Kreuzfahrt in der Karibik

Kreuzfahrt in der Karibik
Traumhaft tropische Landschaften mit endlosen weißen, von grünen Palmen gesäumten Sandstränden vor türkisblauem Meer, ganzjährig Sonnenschein und hohe Temperaturen, eine besonders gastfreundliche Bevölkerung und köstlich exotische Küche: Die Karibik ist für eine unvergessliche Kreuzfahrt wie gemacht. Die facettenreiche Natur und Kultur der von zahlreichen Inselgruppen geprägten Region im westlichen Atlantik vor den Küsten Nord-, Mittel- und Südamerikas begeistert Schiffsreisende schon seit Jahrzehnten. Bei Kreuzfahrten zu den Großen und Kleinen Antillen, den Leeward und Windward Islands sowie den Bahamas, den Kaimaninseln und den Turks- und Caicosinseln finden Urlauber ein malerisches Ambiente wie aus dem Bilderbuch. Die hier folgende Liste der schönsten Städte, Sehenswürdigkeiten und Naturdenkmäler in der Karibik ist zwar ganz sicher nicht vollständig, vermittelt aber dennoch einen guten ersten Überblick.

Kuba: Havanna als „heimliche Hauptstadt“ der Karibik und andere Kreuzfahrtziele

Seitdem der Tourismus in den späten 1990er Jahren von der kubanischen Regierung als Devisenquelle entdeckt wurde, verkehren auch wieder regelmäßig Kreuzfahrtschiffe in den Häfen der größten Karibikinsel. Hauptziel auf dem Eiland ist die Hauptstadt Havanna, die mit aktuell über 2,1 Millionen Einwohnern auch die bevölkerungsreichste Stadt der Region ist. Besonders praktisch ist die günstige Lage des Kreuzfahrthafens in unmittelbarer Nähe der als UNESCO-Welterbe geschützten Altstadt „La Habana Vieja“. Schiffe aus den USA dürfen Kuba noch immer nicht anfahren. Europäische Linien machen außer in Havanna jedoch auch häufig Station in den Häfen von Cienfuegos und Santiago de Cuba sowie auf der Isla de la Juventud.

Dominikanische Republik und Haiti: Die „ungleichen Schwestern“ auf Hispaniola

Während die Dominikanische Republik im Osten der mit 76.500 km² Fläche zweitgrößten Insel der Großen Antillen schon seit den 1970er Jahren ein international bekanntes Ziel für Kreuzfahrten ist, konnte der Nachbarstaat Haiti im Westteil von Hispaniola bislang vom Tourismus deutlich weniger profitieren. Die wichtigsten Kreuzfahrthäfen in der „Domrep“ liegen in der Hauptstadt Santo Domingo sowie in Puerto Plata. Beim Landgang in Santo Domingo lohnt ein Besuch der ältesten Kirche Amerikas, der 1540 geweihten Kathedrale „Santa María de la Encarnación“. In Puerto Plata können Gäste mit einer Seilbahn auf den Hausberg „Pico Isabel de Torres“ fahren und dort das Panorama genießen. In Haiti gibt es einen von der Außenwelt abgeschirmten Kreuzfahrtstützpunkt einer Reederei in der Bucht von Labadee bei Cap-Haitien an der Nordküste.

Jamaika: Wo die Rastas leben und der Reggae erfunden wurde

International als Paradies in der Karibik bekannt gemacht hat Jamaika vor allem der US-amerikanische Schauspieler Errol Flynn, der sich schon in den 1950er Jahren im heute touristisch geprägten Port Antonio im Parish Portland an der Nordostküste ein großes Ferienhaus kaufte. Weitere bekannte und gut besuchte Urlaubsorte auf dem knapp 11.000 km² großen Eiland sind Negril, Montego Bay und Ocho Rios. In den beiden letztgenannten Städten sowie in Falmouth gibt es auch regelmäßig von Schiffen aus aller Welt bediente Kreuzfahrthäfen. Der Richmond Hill in Montego Bay bietet wunderschönen Ausblick über den Hafen. Am sog. James Bond Beach bei Ocho Rios wurden 1994 Szenen für den Spielfilm „James Bond 007 – Goldeneye“ gedreht. Ein schönes Ausflugsziel bei Falmouth ist die aus biochemischen Gründen nachts leuchtende Mündung des Martha Brae River.

Puerto Rico: der strategische Vorposten der Vereinigten Staaten in der Karibik

Das gut 9.100 km² große Außengebiet der USA liegt ca. 150 Kilometer vor der Ostküste der Insel Hispaniola und besteht neben der gleichnamigen Hauptinsel aus acht kleineren Nebeninseln. Sehenswerte Attraktionen sind das weitverzweigte Höhlensystem im Parque de las Cavernas del Río Camuy und der von dichtem Regenwald bedeckte Nationalpark El Yunque. Im Hafen der Hauptstadt San Juan im Nordosten von Puerto Rico machen fast täglich Kreuzfahrtschiffe aus aller Welt Halt. Beim Landgang können die historische Festung San Felipe del Morro aus dem 16. Jahrhundert, der breite und lange Strand im Stadtteil Ocean Park sowie der am Meer gelegene Friedhof „Santa María Magdalena de Pazzis Cemetery“ besucht werden.

Britische Jungferninseln: Urlaubsparadies und Steueroase am Rand der Karibik

Die 60 Eilande der Britischen Jungferninseln liegen östlich von Puerto Rico und gehören zu den Inseln über dem Winde der Kleinen Antillen. Das britische Überseegebiet ist weltweit als Steueroase für Briefkastenfirmen bekannt, beherbergt aber auch äußerst reizvolle Landschaften. Sehenswert sind speziell die Strände der 22 km² großen Insel Virgin Gorda und die von Tauchern geschätzten Korallenriffe rund um das Eiland Anegada. Der Kreuzfahrthafen liegt an der Road Harbour in Road Town auf der größten Insel Tortola. Blumenfreunde besichtigen bei Ausflügen in der Stadt gerne die „J.R. O’Neal Botanic Gardens“.

Amerikanische Jungferninseln: Der Rum hat die Inseln reich und berühmt gemacht

Die Amerikanischen Jungferninseln bestehen aus den Inseln Saint Croix, Saint John, Saint Thomas und Water Island. Auf Saint Croix können viele traditionsreiche Plantagen und Rumdestillerien besichtigt werden. Auf Saint John befindet sich der „Virgin Islands National Park“ mit vielen schönen Wanderwegen. Saint Thomas ist für den maritimen „Coral World Ocean Park“ bekannt. Sehenswürdigkeiten auf Water Island sind der Honeymoon Beach in Druif Bay und die Festung Fort Segarra aus dem Zweiten Weltkrieg. Am Hafen von Charlotte Amalie auf Saint Thomas kommen pro Jahr bis zu 1,5 Millionen Kreuzfahrtgäste an.

SSS-Inseln: ein paar Stückchen Niederlande mitten in der sonnigen Karibik

Die Inseln Sint Eustatius und Saba sowie der südliche Teil von Sint Maarten bildeten bis zum Jahr 2010 gemeinsam mit den über 800 Kilometer entfernten ABC-Inseln (Aruba, Bonaire, Curaçao) die sog. Niederländischen Antillen. Empfehlenswerte Ausflugsziele auf Sint Eustatius sind der „Quill/Boven National Park“ und der „Sint Eustatius National Marine Park“. Wer gut zu Fuß ist, kann in der Hauptstadt The Bottom auf Saba die 800 in die Felsen gehauenen steilen Stufen zur Bucht Ladder Bay heruntersteigen. Eine Attraktion auf Sint Maarten ist der Maho Beach in Philipsburg, über den häufig startende und landende Flugzeuge in geringer Höhe fliegen. Am nah gelegenen Kreuzfahrthafen gehen täglich bis zu 20.000 Urlauber an bzw. von Bord.

St. Kitts und Nevis: Hier werden Suppen mit exotischen Zutaten gekocht

Die beiden Inseln St. Kitts und Nevis sind nur durch einen drei Kilometer breiten Kanal voneinander getrennt. Tabak, Baumwolle und Zuckerrohr waren bis weit in das 20. Jahrhundert die wichtigsten Exportgüter. Heute ist der Tourismus die Haupteinahmequelle für die aktuell ca. 56.000 Einwohner. Seit September 1983 ist der Staat vollständig von der einstigen Kolonialmacht Großbritannien unabhängig, jedoch bis heute noch Mitglied im „Commonwealth of Nations“. Die Inselgruppe ist für kräftige Suppen mit ungewohnten Zutaten wie Stier- oder Hühnerfüßen und Ziegenköpfen bekannt. Der neu erbaute Anleger für Kreuzfahrtschiffe „Port Zante“ liegt in der Hauptstadt Basseterre auf St. Kitts.

Antigua und Barbuda: Besonders beliebt bei frisch getrauten Paaren

Der 442 km² große Inselstaat in der östlichen Karibik ist international vor allem für den farbenfrohen Karneval alljährlich im August bekannt. Eine weitere meist sehr gut besuchte Großveranstaltung ist die seit 1967 jedes Jahr im April/Mai ausgetragene Segelregatta „Antigua Sailing Week“ mit bis zu 250 Jachten. Speziell an frisch verheiratete Paare in den Flitterwochen auf den Inseln richtet sich das „Romantic Rhythms Music Festival“ im Mai/Juni. Viele typische Gerichte werden mit Süßkartoffeln gekocht. In der Hauptstadt Saint John’s auf Antigua können die Ruinen des einstigen englischen Fort James von 1703 besichtigt werden. Hier befindet sich auch der große Kreuzfahrthafen.

St. Lucia: Die beiden Vulkane thronen majestätisch auf der Insel

Auf der 616 km² großen Insel südlich von Martinique leben zurzeit ca. 165.000 Einwohner vorrangig vom Tourismus. International bekannt ist das Eiland für die 3000 Hektar große „Pitons Management Area“ im Südwesten. Auf dem Gebiet des UNESCO-Weltnaturerbes liegen die beiden erloschenen Vulkane Gros und Petit Piton, die Thermalquellen „Sulfur Springs“ und dichter tropischer Regenwald. In der Hauptstadt Castries im Nordwesten lohnt das 1973 gegründete „Folk Research Centre (FRC)“ auf dem Mount Pleasant einen Besuch. Das Zentrum veranstaltet immer Ende Oktober das große Volksfest „Jounen Kwéyòl“ (Tag des Kreolischen). Der städtische Hafen gilt als einer der modernsten in der Karibik und eignet sich somit auch bestens als Ziel einer Kreuzfahrt.

St. Vincent und die Grenadinen: Hier erlebte „Captain Jack Sparrow“ seine Abenteuer

33 einzelne Inseln mit insgesamt gut 117.000 Einwohnern zählt der 389 km² große Staat im Süden der Kleinen Antillen. Die Wallilabou Bay an der Westküste der Hauptinsel St. Vincent diente 2002 als Drehort für den weltweit erfolgreichen Spielfilm „Fluch der Karibik“. Rund um die Insel gibt es 35 Tauchgebiete, an vielen Stellen wurden eigens Wracks für Unterwasserenthusiasten versenkt. Die Hauptstadt Kingstown an der Südküste von St. Vincent ist regelmäßig Ziel von Kreuzfahrtschiffen. Vom städtischen Hafen verkehren auch Fähren zu den kleineren bewohnten Inseln im Umkreis. In Kingstown sind der fünf Hektar große botanische Garten und das benachbarte archäologische Museum am Leeward Highway sowie die Verteidigungsanlage Fort Charlotte von 1806 schöne Ausflugsziele.

Bahamas: Die „Badewanne“ der US-Amerikaner ist nur eine Kreuzfahrt entfernt

Nur 30 der insgesamt 700 Inseln der Bahamas vor den Küsten Kubas und Floridas sind dauerhaft bewohnt. Die Hauptstadt Nassau auf der Insel New Providence ist eines der häufigsten Ziele für Kreuzfahrtschiffe aus den USA. Diese kommen meist aus Miami oder Puerto Rico und durchqueren die karibischen Gewässer in der Regel ein bis zwei Wochen. Ein weiterer großer Kreuzfahrthafen liegt in der Stadt Freeport auf der Insel Grand Bahama. Dieser wird zumeist von Schiffen aus Fort Lauderdale in Florida angesteuert. Manche der Kreuzfahrtunternehmen aus Nordamerika haben auch kleinere Inseln der Bahamas aufgekauft und diese zu Freizeitparks für ihre Gäste umgestaltet.

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