch die anhaltende Beliebtheit bei seinen Fans gelang es, 1960 nahtlos an die vergangenen Erfolge anzuknüpfen.

Der musikalische Wandel der 1960er Jahre

Elvis‘ Talent, die eigene Musik dynamisch zu wandeln, stellte er in den frühen 1960er Jahren deutlich unter Beweis. Unter dem Einfluss des neuen Labels RCA wurden die Platten zunehmend glatter und entfernten sich etwas von den wilden Einflüssen seiner ersten Aufnahmen. Dadurch war es ihm sogleich gelungen, eine breite Zielgruppe zu erreichen. Das Album „Elvis is Back!“, mit dem seine Rückkehr gefeiert wurde, erreichte die Spitze der Charts und bestätigte den Eindruck, dass dem Aufstieg des Sängers keineswegs ein Strohfeuer zugrunde lag.

Der Weg auf die Kinoleinwand

Durch den Erfolg seiner Fernsehauftritte, die nicht zuletzt aufgrund seiner authentischen Ausstrahlung und seinen anrüchigen Tanzbewegungen für Furore sorgten, wurden Filmproduzenten auf den umjubelten Star aufmerksam. Während der Streifen „Love Me Tender“ aus dem Jahr 1956 die Richtung vorgab, nahmen die Produktionen schnell eine höhere Frequenz an. Bis zum Ende der 1960er Jahre veröffentlichte Elvis mehrere Filme pro Jahr, in denen er nicht nur als Schauspieler, sondern auch als Sänger in Erscheinung trat. Die eigens dafür komponierten Songs fügten sich in die Handlung ein und wurden pünktlich zum Kinostart auf einer eigenen Platte veröffentlicht. So wurde Presley binnen weniger Jahre zum bestbezahlten Schauspieler seiner Zeit.

Da sein musikalisches Werk unter den Filmen zu leiden begann, für die sein Manager Colonel Parker ihn vertraglich stark verpflichtete, wand sich der Star aus der Situation heraus. Change of Habit aus dem Jahr 1969 sollte der letzte von insgesamt mehr als 30 Spielfilmen werden.

In dieser Periode hatte der King of Rock ’n’ Roll bereits acht Jahre lang nicht mehr auf einer Bühne vor Live-Publikum gestanden. Obwohl der King nie aus der Öffentlichkeit verschwunden war, war es auch hier Zeit für ein Comeback. Verwirklicht wurde dies in einer an Weihnachten 1968 ausgestrahlten TV-Show, die später als „The ’68 Comeback Special“ bekannt werden sollte. Dort fand der Künstler zu seinen musikalischen Anfängen zurück, indem er seine ehemalige Band von Sun Records auf die Bühne holte. Die besonders erfolgreichen Songs seiner ersten Platten wurden dort neu interpretiert. Durch den großen Erfolg der Show und die deutlich erkennbare Freude, die sie ihm bereitete, entschloss er sich im Anschluss an die Aufnahmen dazu, wieder auf Tour zu gehen.

Elvis in Las Vegas

In den späten 1960er Jahren war Las Vegas auf der Suche nach großen Show-Acts, welche Menschen in die Hotels und Casinos ziehen würden. Da Elvis inzwischen bei großen Teilen der amerikanischen Bevölkerung beliebt war und sich seine Popularität längst nicht mehr auf Teenager beschränkte, schien er perfekt für diese Rolle zu sein. Sein Manager handelte einen Vertrag aus, der ihn über einen Zeitraum zu Konzerten verpflichtete.

Während seiner Zeit in Las Vegas entwickelte Presley sogleich seinen neuen Stil. Zu einem Hauptpunkt wurden Elvis‘ Jumpsuits, die er individuell anfertigen ließ. Auch musikalisch folgte nun ein rascher Wandel, den seine Fans erleben konnten. Das Repertoire erweiterte sich um neue Songs, welche sich bis in die Bereiche von Country und Gospel vorwagten. Darüber hinaus setzte der Sänger eine große Band ein, welche vom Stamps Quartett und einem großen Orchester ergänzt und unterstützt wurden. So erreichten die Darbietungen schon nach kurzer Zeit neue Dimensionen.

Die späten Jahre

In den letzten Jahren seines Lebens wurden zunehmend die gesundheitlichen Probleme des Sängers deutlich. Seine erhebliche Gewichtszunahme, welche in den frühen 1970er Jahren einsetzte, ließ sich nicht mehr verbergen. Zeitzeugen dieser Tage beschreiben seine Abhängigkeit von verschiedenen Medikamenten, die ihn zunehmend aufgedunsen erscheinen ließ. Seine Konzerte mussten teilweise aufgrund seines schlechten Zustands abgesagt werden. Auch seiner musikalischen Leistung fehlte die Konstanz vergangener Tage. Elvis Aaron Presley starb schließlich am 16. August 1977 auf seinem Anwesen in Graceland nahe Memphis.

Der große Ruhm, den Presley posthum erfahren sollte, deutete sich bereits in der großen Anteilnahme in den Tagen nach seinem Tod an. Die Plattenverkäufe erreichten neue Höhen und viele Menschen wurden auf den musikalischen Nachlass des Kings aufmerksam. Der Ruhm des Künstlers scheint auch 40 Jahre nach seinem Tod keineswegs zu verblassen.

 

Teile diesen Beitrag mit deinen Freunden